Bauwerk
Haus in Pressbaum
Peter Fleiß - Pressbaum (A) - 2002
Maximale Aussichten
Ein Umbau und ein Neubau - beide eint Lage an Hängen im Wienerwald und das architektonische Bemühen, diese gut zu nutzen.
25. Mai 2002 - Franziska Leeb
Ein schlichter Würfel mit leicht geneigtem Zeltdach, gleichmäßig über die Fassaden verteilten Fensteröffnungen und einer steilen Treppe, die vom Straßenniveau hinunter zum in einem seitlichen Anbau gelegenen Eingang führt. Ein Wohnhaus aus der Nachkriegszeit fand Architekt Peter Fleiß vor, ehe es an die Adaptierung desselben für die Anforderungen einer Familie mit Kindern ging.
Der Umbau war umfassend, denn die ausgezeichnete Lage an einer Hangkante und ein schöner Garten waren die einzigen Vorzüge, die der Bestand zu bieten hatte. Neben der Schaffung eines großzügigeren Bezugs zur Umgebung und gut nutzbarem Außenraum galt das Augenmerk auch der gestalterischen Bewältigung der großen Baumasse, die sich hangseits drei und zur Straße hin zwei Geschoße über Niveau erhebt.
Das Haus erhielt deshalb an der Hangseite einen mit Sichtbetonsteinen verkleideten, breiten Sockel, der dem Bestand und den neuen seitlichen Zubauten eine robuste Basis bietet. Eine neue vorgelagerte Terrasse leitet ins Freie und bindet das Haus besser an den um einige Meter tiefer liegenden Garten an. Das Innere wurde entkernt, um größere Wohnräume zu erlangen, der Eingang so gestaltet, dass er barrierefrei zugänglich ist und zusätzlicher Platzbedarf wurde mit seitlichen Zubauten in einer Holz-Stahl-Mischkonstruktion geschaffen.
Sie sind im Gegensatz zum weiß verputzen Bestand mit Lärchenschindeln verkleidet und verschwimmen deshalb mit dem baumreichen Umfeld. Nur der neue Stiegenhausturm im Osten, der ganz aus Glasbausteinen besteht, steigt als markanter Bauteil aus dem grauen Sockel auf. Mit einer Lichtkuppel im Dach ausgestattet dient er als Tageslichtfänger, der im Eingangsbereich und in den angrenzenden Räumen für ausgezeichnete Helligkeit sorgt.
Die vorhandenen Fenster an Nord- und Südseite wurden im obersten Geschoß zu einem Fensterband zusammengefasst und darunter zu Fenstertüren vergrößert. Einst eher teilnahmslos in einer schönen Gegend verharrend, kommuniziert das Haus nun mit seinem Umfeld.
Neubau in Pressbaum
Umgekehrt waren die Voraussetzungen bei einem Neubau in Pressbaum. Das entlang der Straße ebene Grundstück steigt sukzessive an und endet in einer Hangkante, die von dichtem Wald umgeben ist. Natürlich wäre es technisch einfacher gewesen, das Haus entlang der Straße zu situieren. Zufahrt und Zugang wären zumindest im Winter unbeschwerlicher gewesen. Doch was sind die wenigen wirklich tief verschneiten Tage gegen ganzjährig allerbeste Weitsicht auf Wiesen und Wälder und Räume, die das Gefühl vermitteln in einem Baumhaus zu wohnen?
Auch diesem Haus verlieh Architekt Fleiß mit einem breiten, sockelartigen Untergeschoß aus Sichtbetonsteinen massive Bodenhaftung. Über diesem schweren Querriegel kragt weit der um neunzig Grad verdreht obenauf gelagerte Wohnbereich aus, der den Eingangsbereich in der Mittelachse überdeckt.
Mit einer Panoramaverglasung und einer äußeren Verkleidung aus Alu-Wellblech wird er zum Überblick gebenden Cockpit. Links und rechts flankieren ihn zwei niedrigere Räume, die jeweils von großen Terrassen begleitet werden. Ausladende Dachvorsprünge spenden Schatten und geben Witterungsschutz.
So wie im Inneren die Übergänge vom offenen Wohnraum in geschütztere Rückzugsnischen fließend sind, geht auch außen der befestigte Freibereich barrierefrei in die Natur über. Den weiten Anmarsch nimmt man deshalb gerne in Kauf.
Der Umbau war umfassend, denn die ausgezeichnete Lage an einer Hangkante und ein schöner Garten waren die einzigen Vorzüge, die der Bestand zu bieten hatte. Neben der Schaffung eines großzügigeren Bezugs zur Umgebung und gut nutzbarem Außenraum galt das Augenmerk auch der gestalterischen Bewältigung der großen Baumasse, die sich hangseits drei und zur Straße hin zwei Geschoße über Niveau erhebt.
Das Haus erhielt deshalb an der Hangseite einen mit Sichtbetonsteinen verkleideten, breiten Sockel, der dem Bestand und den neuen seitlichen Zubauten eine robuste Basis bietet. Eine neue vorgelagerte Terrasse leitet ins Freie und bindet das Haus besser an den um einige Meter tiefer liegenden Garten an. Das Innere wurde entkernt, um größere Wohnräume zu erlangen, der Eingang so gestaltet, dass er barrierefrei zugänglich ist und zusätzlicher Platzbedarf wurde mit seitlichen Zubauten in einer Holz-Stahl-Mischkonstruktion geschaffen.
Sie sind im Gegensatz zum weiß verputzen Bestand mit Lärchenschindeln verkleidet und verschwimmen deshalb mit dem baumreichen Umfeld. Nur der neue Stiegenhausturm im Osten, der ganz aus Glasbausteinen besteht, steigt als markanter Bauteil aus dem grauen Sockel auf. Mit einer Lichtkuppel im Dach ausgestattet dient er als Tageslichtfänger, der im Eingangsbereich und in den angrenzenden Räumen für ausgezeichnete Helligkeit sorgt.
Die vorhandenen Fenster an Nord- und Südseite wurden im obersten Geschoß zu einem Fensterband zusammengefasst und darunter zu Fenstertüren vergrößert. Einst eher teilnahmslos in einer schönen Gegend verharrend, kommuniziert das Haus nun mit seinem Umfeld.
Neubau in Pressbaum
Umgekehrt waren die Voraussetzungen bei einem Neubau in Pressbaum. Das entlang der Straße ebene Grundstück steigt sukzessive an und endet in einer Hangkante, die von dichtem Wald umgeben ist. Natürlich wäre es technisch einfacher gewesen, das Haus entlang der Straße zu situieren. Zufahrt und Zugang wären zumindest im Winter unbeschwerlicher gewesen. Doch was sind die wenigen wirklich tief verschneiten Tage gegen ganzjährig allerbeste Weitsicht auf Wiesen und Wälder und Räume, die das Gefühl vermitteln in einem Baumhaus zu wohnen?
Auch diesem Haus verlieh Architekt Fleiß mit einem breiten, sockelartigen Untergeschoß aus Sichtbetonsteinen massive Bodenhaftung. Über diesem schweren Querriegel kragt weit der um neunzig Grad verdreht obenauf gelagerte Wohnbereich aus, der den Eingangsbereich in der Mittelachse überdeckt.
Mit einer Panoramaverglasung und einer äußeren Verkleidung aus Alu-Wellblech wird er zum Überblick gebenden Cockpit. Links und rechts flankieren ihn zwei niedrigere Räume, die jeweils von großen Terrassen begleitet werden. Ausladende Dachvorsprünge spenden Schatten und geben Witterungsschutz.
So wie im Inneren die Übergänge vom offenen Wohnraum in geschütztere Rückzugsnischen fließend sind, geht auch außen der befestigte Freibereich barrierefrei in die Natur über. Den weiten Anmarsch nimmt man deshalb gerne in Kauf.
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