Bauwerk
Vierkanthof
ARCHITEKTURKONSULAT - Saaß (A) - 2023
6. Dezember 2023 - ORTE
Ein, im nördlichen Waldviertel gelegener Vierkanthof – eingebettet zwischen weit verzweigten, bewirtschafteten Wiesen und Waldflächen sowie mit einer für die Gegend typischen offenen Ecke – will ganzjährig, jedoch nicht durchgehend benutzt werden können.
Es gibt ausreichend umbauten Raum. Der, an der südlichen Seite liegende historische Wohntrakt ist kompakt, mit dicken Steinmauern und kleinen Fensteröffnungen, die nur wenig fragmentarischen Ausblick bieten. Im Winter werden die Räume erst nach mehreren Tagen intensiver „Befeuerung“ wohnlich.
Schräg gegenüber steht an der Westseite, nach den alten Ställen, der leere Scheunentrakt. Schiebt man die Tore und Gatter auf, öffnet sich einem ein Blick, der vom Innenhof an der Scheune vorbei und durch sie hindurch Wiesen, nahe und fernere Waldränder sowie den tiefliegenden westlichen Horizont einer unbebauten Landschaft preisgibt.
An diesem Punkt, in der leeren Scheune entsteht ein zweiter Wohntrakt.
Die vielfach unterbrochenen Mauerscheiben und der Dachstuhl aus dem Jahre 1880 bleiben bestehen. Ein neues zweigeschossiges Volumen fügt sich in diese Struktur so ein, dass die Innenräume, der verbleibende Scheunenraum und Freiräume, überdachte Außenräume und deren Erweiterung auf eine, über dem leichten Hang schwebende Terrasse im „offenen Eck“ des Vierkanthofes sowie Ein-, Aus- und Durchblicke das Potential des Ortes hier mehrfach bündeln.
Die sich dabei ergebenden Verbindungen – wobei unterschiedliche Qualitäten durch bündige Wand- und Türflächen sowie mehrseitige Nischenbildungen, Öffnungen durch Lochfenster bis raumhohe und -breite Fixverglasungen gegeben sind – spiegeln sich im Grundriss des Erdgeschosses, in dem der Wohn- und Wirtschaftsraum mit einem zentralen Kaminofen und die Nassräume angeordnet sind.
Das Obergeschoss gestaltet sich introvertierter. Die Schlafräume sind vom integrierten Dachstuhl und Ausblicken in denselben geprägt.
Die Konstruktion ist einfach gehalten. Auf das innengedämmte Plattenfundament ist eine Holzständerkonstruktion aufgesetzt, die sich über einigem Versatz letztendlich mit den aufgedoppelten Sparren des alten Dachstuhl verbindet.
Der gesamte Boden ist ein transparent beschichteter elektrischer Heizestrich (die einzige Speichermasse), der das Haus nur frostfrei hält sowie kurz vor einer Ankunft seine Oberflächentemperatur entsprechend anheben kann. Geheizt wird dann mit Holz. Aufgrund der Leichtkonstruktion wird es schnell warm.
Ein leicht asymmetrischer Wandaufbau ohne Hinterlüftung jedoch mit ausreichender Trocknungsreserve bleibt trotz Querlage schlank. Innen- und Außenseite sind mit weiß lasierten Holzplatten verkleidet. Fenster und Fenstertüren halten sich an die Lärchenfenster des Bestandes.
Der begrenzten Geometrie Rechnung tragend beschränkt sich der Deckenaufbau auf dichte schmale Rippen, deren Rhythmus, Auf- und Überlager dem doch vielseitigen Raum eine gewisse Ruhe verleihen. Zwei Lagen Holzplatten trennen vom Obergeschoss.
Hier ist die Konstruktion noch einfacher gehalten, – Boden, Wand und Decke sowie generell die integrierten Möbel und Lüftungsklappen bleiben beim vorwiegenden Material – um den alten Dachstuhl und dessen fortlaufende Durchdringungen in den offenen Dachraum hervorzuheben.
Das Haus wurde von Handwerkern aus der Umgebung, den Architekten und den Bauherren vor Ort in liebevollem Umgang mit dem Vorhandenen errichtet. (Text: Architekt)
Es gibt ausreichend umbauten Raum. Der, an der südlichen Seite liegende historische Wohntrakt ist kompakt, mit dicken Steinmauern und kleinen Fensteröffnungen, die nur wenig fragmentarischen Ausblick bieten. Im Winter werden die Räume erst nach mehreren Tagen intensiver „Befeuerung“ wohnlich.
Schräg gegenüber steht an der Westseite, nach den alten Ställen, der leere Scheunentrakt. Schiebt man die Tore und Gatter auf, öffnet sich einem ein Blick, der vom Innenhof an der Scheune vorbei und durch sie hindurch Wiesen, nahe und fernere Waldränder sowie den tiefliegenden westlichen Horizont einer unbebauten Landschaft preisgibt.
An diesem Punkt, in der leeren Scheune entsteht ein zweiter Wohntrakt.
Die vielfach unterbrochenen Mauerscheiben und der Dachstuhl aus dem Jahre 1880 bleiben bestehen. Ein neues zweigeschossiges Volumen fügt sich in diese Struktur so ein, dass die Innenräume, der verbleibende Scheunenraum und Freiräume, überdachte Außenräume und deren Erweiterung auf eine, über dem leichten Hang schwebende Terrasse im „offenen Eck“ des Vierkanthofes sowie Ein-, Aus- und Durchblicke das Potential des Ortes hier mehrfach bündeln.
Die sich dabei ergebenden Verbindungen – wobei unterschiedliche Qualitäten durch bündige Wand- und Türflächen sowie mehrseitige Nischenbildungen, Öffnungen durch Lochfenster bis raumhohe und -breite Fixverglasungen gegeben sind – spiegeln sich im Grundriss des Erdgeschosses, in dem der Wohn- und Wirtschaftsraum mit einem zentralen Kaminofen und die Nassräume angeordnet sind.
Das Obergeschoss gestaltet sich introvertierter. Die Schlafräume sind vom integrierten Dachstuhl und Ausblicken in denselben geprägt.
Die Konstruktion ist einfach gehalten. Auf das innengedämmte Plattenfundament ist eine Holzständerkonstruktion aufgesetzt, die sich über einigem Versatz letztendlich mit den aufgedoppelten Sparren des alten Dachstuhl verbindet.
Der gesamte Boden ist ein transparent beschichteter elektrischer Heizestrich (die einzige Speichermasse), der das Haus nur frostfrei hält sowie kurz vor einer Ankunft seine Oberflächentemperatur entsprechend anheben kann. Geheizt wird dann mit Holz. Aufgrund der Leichtkonstruktion wird es schnell warm.
Ein leicht asymmetrischer Wandaufbau ohne Hinterlüftung jedoch mit ausreichender Trocknungsreserve bleibt trotz Querlage schlank. Innen- und Außenseite sind mit weiß lasierten Holzplatten verkleidet. Fenster und Fenstertüren halten sich an die Lärchenfenster des Bestandes.
Der begrenzten Geometrie Rechnung tragend beschränkt sich der Deckenaufbau auf dichte schmale Rippen, deren Rhythmus, Auf- und Überlager dem doch vielseitigen Raum eine gewisse Ruhe verleihen. Zwei Lagen Holzplatten trennen vom Obergeschoss.
Hier ist die Konstruktion noch einfacher gehalten, – Boden, Wand und Decke sowie generell die integrierten Möbel und Lüftungsklappen bleiben beim vorwiegenden Material – um den alten Dachstuhl und dessen fortlaufende Durchdringungen in den offenen Dachraum hervorzuheben.
Das Haus wurde von Handwerkern aus der Umgebung, den Architekten und den Bauherren vor Ort in liebevollem Umgang mit dem Vorhandenen errichtet. (Text: Architekt)
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: Heidrun Schlögl