Bauwerk
Sozialzentrum Kössen-Schwendt
Gasparin & Meier - Kössen (A) - 2023
13. September 2024 - aut. architektur und tirol
Das neue Sozialzentrum Kössen-Schwendt vereint, auf einem von Wiesen umgebenen Bauplatz nahe dem Ortszentrum von Kössen, ein Pflegeheim, ein Wohnhaus für Betreutes Wohnen, den Sozial- und Gesundheitssprengel sowie eine Arztpraxis. Die Gemeinde wünschte sich dafür ein Haus mit einladendem und wohnlichem Charakter, in dem ältere und pflegebedürftige Menschen in familienähnlichen Strukturen wie „daheim“ leben können. Eine solche vertraute Wohnform zu finden, war daher auch das Ziel der Entwurfsplanung von Gasparin & Meier, die den EU-weit offenen Architekturwettbewerb gewinnen konnten.
Der in Maßstab, Höhenentwicklung und Materialität stimmig in den Kontext eingefügte Neubau besteht aus einem zweigeschoßigem Bereich für das Pflegeheim, an den sich im Südwesten eingeschoßig der Bauteil für Betreutes Wohnen anschließt. Die dem Entwurf zugrundeliegende Hoftypologie lässt ein Raumgefüge mit Innen- und Außenräumen verschiedenster Qualitäten entstehen, das den Menschen im fortschreitend höheren Alter und dadurch eingeschränktem Aktionsradius ein selbstbestimmtes Leben mit starkem Bezug zum Naturraum ermöglicht.
Der in Anlehnung an die ortsübliche Bebauung zweigeschoßige Bauteil für das Pflegeheim umschließt zwei im Erdgeschoß einseitig geöffnete Höfe, die im Obergeschoß zu allseitig umschlossenen Atrien werden. Im Erdgeschoß sind sämtliche allgemeinen Räume wie Verwaltung, Küche, Wäscherei, Sozial- und Gesundheitssprengel mit Tagesbetreuung und eine Arztpraxis untergebracht. Das Pflegeheim selbst befindet sich im Obergeschoß, das als reines Wohngeschoß insgesamt vier Hausgemeinschaften mit je 10 Zimmern und eine zentral angeordnete gemeinsame Infrastruktur umfasst. Alle Zimmer öffnen sich über Panoramafenster mit niedrigem Parapet in die Landschaft, dazwischen liegen vier in den Ecken angeordnete gemeinschaftliche Wohnbereiche mit vorgelagerten Terrassen. Jeweils zwei Wohngemeinschaften umschließen einen der Höfe und teilen sich einen, entlang der rundum verglasten Atrien liegenden, Wohn- und Essbereich. Dieser geht in überdachte und ungedeckte Freibereiche des Hofs über, der in einem Teilbereich als Garten in die Wohnebene angehoben ist. Eine Fluchttreppe verbindet die beiden Hofebenen und ermöglicht so auch einen direkten Zugang vom Pflegeheim in den umliegenden Garten. Die 10 Wohneinheiten für das Betreute Wohnen gruppieren sich am südwestlichen Ende eingeschoßig um einen dritten Hof, der ebenso wie die beiden anderen gut nutzbare und intensiv bepflanzte Freiflächen bietet.
Der aus Stahlbeton bzw. in Holzelementbauweise errichtete Baukörper wurde in den Wohnbereichen mit einer Verkleidung aus unbehandelten Lärchenholz ummantelt, der die Höfe trennende massive Mitteltrakt erhielt eine Faserzement-Verkleidung. Die vielfach geknickte Fassade macht die einzelnen Wohneinheiten ablesbar und trägt zur gewünschten kleinteiligen Wirkung bei. (Text: Claudia Wedekind)
Der in Maßstab, Höhenentwicklung und Materialität stimmig in den Kontext eingefügte Neubau besteht aus einem zweigeschoßigem Bereich für das Pflegeheim, an den sich im Südwesten eingeschoßig der Bauteil für Betreutes Wohnen anschließt. Die dem Entwurf zugrundeliegende Hoftypologie lässt ein Raumgefüge mit Innen- und Außenräumen verschiedenster Qualitäten entstehen, das den Menschen im fortschreitend höheren Alter und dadurch eingeschränktem Aktionsradius ein selbstbestimmtes Leben mit starkem Bezug zum Naturraum ermöglicht.
Der in Anlehnung an die ortsübliche Bebauung zweigeschoßige Bauteil für das Pflegeheim umschließt zwei im Erdgeschoß einseitig geöffnete Höfe, die im Obergeschoß zu allseitig umschlossenen Atrien werden. Im Erdgeschoß sind sämtliche allgemeinen Räume wie Verwaltung, Küche, Wäscherei, Sozial- und Gesundheitssprengel mit Tagesbetreuung und eine Arztpraxis untergebracht. Das Pflegeheim selbst befindet sich im Obergeschoß, das als reines Wohngeschoß insgesamt vier Hausgemeinschaften mit je 10 Zimmern und eine zentral angeordnete gemeinsame Infrastruktur umfasst. Alle Zimmer öffnen sich über Panoramafenster mit niedrigem Parapet in die Landschaft, dazwischen liegen vier in den Ecken angeordnete gemeinschaftliche Wohnbereiche mit vorgelagerten Terrassen. Jeweils zwei Wohngemeinschaften umschließen einen der Höfe und teilen sich einen, entlang der rundum verglasten Atrien liegenden, Wohn- und Essbereich. Dieser geht in überdachte und ungedeckte Freibereiche des Hofs über, der in einem Teilbereich als Garten in die Wohnebene angehoben ist. Eine Fluchttreppe verbindet die beiden Hofebenen und ermöglicht so auch einen direkten Zugang vom Pflegeheim in den umliegenden Garten. Die 10 Wohneinheiten für das Betreute Wohnen gruppieren sich am südwestlichen Ende eingeschoßig um einen dritten Hof, der ebenso wie die beiden anderen gut nutzbare und intensiv bepflanzte Freiflächen bietet.
Der aus Stahlbeton bzw. in Holzelementbauweise errichtete Baukörper wurde in den Wohnbereichen mit einer Verkleidung aus unbehandelten Lärchenholz ummantelt, der die Höfe trennende massive Mitteltrakt erhielt eine Faserzement-Verkleidung. Die vielfach geknickte Fassade macht die einzelnen Wohneinheiten ablesbar und trägt zur gewünschten kleinteiligen Wirkung bei. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Gemeinde Kössen
Tragwerksplanung
Kunst am Bau
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Wohn- und Pflegeheim in Kössen hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Gasparin & Meier Architekten
2. Rang, Preis
riccione architekten
3. Rang, Preis
ao-architekten ZT-GmbH
4. Rang, Anerkennung
Mario Gasser
5. Rang, Anerkennung
Bruno Moser
6. Rang, Anerkennung
Rodriguez Blanco Arquitectos