Bauwerk

Dorfhaus Forchach
Todorka Iliova, Raimund Wulz - Forchach (A) - 2023
Dorfhaus Forchach, Foto: Todorka Iliova
Dorfhaus Forchach, Foto: Simon Schnegg
13. Dezember 2023 - aut. architektur und tirol
Die kleine Gemeinde Forchach liegt mitten im Naturpark Tiroler Lech. In ihrem Zentrum gibt es eine Kirche, eine Volksschule und das Gemeindeamt. Was fehlte, war ein richtiger Dorfplatz und ein Lokal. Über einen von der Dorferneuerung Tirol abgewickelten Wettbewerb wurde dafür ein Projekt gesucht, das gleichzeitig auch Ersatz für den veralteten Musikpavillon ist und Raum für Feste und Veranstaltungen bieten soll. Die konkreten Anforderungen an die Ausschreibung wurden dabei in einem Beteiligungsprozess mit der Bevölkerung erarbeitet.

Mit dem Beitrag von Todorka Iliova und Raimund Wulz prämierte die Jury ein Konzept, das in überzeugender Art und Weise die Wünsche und Bedürfnisse des Ortes und seiner Bewohner:innen erfüllt. Sie setzen einen klaren, einfachen Baukörper, dessen architektonische Sprache aus der regionalen Tradition abgeleitet ist, an den südöstlichen Grundstückrand, ein eingeschoßiges Satteldachhaus mit einer Fassade aus vertikaler Lärchenholz-Schalung. Eine Hälfte des Gebäudes nimmt der multifunktional nutzbare Dorfsaal ein, der über eine mobile Wand teilbar ist und damit als Musikproberaum bzw. für Gemeinderatsitzungen oder kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann. Über großflächige Fensterfronten öffnet sich der Saal sowohl zum neuen Dorfplatz im Norden, als auch zum ruhigen Außenbereich im Süden. Die großen Glaselemente können ebenso wie die davorliegenden hölzernen Schiebe-Elemente der Fassadenebene komplett geöffnet werden, womit der Saal zum Musikpavillon oder zur Theaterbühne werden kann.

In der zweiten Hälfte des Hauses liegen die „Dorfstube“ – eine kleine Gastronomie mit Küche, der eine in den Baukörper eingeschnittene Terrasse angeschlossen ist – , die öffentliche WC-Anlage sowie das gemeinsame Foyer. Der neu gestaltete Dorfplatz zieht sich über die Verkehrsflächen hinweg und bindet wie ein über dem Ortszentrum ausgelegter Teppich aus Pflastersteinen die vorhandenen öffentlichen Bauwerke zu einem neuen Ensemble zusammen. Insgesamt konnte so eine neue attraktive Mitte sowohl für die kleine, lebendige Gemeinde als auch für die umgebenden Dörfer geschaffen werden. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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