Die Sportanlage ist geprägt von ihrer Lage in einem ehemaligen Gewerbegebiet und im Übergangsbereich zwischen dichterer Zentrumsbebauung und einem Mischgebiet mit großvolumigen, dominanten Handels- und Gewerbebauten und einer kleinmaßstäblichen Einfamilienhausstruktur. Zur landschaftsräumlichen Durchlässigkeit treten räumliche Beziehungen zwischen Fluss Thur und den Hängen des Toggenburg, als dessen Hauptort Wattwil geführt wird.
Die Gliederung des Baufelds erfolgte rechtwinklig zu Fluss- und Hangverlauf und generiert eine teppichartige Struktur aus unterschiedlichen Sport- und Spielflächen im Wechsel mit differenzierten Bepflanzungen samt Wegenetz und platzartigen Aufenthaltsbereichen.
Die neue Sporthalle ist Teil des Patchwork-Systems, tritt aber auch als eigenständiger Solitär hervor. Um sich von den voluminösen Nachbarbauten abzusetzen und eindeutig die spezielle Typologie als Sporthalle zu signalisieren, ist die sichtbare Hallenkubatur durch Eingraben der Baumasse um eine Geschosshöhe reduziert und als pavillonartiger, freistehender Solitärbaukörper ausgebildet. In der Schnittfigur wird die einfache Grundidee sichtbar: Der eingegrabene Hallenbereich lässt eine einfache Gefäßform assoziieren, der Dachbaukörper wirkt wie das Gegenstück dazu, als Deckel des Gefäßes.
Vier massive Erschließungskerne tragen die körperhafte Dachkonstruktion und scheinen, sie oberhalb der umlaufenden Glasfuge in der Schwebe zu halten. Die offene Fuge erlaubt die Gebäudedurchsicht auf EG-Niveau, Sicht- und Außenbezüge zu den angrenzenden Freiräumen wie auch zu den entfernteren Landschaftselementen.
Die gesamte Dachkonstruktion wurde in Holzbauweise ausgeführt, ihre Fassaden bestehen aus einem geschlossenen Holzschirm mit aufgesetzten vertikalen Holzlamellen aus Weißtanne. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)