Bauwerk

Ágnes-Hel­ler-Haus
mohr niklas architekten - Innsbruck (A) - 2023
Ágnes-Hel­ler-Haus, Foto: David Schreyer
Ágnes-Hel­ler-Haus, Foto: David Schreyer
Anstelle der „Alten Chemie“ entstand auf dem Campus Innrain der Universität Innsbruck ein neues Lehr- und Lerngebäude, das nach der ungarischen Philosophin Ágnes Heller benannt ist. Der aus einem EU-weit offenem Wettbewerb hervorgegangene Universitätsneubau beherbergt auf 13.000 m² u. a. mehrere zuvor dislozierte Institute, Hörsäle, eine Bibliothek, die Hauptmensa sowie die Kinderbetreuungseinrichtung der Universität.

Ausgehend von dem Bauplatz, der einerseits an das Hauptgebäude der Universität angrenzt und andererseits in das Naherholungsgebiet entlang des Inns übergeht, entwickelten die Architekten einen kompakten Baukörper, der möglichst wenig Fläche in Anspruh nimmt. Diesem städtebaulichen Leitgedanken folgend konzentriert sich die Bebauung entlang des Innrains und bildet hier eine klare stadträumliche Kante, während im Norden eine große, frei zugängliche Campuswiese entstehen konnte.

Der Baukörper mit seiner markanten Fassade aus rot eingefärbten Betonfertigteilen gliedert sich in ein fünfgeschoßiges Volumen, das maßstäblich auf die angrenzenden Bebauungen reagiert, und einen zehnstöckigen Hochpunkt an der Ecke zum Innrain. Im Sockel sind sämtliche öffentlichen Funktionen wie Hörsäle, Mensa, Bibliothek und Lernbereiche – darunter ein Audimax mit 600 Plätzen – untergebracht, im Turm liegen die Räume mehrerer Institute der Geistes-, Kultur- und Bildungswissenschaftlichen Fakultäten. Herzstück des Neubaus ist ein großes, zentrales Atrium, das alle Funktionsbereiche erschließt, als Begegnungsraum fungiert und die nach innen orientierten Räume wie offene Lernzonen, Besprechungs- und Gruppenräume natürlich belichtet.

Durch die Setzung und Ausformulierung des Gebäudes wird der Christoph-Probst-Platz klar als Campus-Hauptplatz definiert. Zu ihm hin orientiert sich auch das zentrale Eingangsportal mit einer skulpturalen Intervention des Künstlers Peter Sandbichler. Dem Platz vorgelagert ist ein Boulevard für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen, der den Innrain über Universitätsvorplatz und Campuswiese mit der Innpromenade verbindet. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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