Bauwerk

Wohnhof Podersdorf - Revitalisierung FRK
kato architektur - Podersdorf am See (A) - 2022
Wohnhof Podersdorf - Revitalisierung FRK, Foto: kato architektur ZT KG
Wohnhof Podersdorf - Revitalisierung FRK, Foto: kato architektur ZT KG
Wohnhof Podersdorf - Revitalisierung FRK, Foto: kato architektur ZT KG
Wohnhof Podersdorf - Revitalisierung FRK, Foto: kato architektur ZT KG

Wohnhof Podersdorf

Die Funktionen einer typischen burgenländischen Streckhofbebauung aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden getauscht, um zeitgemäßes Wohnen durch maximale Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen zu ermöglichen.

Der Streckhof an der Frauenkirchner Straße wird sanft saniert und beinhaltet danach vor allem Neben-, Lager- und Hobbyräume. Für Wohnzwecke wird der Streckhof nicht mehr genützt.
Das kompakte, neue Wohnhaus wird in den bestehenden Stadl im „Hintaus“ eingefügt und ist ein Holz-Beton Hybridbau in Sichtbeton- und Holzrahmenbauweise. Durch den subtilen Eingriff gliedert es sich weiterhin unaufgeregt in das bestehende Ensemble aus aneinandergereihten landwirtschaftlichen Nebengebäuden im „Hintaus“ ein.

Die tragenden Mauerwerkspfeiler und Teile der Fachwerke des bestehenden Stadls bleiben im Lichthof erhalten. Im Wohnhauses wird ein neues Dach ausgeführt um heutige Wärmedämmstandards zu erfüllen. Die Dachneigung bleibt ident, auch die Dachdeckung wird mit Wellplatten erneuert. Lediglich das Fehlen des großen Scheunentors, ersetzt durch gezielte Fensterausschnitte, welche den Blick in die Weingärten öffnen, gibt Hinweis auf die Intervention.

Die den positiven Aspekten des Bestandsgebäudes - wie dem bestehenden Betonsteinmauerwerk mit großen Öffnungsmöglichkeiten, der bestehende Holzdachstuhl mit großzügiger Raumhöhe, der freie Blick nach Süd-West in Richtung Weingärten und Abendsonne sowie die Möglichkeit den Wohnraum zum privaten Freiraum zu orientieren - gegenüberstehenden nachteiligen Punkte - wie z.B. der aufgrund der großen Dachfläche unzureichend belichtete Innenraum, die schutzlos der Witterung ausgesetzten West- und somit Wetterseite und das Fehlen der natürlichen Belichtung besonders von Süden - werden durch überlegtes Setzen der architektonischen Maßnahmen ausgeglichen:
Durch das Abrücken des neuen Wohnraums von der Süd- und Ostkante der Gebäudekubatur entsteht ein Lichthof und ein windgeschützter Eingangsbereich mit direkter Verbindung zum Garten.

Die arkadenartig überdachte Terrasse Richtung Morgensonne hat durch die Orientierung zum eigenen Garten eine sehr private Aufenthaltsqualität. Sie ermöglicht als Zwischenraum zwischen Innen- und Außen einen witterungsgeschützten Aufenthalt im Freien und überwindet gleichzeitig den Niveausprung im Gelände.
Die bis zum Dachstuhl offene Wohnküche mit doppelter Raumhöhe ist großzügig belichtet und bekommt durch den begrünten Lichthof zusätzliche Aufenthaltsqualität. Unter der Galerie im Erdgeschoß finden die Sanitärräume, Haustechnik, Abstellraum und ein gartenseitiges Zimmer ihren Platz. Die Stiege führt vom Wohnraum über eine Galerie mit Arbeitsplatz zu einem zweiten Zimmer, einem Bad und auf die westseitige Dachterrasse, deren großfläche Verglasung Wohnraum und Galerie erhellt, und von der aus sich der Blick über die Weingärten eröffnet. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nikolaus Gartnerng[at]raumburgenland.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Sabrina Steiner
Christian Bors

Tragwerksplanung