Der typische Osttiroler Hof ist seit 1385 im Besitz der Familie und dürfte zur Zeit der Franzosenkriege 1810 abgebrannt und wiederaufgebaut worden sein. Das Erdgeschoß besteht aus massiven Steinmauern, die oberen Geschoße sind in Blockbauweise ausgeführt. Die Bauherrin wollte mit ihrer jungen Familie nach Osttirol zurückkehren und machte diese Entscheidung davon abhängig, ob für sie im Gebäude ein finanziell und architektonisch machbarer Wohnraum geschaffen werden kann.

Die Lösung wurde im Ausbau des Dachgeschoßes gefunden. Dafür wurde im Dachgeschoß eine neue Holzdecke eingezogen und das Dach saniert. An der Nordfassade erhielt die Familie über eine angebaute Treppe einen eigenen Zugang, an der Südfassade wurde die charakteristische Ansicht der „alten Dame“ erhalten. Die Treppe wurde bewusst in Stahl ausgeführt, einem Material, das rund um das Haus in Form von phantastischen Skulpturen aus Alteisen und Stahl des Senior Bauern und Künstlers Hans Baumgartner allgegenwärtig ist. Die neu geschaffene Wohnung beherbergt zwei Kinderzimmer und ein Elternschlafzimmer, ein Bad und einen Wohn- und Essraum, von dem aus man in die Lienzer Dolomiten blickt.

Wichtig war der jungen Generation auch, dass der alte Hof in Zukunft wirtschaftlich genutzt werden kann. Dazu sollen die unteren Räumlichkeiten nach und nach saniert und für Urlaub auf dem Bauernhof adaptiert werden. (Text: Architekt, bearbeitet)