Bauwerk

Haus Gantner Bundschuh
HK Architekten - Vorarlberg - 2020
Haus Gantner Bundschuh, Foto: Roland Wehinger
Haus Gantner Bundschuh, Foto: Roland Wehinger
10. Oktober 2024 - vai
Der stattliche Landammannhof aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sitzt in einem weich nach Südosten abfallenden Hang, die großzügig verglasten Fensteröffnungen seiner Giebelfront gewähren weite Blicke über den Bregenzerwald.
Das fein gearbeitete Drillingsfenster im obersten Geschoss lässt bereits erahnen, dass sich hinter den gestrickten, mit Rundbogenschindeln verkleideten Fassaden bedeutende kunsthandwerkliche Schätze aus der Zeit des Klassizismus verbergen. Die Kacheln des Stubenofens im Empirevasendekor sind Herzeigebeispiele für eine typische Hafnerarbeit aus der Region, die Kastenuhr mit sorgfältig gemaltem Ziffernblatt sowie der eingebaute Geschirrschrank zeugen vom Wohlstand und Kunstsinn der Eigentümerfamilien.
Das Gebäude steht als gut erhaltener, charakteristischer Einhof des Vorderwaldes unter Denkmalschutz. Er ist ein Bestandteil der Kulturlandschaft und sollte auch zukünftigen Generationen bewahrt bleiben sollte. Alle Eingriffe in die Bausubstanz erfolgten so behutsam wie möglich. Sie wurden in enger Zusammenarbeit mit den Vertretern des Bundesdenkmalamtes geplant und durchgeführt.

Um die traditionelle Zweiteilung des Bauvolumens in Wohn- und Wirtschaftstrakt zu erhalten, das Haus jedoch barrierefrei zu gestalten, fügt sich eine lichte Erschließungszone mit großzügiger Treppenanlage und Personenaufzug in Holzbauweise zwischen die beiden Gebäudeteile.
Durch den Ausbau der Tenne konnten zusätzlicher Wohnraum sowie ein Garagendeck und ein komfortabler Wellnessbereich geschaffen werden.

Bei der Sanierung des Vorderhauses achtete das Planungsteam darauf, die vorhandenen Tragstrukturen zu ertüchtigen, um die originalen Stein- und Holzböden wie auch die Wand- und Deckentäfer weitgehend zu erhalten. Bestehende Einrichtungsgegenstände und Möbel wurden fachgerecht renoviert und in das zeitgemäße Wohnkonzept integriert- Neue Elemente bilden einen klar ablesbaren Kontrast zum Bestand. Mn verwendete vor allem naturbelassene Baustoffe aus der Region und vergab die Arbeiten an Handwerksbetriebe aus dem Bregenzerwald. (Text: Architekten, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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