Jedes Gestaltungsdetail des familiengeführten Restaurants im historischen Kern von Graz, von der Einrichtung bis zur Raumaufteilung, ist darauf ausgelegt, die kulinarische Reise durch die traditionelle vietnamesische Küche zu begleiten und zu bereichern. Die Großmutter selbst kocht nach Rezepten, die über Generationen weitergegeben wurden. Inspiriert von traditionellen vietnamesischen Elementen prägen Holzakzente, sanfte Beleuchtung und organische Texturen das Interieur und schaffen eine elegante Atmosphäre.
Die Fassade wirkt zunächst ruhig und bietet mit breiten Fenstern einen Einblick in das gemütliche Ambiente im Innern. Gegenüber des Eingangs schafft eine langgestreckte Bar eine Empfangssituation, die an ein Familientreffen erinnert. Zur Linken liegt, um wenige Stufen erhöht, ein eher privater Bereich der sich mit leichten transparenten Vorhängen vom Rest des Lokals abtrennen lässt. Zur Rechten öffnet sich die Tiefe des langen Gastraums entlang der Hausfassade. Sein volles Potenzial kann der Raum dadurch entfalten, dass die vielseitige Gestaltung und die flexible Anordnung der Tische die Anpassung an jeden Anlass ermöglichen.
Die Beleuchtung legt den Schwerpunkt allein auf die Tische und den Barbereich und grenzt dadurch jeweils intime, privat wirkende Sphären ab. Durch strategisch platzierte, zarte, transparente Vorhänge lassen sich weitere einzelne „Zonen“ abtrennen.
Alte vietnamesische Fotografien und die Malerei eines lokalen Künstlers bieten einen Einblick in die vietnamesische Kulturgeschichte, das Erbe des Landes, und knüpfen so an die tiefgreifenden Werte der Küche an.
Die Farbpalette aus Schwarz, Dunkelgrün und dezenten Goldakzenten vermittelt den Eindruck von Opulenz aber auch Wärme. Kreis- und halbkreisförmige Muster, die sich durch den gesamten Innenraum ziehen, dienen als verbindendes Designelement. Viele echte Pflanzen, darunter auch eine „lebende Wand“, erinnern an die üppige Vegetation Vietnams und erfüllen den Raum mit Leben und Energie. Es harmonieren Tradition und Moderne. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)