Bauwerk
Klinik in Anif
Steiner Architecture f/f - Salzburg - 2023
30. August 2024 - Initiative Architektur
„Wir sind der Meinung, dass Gebäude in der Bauphase oft besser aussehen als nach ihrer Fertigstellung. Wir schätzen Papierarchitektur, aber das ist nicht, was wir machen: Wir stehen auf den Prozess des Bauens, die Intensität, die rohe Kraft, die ein Gebäude während der Bauphase ausstrahlt. Und wir bemühen uns, diese Kraft auch dann zu erhalten, wenn das Gebäude fertig ist. Bei diesem Projekt bestand die Herausforderung darin, diese rohe Kraft in einer malerischen Umgebung unterzubringen.“
Mit diesem Bekenntnis zum Prozess des Bauens erläutern die Architekten ihren Entwurfsansatz für ein Gebäude mit einer Klinik und zwei Wohnungen in Anif. Die Gemeinde südlich der Landeshauptstadt mit ihren noblen Villen, dem pittoresken Wasserschloss, das in mehreren Hollywood-Produktionen als Filmkulisse diente, zählt zu den teuersten Wohnlagen des Landes. Die romantische Szenerie ist jedoch von der Banalität luxuriöser Wohnhäuser und der von ihnen verursachten Zersiedelung bedroht. Dabei hat die Gemeinde bei eigenen Bauten immer wieder Beachtliches erreicht, wie beim Gemeindepavillon (Karl F. Thalmeier, 1995), dem „Haus der Kultur“ (Michael Strobl, 2014) oder jüngst beim Neubau der Volksschule (Gritsch Haslwanter Architekten, 2022). Umso erfreulicher ist es, dass das Engagement der Gemeinde, nun bei einzelnen privaten Auftrageber:innen Resonanz findet, wie der Neubau dieser Privatklinik für Patient:innen mit Atemwegserkrankungen zeigt.
Baulich handelt es sich um zwei unterschiedlich große Baukörper aus rotem Sichtbeton, die lediglich im Erdgeschoß über eine zentrale, kreisförmige Empfangshalle verbunden sind. Der gesamte Erdgeschossbereich dient als Klinik, in den Obergeschoßen liegen zwei getrennte Wohneinheiten, die einmal über eine gerade Außentreppe und - im kleineren Bauteil - über eine gewendelte Innentreppe erschlossen werden. Die Räume der Wohnungen sind jeweils um einen Patio angeordnet. Jene orientieren sich, wie sich an den wenigen in den Außenfassaden gesetzten Öffnungen ablesen lässt, mehr nach innen als auf die Umgebung. Die grabendachartige Silhouette der Obergeschoße – beim größeren Bauteil mit drei Firsten (bei zwei Gräben) beim kleineren sind es deren zwei (und einem Graben), bilden spielerisch eine Referenz an die Umgebung und die in Anif vorgeschriebeneen geneigten Dachformen. Das kräftige Rot des Isolierbetons, das die äußere Erscheinung bestimmt, verleiht dem Bauwerk trotz aller Rohheit des Materials eine angenehme Ausstrahlung. (Text: Roman Höllbacher)
Mit diesem Bekenntnis zum Prozess des Bauens erläutern die Architekten ihren Entwurfsansatz für ein Gebäude mit einer Klinik und zwei Wohnungen in Anif. Die Gemeinde südlich der Landeshauptstadt mit ihren noblen Villen, dem pittoresken Wasserschloss, das in mehreren Hollywood-Produktionen als Filmkulisse diente, zählt zu den teuersten Wohnlagen des Landes. Die romantische Szenerie ist jedoch von der Banalität luxuriöser Wohnhäuser und der von ihnen verursachten Zersiedelung bedroht. Dabei hat die Gemeinde bei eigenen Bauten immer wieder Beachtliches erreicht, wie beim Gemeindepavillon (Karl F. Thalmeier, 1995), dem „Haus der Kultur“ (Michael Strobl, 2014) oder jüngst beim Neubau der Volksschule (Gritsch Haslwanter Architekten, 2022). Umso erfreulicher ist es, dass das Engagement der Gemeinde, nun bei einzelnen privaten Auftrageber:innen Resonanz findet, wie der Neubau dieser Privatklinik für Patient:innen mit Atemwegserkrankungen zeigt.
Baulich handelt es sich um zwei unterschiedlich große Baukörper aus rotem Sichtbeton, die lediglich im Erdgeschoß über eine zentrale, kreisförmige Empfangshalle verbunden sind. Der gesamte Erdgeschossbereich dient als Klinik, in den Obergeschoßen liegen zwei getrennte Wohneinheiten, die einmal über eine gerade Außentreppe und - im kleineren Bauteil - über eine gewendelte Innentreppe erschlossen werden. Die Räume der Wohnungen sind jeweils um einen Patio angeordnet. Jene orientieren sich, wie sich an den wenigen in den Außenfassaden gesetzten Öffnungen ablesen lässt, mehr nach innen als auf die Umgebung. Die grabendachartige Silhouette der Obergeschoße – beim größeren Bauteil mit drei Firsten (bei zwei Gräben) beim kleineren sind es deren zwei (und einem Graben), bilden spielerisch eine Referenz an die Umgebung und die in Anif vorgeschriebeneen geneigten Dachformen. Das kräftige Rot des Isolierbetons, das die äußere Erscheinung bestimmt, verleiht dem Bauwerk trotz aller Rohheit des Materials eine angenehme Ausstrahlung. (Text: Roman Höllbacher)
Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur
Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanz
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Herzog Bau GmbH
Tragwerksplanung
Fotografie