Bauwerk

Naturkindergarten Niederbahn
Johannes Kaufmann und Partner - Vorarlberg - 2023
Naturkindergarten Niederbahn, Foto: Adolf Bereuter
Naturkindergarten Niederbahn, Foto: Adolf Bereuter
18. September 2024 - vai
Der Dornbirner Naturkindergarten Niederbahn liegt am Rand des stark bewaldeten, ganzjährig geöffneten Hubert Gmeiner Parks. Ein idealer Ort für einen Naturkindergarten, die bisherige dauerprovisorische Baracke deckte den Bedarf bei weitem nicht mehr. In einem Naturkindergarten verbringen die Kinder die meiste Zeit im Freien. Dadurch brauchte es nur 40% der Fläche eines herkömmlichen Kindergartens. Der neue, eingeschossige Pavillon ist nachhaltig und emissionsarm. Alle Konstruktionsdetails sind unverklebt, sortenrein und kreislauffähig, man verwendete ausschließlich schadstofffreie Produkte und verzichtete bei allen Metallen auf eine zusätzliche Beschichtung.

Der Holzpavillon hat einen fast quadratischen Grundriss und ein weit auskragendes Dach, das eine umlaufende, gedeckte Zone schafft. So hat jede Gruppe ihren autarken Zugang von außen. Innen sind alle vier Kindergartengruppen um den zentralen Multifunktionsraum angelegt.

Der Pavillon folgt einem sehr ökonomischen Raster von 2,5 x 2,5 Meter. Das erhöht die Materialausbeute pro Baumstamm auf ein Maximum. Das Holz stammt aus dem städtischen Forst. An der Decke verlaufende, offene Versorgungskanäle ermöglichen eine einfache Wartung der sichtbaren Haustechnik. Die Wärme- und Kälteabgabe erfolgt über ein Niedertemperatur-Heiz/Kühldeckensystem, das mit einer Luft-Wärmepumpe betrieben wird.

Bei Konstruktion, Beplankungen und Einbauten verwendete man fast ausschließlich vorgefertigte Holzbauelemente. Das reduzierte die Bauzeit auf fünf Monate. Auch der vorherige Bestandsbau wurde teils wiederverwendet. Die rund 30 Jahre alte Stahlbeton-Bodenplatte bildet nun die Punktfundierung für die umlaufende Veranda. Ein Kreis schließt sich.

Die Vorplatzflächen und Sitzstufen sind als öffentlicher Raum gestaltet, alle Spieleinrichtungen stehen der Allgemeinheit zur Verfügung. Der Kindergarten wird zum Ort sozialer Interaktion und Bindeglied zwischen dem privaten, halböffentlichen und öffentlichen Raum. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text der Architekten)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung

Landschaftsarchitektur

Fotografie