Bauwerk

Betriebserweiterung Schwarzmann Fenster Schoppernau
Architekturbüro Felder-Geser - Schoppernau (A) - 2022
Betriebserweiterung Schwarzmann Fenster Schoppernau, Foto: Adolf Bereuter
Betriebserweiterung Schwarzmann Fenster Schoppernau, Foto: Adolf Bereuter
6. Februar 2024 - vai
Der Betrieb ist über mehrere Generationen am bestehenden Standort am ostseitigen Ortseingang von Schoppernau gewachsen. Im Zuge der Erweiterung fand das große Schnittholzlager, gut belüftet, im Untergeschoss unter der neuen Werkhalle Platz. Die technischen Einrichtungen, wie das Späne- bzw. Hackgutlager mit Schubboden, der Raum für die vorgesehene neue Hackgut-Heizanlage und die gesamte Filteranlage, wurden von außen nicht sichtbar unter dem straßenseitigen Vorplatz untergebracht. Diese Konzeption ermöglichte eine Weiterführung bzw. Ergänzung der gestaffelten Bestandsbauten durch einen einfachen Satteldachbaukörper für die neue Werkhalle. Ausgeführt als Sichtkonstruktion in Holz, bildet der bis zum Dach offene Werkaum den entsprechenden Rahmen für die Endfertigung der Holzfensterelemente.

Die freitragende Dachkonstruktion ist als sichtbare, sich gegenseitig stützende Diagonaldübeldecke mit zinkenartiger Verzahnung am First ausgeführt. Die Zugkräfte werden durch eine filigrane, gespreizte Rundstahl-Unterspannung aufgenommen. Die Hauptstützen gliedern das ostseitige Kastenfenster (mit Blick zur Üntschenspitze), das außen als fassadenbündige Einscheiben-Ganzglaskonstruktion ausgeführt ist und innen durch großformatige Holzflügel ergänzt wird. Die Verschattung ist im wettergeschützten Zwischenraum untergebracht. Die Wände sind innenseitig mit Holzlatten beplankt, die offenen Fugen mit schallabsorbierendem Material hinterlegt. Die Fassaden sind als Deckelschirmkonstruktion mit quadratischem Deckel (40/40 mm) ausgeführt. Die Tiefendimension des Deckels verstärkt den reliefartigen Charakter und ermöglicht bei den großen Toren und den Geländerbereichen eine offene und lichtdurchlässige Ausführung ohne Strukturwechsel. Das große Tor der An- und Auslieferung zwischen den Hauptbaukörpern ist mit einem dezent bedruckten Screen bespannt, der die Firmenphilosophie künstlerisch verarbeitet und interpretiert (Gestaltung Anita Lehner).

Die Dacheindeckung in ortsüblicher dunkler Farbe wird durch komplett integrierte Photovoltaik-Solardachplatten unauffällig ergänzt. Kurz nach der Fertigstellung des beschriebenen ostseitigen Zubaus kam es durch einen technischen Defekt der CNC-Anlage zu einem Brand im mittleren Bestandsgebäude, der zu einem Totalschaden führte. Innerhalb kürzester Zeit wurde ein Ersatzbau analog zum ostseitigen Konstruktionsprinzip auf den bestehenden Keller aufgesetzt und somit eine stimmige Gesamtlösung realisiert. (Text: Architekten, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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