Das vormals unzugängliche Areal der Körnerkaserne wurde für Wohnen und einen öffentlichen Park umgenutzt und mit Neubauten so bestückt, dass ein Maximum des wertvollen Baumbestands erhalten bleiben und durch Verzicht auf Feuerwehrwege die Versiegelung von Flächen minimiert werden konnte.
Der Bauplatz 3 in exponierter Lage an der Ecke Leyserstraße/Spallartgasse ist mit der Nutzung des gesamten Erdgeschosses als Geschäftsfläche gewissermaßen der „urbanste“ auf dem Gelände. Mit beiden Fronten entlang der Baulinien bildet der L-förmige Baukörper eine markante Ecke und orientiert sich ohne vorspringende Balkone und mit der gläsern aufgelösten Geschäftszone am Typus „Stadthaus“.
Der Stahlbeton-Massivbau bietet Raum für 71 geförderte Mietwohnungen mit 2-5 Zimmern, davon 24 sogenannte SMART-Wohnungen mit „Superförderung“. Die Wohnungen sind über natürlich belichtete Mittelflure erschlossen und verfügen alle über eine private Freifläche (Loggia, Balkon oder Terrasse).
Im 1. OG stehen ein Gemeinschaftsraum und eine Waschküche zur Verfügung, im 7. OG eine Gemeinschaftsdachterrasse mit Blick über die Baumkronen.
Der Lebensmittelmarkt nutzt nahezu das gesamte Erdgeschoss für den Verkaufsraum, Anlieferung und Lager und dehnt sich mit Büro, Aufenthaltsraum und Garderoben auch ins Obergeschoss aus.
Mit ihren Erschließungsräumen bauen Froetscher Lichtenwagner immer wieder Pladoyers für schöne Treppenhäuser. Wurden diese in den gründerzeitlichen Wohnhäusern noch als repräsentative Elemente gefeiert, so sind sie später zunehmend auf ihre funktionale Notwendigkeit reduziert worden. Bei den Bauten an der Körnerkaserne dürfen sie wieder zum Raumerlebnis werden, eine fließende Bewegung im Licht ermöglichen und ihre wichtige Funktion als Ort der Begegnung und des Austauschs wahrnehmen. Über einen Gebäudeeinschnitt erhält das Treppenhaus seitliches Tageslicht. Im 7. OG ist die Treppenwand voll verglast, lotst die Bewohner auf die Gemeinschaftsterrasse und lässt zusätzliches Licht über einen großzügig dimensionierten Luftraum tief nach unten fallen. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)