Bauwerk

Markthalle
Herbert Beier, planen & mehr - Wien (A) - 2002

Markthalle als „Spar“-Variante

Nach Jahren des Niedergangs musste die traditionsreiche Nußdorfer Markthalle heuer schließlich zugesperrt werden. Heute, Mittwoch, öffnet sie wieder ihre Pforten - als Edelsupermarkt.

20. November 2002
Es war eine „ending story“: eine Geschichte, die sich unaufhaltsam einem Ende zubewegte. Was war nicht alles für die älteste Markthalle Wiens an der Ecke Nußdorfer Straße/Alserbachstraße versucht und in sie hineingebuttert worden. Da war die altehrwürdige „Detail Markthalle“ sogar extra noch einmal generalsaniert worden - es half alles nichts. Im Frühjahr dieses Jahres wurden die letzten 15 Standler schließlich gekündigt und abgefertigt. Und dann wurde sie zugesperrt, die Halle.

Jetzt wird das Gebäude den Weg aller Nahversorgung gehen - und ab heute, Mittwoch, wird sie wiedereröffnet. Einkaufen wird man nach wie vor in ihr können. Aber der Anbieter ist nur noch ein einziger: ein Gourmet-Spar.

Ein weiterer Schritt in der „Eroberung der Hauptstadt“, wie Erich Glaser, Geschäftsführer der Spar Zentrale in St. Pölten die Spar-Entwicklung der vergangenen Jahre Dienstag nannte. Von einem auf 22,8 Prozent Marktanteil in Wien seit 1980 - nach der Einverleibung von Renner, Konsum, PamPam und Meinl.

Und jetzt die 1880 errichtete Nußdorfer Markthalle - die letzte erhaltene Halle von sieben, die in den Siebziger- und Achtzigerjahren des vorletzten Jahrhunderts gebaut worden waren. Wobei die ursprüngliche Architektur auch beim jetzigen Umbau beibehalten wurde.

Für die neue Gestaltung war ein Wettbewerb durchgeführt worden; die Außengestaltung gewann der Architekt Herbert Beier - die Einrichtungsplanung wurde an Thomas Rosenbichler vom Büro planen & mehr vergeben.

Im Zentrum der Halle wurde der gesamte Feinkostbereich angesiedelt - in den Randbereichen findet sich der Rest, von den Molkereiprodukten über die Trockensortimente bis hin zur Tiefkühlabteilung. Bis Ende November findet im Wiener Traditionsbau nun als Themenschwerpunkt eine „kulinarische Tour de France“ statt.

Für das Frühjahr 2003 ist eine weitere Eröffnung geplant: Im ersten Stock soll ein Restaurant einziehen.

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