Bauwerk
Umbau Viaduktbogen 68 & 69
Alexander Topf, Stephanie Topf - Innsbruck (A) - 2022
16. Oktober 2023 - aut. architektur und tirol
Quer durch Innsbruck verläuft auf einer Länge von über 1,5 km der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Eisenbahnviadukt. Der Großteil der unter den Gleisen liegenden Bögen wird von der ÖBB zur gewerblichen oder gemeinnützigen Nutzung vermietet und mit der Ansiedlung zahlreicher Lokale hat sich speziell in den vergangenen Jahren entlang dieser „Bogenmeile“ eine lebendige Szene etabliert. Im Zuge der Errichtung der neuen S-Bahn-Haltestelle „Innsbruck Messe“ wurden einige Bögen geräumt und frei für neue Mieter:innen, darunter der Bogen 68 & 69, der von Alexander Topf und Stephanie Topf in eine Café-Bar transformiert wurde.
Ausgehend vom Bestand, der – wie einige benachbarte Bögen – die Besonderheit aufweist, dass er aus zwei hintereinanderliegenden Bogenräumen besteht und so zweiseitig geöffnet ist, richteten sie im straßenseitigen, 9 Meter tiefen Bogen das eigentliche Lokal ein. Der zweite, 5 Meter tiefe Bogen wurde bewusst nicht verbaut, sondern bildet als südseitige Loggia eine gedeckte, witterungsgeschützte Pufferzone, die eine ganzjährige Bespielung des Außenbereichs ermöglicht. Zentrales Anliegen war es, der mit 60 m² sehr beschränkten Fläche räumliche Großzügigkeit zu verleihen, was u. a. durch die Verschränkung des Gastraums mit dem Schankbereich und durch die Reduktion der erforderlichen Infrastruktureinbauten auf ein absolutes Minimum erreicht wurde.
Das Zentrum bildet ein langer und breiter Tresen, eine kommunikative Begegnungszone, in der die klassischen Grenzen zwischen Gastgeber:in und Gast verschwimmen. Ein heller Fußboden aus grob geschliffenem Betonestrich ergänzt die vorhandene Substanz der Wände aus Höttinger Brecchie und Betongewölbe. Sämtliche Möbeleinbauten wurden aus Verpackungssperrholz in Seekiefer maßgefertigt und schwarz matt lasiert, womit sie dezent in den Hintergrund treten. Punktuelle Akzente setzen einzelne, in ihrer Farbigkeit von der Höttinger Brecchie abgeleitete, Möbelstücke. Direkt und indirekt beleuchtet wird der Raum über eine zentrale, massive Hängeleuchte, wobei das Gewölbe als eine Art diffuser Reflektor genutzt wird. Die direkte Beleuchtung fokussiert auf den Tresen mit seiner hellen Betonplatte und beschreibt exakt die Umrisse der mehr als 5 Meter langen Arbeits- und Begegnungsfläche. Raumhohe Schiebetüren verbinden das Lokal beidseitig mit dem Außenraum Richtung Radweg im Süden und dem neuen Ing.-Etzel-Park im Norden. Sie ermöglichen gleichzeitig auch eine permanente, natürliche Querlüftung, womit auf eine mechanische Lüftung komplett verzichtet werden konnte – ein in Anbetracht der engen budgetären Vorgaben nicht unwesentlicher Aspekt. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekt:innen)
Ausgehend vom Bestand, der – wie einige benachbarte Bögen – die Besonderheit aufweist, dass er aus zwei hintereinanderliegenden Bogenräumen besteht und so zweiseitig geöffnet ist, richteten sie im straßenseitigen, 9 Meter tiefen Bogen das eigentliche Lokal ein. Der zweite, 5 Meter tiefe Bogen wurde bewusst nicht verbaut, sondern bildet als südseitige Loggia eine gedeckte, witterungsgeschützte Pufferzone, die eine ganzjährige Bespielung des Außenbereichs ermöglicht. Zentrales Anliegen war es, der mit 60 m² sehr beschränkten Fläche räumliche Großzügigkeit zu verleihen, was u. a. durch die Verschränkung des Gastraums mit dem Schankbereich und durch die Reduktion der erforderlichen Infrastruktureinbauten auf ein absolutes Minimum erreicht wurde.
Das Zentrum bildet ein langer und breiter Tresen, eine kommunikative Begegnungszone, in der die klassischen Grenzen zwischen Gastgeber:in und Gast verschwimmen. Ein heller Fußboden aus grob geschliffenem Betonestrich ergänzt die vorhandene Substanz der Wände aus Höttinger Brecchie und Betongewölbe. Sämtliche Möbeleinbauten wurden aus Verpackungssperrholz in Seekiefer maßgefertigt und schwarz matt lasiert, womit sie dezent in den Hintergrund treten. Punktuelle Akzente setzen einzelne, in ihrer Farbigkeit von der Höttinger Brecchie abgeleitete, Möbelstücke. Direkt und indirekt beleuchtet wird der Raum über eine zentrale, massive Hängeleuchte, wobei das Gewölbe als eine Art diffuser Reflektor genutzt wird. Die direkte Beleuchtung fokussiert auf den Tresen mit seiner hellen Betonplatte und beschreibt exakt die Umrisse der mehr als 5 Meter langen Arbeits- und Begegnungsfläche. Raumhohe Schiebetüren verbinden das Lokal beidseitig mit dem Außenraum Richtung Radweg im Süden und dem neuen Ing.-Etzel-Park im Norden. Sie ermöglichen gleichzeitig auch eine permanente, natürliche Querlüftung, womit auf eine mechanische Lüftung komplett verzichtet werden konnte – ein in Anbetracht der engen budgetären Vorgaben nicht unwesentlicher Aspekt. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekt:innen)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind