Bauwerk
Kulturzentrum Trautson
architektur:lokal - Matrei am Brenner (A) - 2023
4. März 2024 - aut. architektur und tirol
Die im nördlichen Wipptal gelegene Burg Trautson geht in ihrem Kern auf das 13. Jahrhundert zurück. Die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweiterte Burganlage wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges durch Fliegerbomben fast zur Gänze zerstört, lediglich die Waschküche, ein Teil der Kaplanei und Teile der Burgmauer blieben erhalten. Mit dem Ziel, die gesamte Burganlage als Kultur- und Veranstaltungszentrum zu reaktivieren und damit dieses kulturhistorisch bedeutende Areal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde 2017 der Verein „Schloss Matrei - Trautson“ gegründet. In einem ersten Schritt wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten an den denkmalgeschützten Gebäuden durchgeführt und die Kaplanei für Ausstellungen, Seminare und Workshops adaptiert. Weiters wurde eine 150 m lange Hängebrücke über die Sill errichtet, die die Burg mit dem gegenüberliegenden Ortsteil Pfons verbindet. 2020 lobte der Verein einen kleinen geladenen Architekturwettbewerb für den Neubau eines Kultur- und Veranstaltungszentrums aus, den architektur:lokal mit einem Konzept gewann, das sich durch eine klare Architektursprache und einen sensiblen Umgang mit dem historischen Bestand auszeichnet.
Der Neubau liegt eingebettet im ehemaligen Burggarten im Norden des Burgareals und grenzt an eine historische Treppenanlage und die Reste alter Mauern. Als Reaktion auf den historischen Bestand wurde eine zweigeschoßige Basis als Massivbau in Stampfbeton ausgeführt – ein archaisch anmutendes Material, das die massive historische Burgmauer neu interpretiert. Auf der unteren Ebene befindet sich auf Wegniveau der Zugang zum Stiegenhaus und die behindertengerechte Erschließung über einen Aufzug. Darüber liegt ein Zwischengeschoß mit Technik- und Nebenräumen, das von den ca. 65 cm starken, teilweise geneigten Stampfbetonwänden fast vollständig umschlossen wird. Auf diesem Massivbau ruht ein leicht und offen gestaltetes Obergeschoß in Holzbauweise, das sich ebenerdig über eine Terrasse zum Burghof öffnet. Der hohe, helle Raum mit offener Dachkonstruktion und großen Fensteröffnungen gliedert sich in einen Gastraum mit Küche und einen Veranstaltungssaal für ca. 100 Personen, in dem Konzerte, Lesungen oder Feste stattfinden können. (Text: Claudia Wedekind)
Der Neubau liegt eingebettet im ehemaligen Burggarten im Norden des Burgareals und grenzt an eine historische Treppenanlage und die Reste alter Mauern. Als Reaktion auf den historischen Bestand wurde eine zweigeschoßige Basis als Massivbau in Stampfbeton ausgeführt – ein archaisch anmutendes Material, das die massive historische Burgmauer neu interpretiert. Auf der unteren Ebene befindet sich auf Wegniveau der Zugang zum Stiegenhaus und die behindertengerechte Erschließung über einen Aufzug. Darüber liegt ein Zwischengeschoß mit Technik- und Nebenräumen, das von den ca. 65 cm starken, teilweise geneigten Stampfbetonwänden fast vollständig umschlossen wird. Auf diesem Massivbau ruht ein leicht und offen gestaltetes Obergeschoß in Holzbauweise, das sich ebenerdig über eine Terrasse zum Burghof öffnet. Der hohe, helle Raum mit offener Dachkonstruktion und großen Fensteröffnungen gliedert sich in einen Gastraum mit Küche und einen Veranstaltungssaal für ca. 100 Personen, in dem Konzerte, Lesungen oder Feste stattfinden können. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Verein Schloss Matrei Trautson
Tragwerksplanung
Fotografie