Bauwerk
Lourdesgrotte Basilika Mariatrost
n17 architektur - Graz (A) - 2023
19. Februar 2025 - newroom
Die Aufgabe des Künstlerwettbewerbs 2022 war, an Stelle des alten Rindenholz-Altars in der ersten Seitenkapelle das Thema einer Kerzengrotte zeitgemäß zu interpretieren.
Zur räumlichen Erweiterung stand ein kleiner, dahinterliegender Raum zur Verfügung, der nach Durchbruch der ursprünglichen Wandnische zu einem Annex der Seitenkapelle werden konnte.
Dort im Dreiviertelkreis geführte Wandschalen aus Lehm bilden die Grundlage der neuen Geometrie und einen Raum im Raum, der vorhandene Fenster und Türöffnungen des mächtigen Bestandsmauerwerks ausblendet.
Durch Farbe und Haptik und als Teil der Erde verweist der ökologische Baustoff auf natürliche Höhlen und schafft nicht zuletzt durch die kreisrunde Ausformung ein Gefühl der Geborgenheit. Der Raum abseits des weit gespannten Kirchenschiffs lädt zu innerer Sammlung ein und unterstützt den Fokus auf die eigene Mitte.
Auch das Wasser der Lourdesgrotte in Südfrankreich ist gedanklich präsent, in Form des Wassers, das der Lehm speichert und das zu seiner Formung nötig war.
In der Zentralachse der Raumfolge steht die Marienstatue zwischen erdfarbener Raumschale und beleuchtetem Kreuzgewölbe, sozusagen im Übergang zwischen Erde und Himmel. Bernadette Soubirous, auf die das Wallfahrtsgeschehen in Lourdes zurückgeht, kniet an ihrer Seite als Repräsentantin der irdischen Wesen. Die historischen Figuren von 1890 wurden aus dem Bestand übernommen und restauriert.
In die Lehmwand sind zwei Gebetsnischen mit Besucherbänken aus Nussholz eingebettet. Die Nuss symbolisiert dabei den innersten Kern, die verdichtete Essenz.
Ein horizontales Kerzenband aus schwarzem Edelstahl mit polierten Kanten begleitet die Besucher in den runden Raum hinein.
Über unsichtbar verlegte Abluftrohre direkt über dem Kerzenbord werden Ruß und Wärme mittels eines schallgedämpften Abluftgeräts abgesaugt und in den Innenhof geführt, um die Verrußung des denkmalgeschützten Sakralraums zu verhindern. Die neue Lourdesgrotte bietet Platz für bis zu 200 Kerzen unterschiedlicher Größe – bei Wallfahrten zur barocken Wallfahrtskirche Mariatrost wird mit bis zu 600 Kerzen pro Woche gerechnet. An stilleren Tagen darf sich der Gläubige ungestört der Ruhe hingeben und sich von der Raumwirkung mit den Figuren tragen lassen. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
Zur räumlichen Erweiterung stand ein kleiner, dahinterliegender Raum zur Verfügung, der nach Durchbruch der ursprünglichen Wandnische zu einem Annex der Seitenkapelle werden konnte.
Dort im Dreiviertelkreis geführte Wandschalen aus Lehm bilden die Grundlage der neuen Geometrie und einen Raum im Raum, der vorhandene Fenster und Türöffnungen des mächtigen Bestandsmauerwerks ausblendet.
Durch Farbe und Haptik und als Teil der Erde verweist der ökologische Baustoff auf natürliche Höhlen und schafft nicht zuletzt durch die kreisrunde Ausformung ein Gefühl der Geborgenheit. Der Raum abseits des weit gespannten Kirchenschiffs lädt zu innerer Sammlung ein und unterstützt den Fokus auf die eigene Mitte.
Auch das Wasser der Lourdesgrotte in Südfrankreich ist gedanklich präsent, in Form des Wassers, das der Lehm speichert und das zu seiner Formung nötig war.
In der Zentralachse der Raumfolge steht die Marienstatue zwischen erdfarbener Raumschale und beleuchtetem Kreuzgewölbe, sozusagen im Übergang zwischen Erde und Himmel. Bernadette Soubirous, auf die das Wallfahrtsgeschehen in Lourdes zurückgeht, kniet an ihrer Seite als Repräsentantin der irdischen Wesen. Die historischen Figuren von 1890 wurden aus dem Bestand übernommen und restauriert.
In die Lehmwand sind zwei Gebetsnischen mit Besucherbänken aus Nussholz eingebettet. Die Nuss symbolisiert dabei den innersten Kern, die verdichtete Essenz.
Ein horizontales Kerzenband aus schwarzem Edelstahl mit polierten Kanten begleitet die Besucher in den runden Raum hinein.
Über unsichtbar verlegte Abluftrohre direkt über dem Kerzenbord werden Ruß und Wärme mittels eines schallgedämpften Abluftgeräts abgesaugt und in den Innenhof geführt, um die Verrußung des denkmalgeschützten Sakralraums zu verhindern. Die neue Lourdesgrotte bietet Platz für bis zu 200 Kerzen unterschiedlicher Größe – bei Wallfahrten zur barocken Wallfahrtskirche Mariatrost wird mit bis zu 600 Kerzen pro Woche gerechnet. An stilleren Tagen darf sich der Gläubige ungestört der Ruhe hingeben und sich von der Raumwirkung mit den Figuren tragen lassen. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
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