Bauwerk

Haus FM
ATMOS Architekten ZT OG - Oberschützen (A) - 2020
Haus FM, Foto: ATMOS Architekten ZT OG
Haus FM, Foto: Helmut Lackner
21. August 2024 - ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND
Das aus Gründen der ruhigen und schönen Lage erworbene Grundstück mit leichter Hanglage am Ortsrand soll mit einem einfachen, energieautarken kleinen Gebäude bebaut werden – so die Bauherr:innen.
Eckpunkte waren auch der Einsatz ökologischer Baustoffe, räumliche Offenheit und Flexibilität sowie geringe Baukosten.

Entstanden ist ein Gebäude, das im Eingangs- und Carportbereich erdverbunden ist und ansonsten aufgrund der Hanglage auf Holzstützen steht. Die massiven Bauteile beschränken sich auf erforderliche Fundamente und eine Stützmauer zur Geländeformung.
Auf die Stützen aufgelagert bilden BSH-Rahmen die primäre Tragkonstruktion des Gebäudes. Boden und Dachkonstruktion werden dazwischen als Balkendecke ausgebildet, die Außenwände sind hinterlüftete Riegelwände. Um möglichst einfach und kostengünstig zu bleiben wird das Dach als hinterlüftetes Pultdach mit Trapezblechdeckung ausgebildet, durch dessen Neigung sich die Räume in Richtung Garten öffnet.

Alle Räumlichkeiten befinden sich auf einer Ebene. An einem großzügigen Wohn-Koch-Ess-Bereich angedockt sind die privaten Zimmer und Nebenräume. Ein freistehender Einbau (Garderobe, AR und ein Küchenelement) strukturiert diesen Bereich noch zusätzlich. Die „Ehrlichkeit der Materialien“ war ein entscheidendes Gestaltungskriterium - so sind im Inneren an Wänden und Decken rohe OSB-Platten, unverkleidete Stützen und Balken sowie am Boden geschliffener Estrich zu finden. Zum Teil sichtbare Installationsleitungen unterstreichen diesen Charakter.

Wichtig war den Bauherren auch die Verbindung zum Außenraum - und so gibt es eine umlaufende, überdachte Terrasse unterschiedlicher Tiefe, die sich westseitig zu einem geschützten Aufenthaltsbereich im Freien weitet und so auch als Wohnraumerweiterung funktioniert. Großzügige Verglasungen und Verbindungen unterstreichen diese Offenheit. Wie eine zweite Haut werden die Terrassen von verzinktem Trapezblech – teils dicht, teils mit Lochung – eingehüllt, wodurch geschützte Zwischenräume entstehen und gleichzeitig auch zur Beschattung beitragen.

Von außen erhält das Holz-Gebäude dadurch eine metallische Hülle, die an mehreren Stellen durch Einschnitte und Transparenzen aufgelockert wird und so dem Baukörper Tiefe verleiht. Die „innere“ Fassade ist eine geschlossene Fichtenholz-Fassade, durch das Vordach konstruktiv geschützt und in schwarz gehalten.

Der enge Kostenrahmen gepaart mit der Bereitschaft der Bauherrschaft für unorthodoxe Lösungen ermöglichte die Umsetzung eines räumlich spannenden und materiell unverfälschten Projektes. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nikolaus Gartnerng[at]raumburgenland.at

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