An den Ufern des Weißensees zu bauen bedeutet sich in Zurückhaltung zu üben. Die Seeufer sind noch weitestgehend von Bebauung verschont geblieben und sie stehen zum Großteil unter Naturschutz - so auch beim Hotel „die forelle“.
Darüber hinaus gibt es strikte Vorgaben seitens der Gemeinde, wie am Ufer des Weissensees weitergebaut werden soll. Wie also bauen in diesem Spannungsfeld von schützenswertem Landschaftsraum und engem Gestaltungskorsett?

Inspiriert durch die um den Weißensee immer wieder vorzufindenden Holzkonstruktionen zur Trocknung des Heus (Harpfen) - wurden die zwei Häuser am Wasser als einfache Holzstrukturen entwickelt.

Das Bootshaus direkt am Ufer nimmt die Proportion der Nachbarbebauung auf und bietet durch die offen gestaltete horizontale Fassadenlattung Durchblicke zum See.

Das etwas vom Ufer abgerückte zweite Haus bildet im Osten des Grundstücks einen Abschluss und vermittelt zwischen den Hütten an der Uferkante und den Häusern im Dorf. Der langgestreckte Baukörper gliedert sich in zwei Nutzungseinheiten und lässt die bestehende Birke im Zwischenraum weiterwachsen.

Dem See zugewandt und nach Westen großzügig verglast befindet sich der gewünschte Rückzugsraum für die Gäste mit Blick über das Schilffeld und dem See - im hinteren Bereich die Umkleiden und die notwendigen Lagerflächen.

Mit dem Tragwerksplaner Markus Lackner wurde mit einer altbewährten Konstruktionslogik eine Holzrahmenkonstruktion entwickelt, die über Dreiecke (flachgeneigte Strebe und horizontaler Riegel) die Knickpunkte im Trauf- und Firstbereich aussteift. Bis auf die Spenglerbleche und die Pfahlgründung (duktile Pfähle) beim abgerückten Haus konnten sämtliche Bauteile bis hin zur Innenvertäfelung und der Einbaumöbel mit regionalem Lärchenholz umgesetzt werden.

Die beiden Häuser am Wasser, die durch den Konstruktionsrhythmus geprägt sind, treten in Dialog miteinander und den umliegenden Badehütten - sie reagieren auf den Baumbestand und zonieren die Badewiese. (Text: Architekt:innen)