Bauwerk
KEBA Linz - Erweiterung und Funktionssanierung
trafo Kirchmayr & Nöbauer - Linz (A) - 2021
2. November 2023 - newroom
Vor fast zwanzig Jahren wurde das Headquarter von KEBA-Technologien im Gewerbepark Urfahr als Kopfbau sehr innovativ bezüglich Ökologie und Arbeitsplätzen errichtet. Inzwischen nimmt das Firmenareal dort nicht nur den Großteil ein, es ist auch durch die städtebauliche Entwicklung von Linz – mit Wohnvierteln und Schulen in der Nachbarschaft – näher an die Stadt gerückt. Im 2019 ebenfalls von den trafo Architekten erstellten Masterplan werden die Potenziale des ehemaligen Gewerbehofs mit seinen modularen und gut adaptierbaren Gebäudestrukturen erkannt und entsprechend den Anforderungen eines innovativen, vielseitig nutzbaren Dienstleistungs- und Produktionsquartiers fertig gedacht.
Bei der ersten Bauetappe wird eine der insgesamt vier Zeilenbebauungen funktionssaniert, erweitert und damit zum modernen Bürogebäude mit Test- und Ausstellungsflächen. Nicht verhandelbar war die Hauptgesimse-Höhe, die mit „Erdgeschoß plus drei“, der oberste Stock jedoch in Dachneigung, vorgeschrieben ist. Dieser Rücksprung wird als Mansarde über die Länge von fünf Rasterscheiben klar ausdetailliert. Den vorläufigen Abschluss, zugleich Übergang für die kommende Erweiterung, bildet ein Risalit, der den bestehenden viergeschoßigen Bauteil mit Lastenlift und Stiegenhaus um ein weiteres Fünf-Meter-Segment vergrößert und den Eingang markiert. Die Vorgaben zur Gesimse-Höhe lösen Loggien, die als Freiluftzimmer vor den Besprechungsräumen einen willkommenen Mehrwert darstellen.
Thermisch saniert ist nun die Gebäudehülle: helle, angeschliffene Putzfassade, metallverkleidete Raffstorekästen; rhythmisch abwechselnd ordnen hinterlüftete Säulenverkleidungen und die Entwässerungspfeifen des Daches die Außenansicht; die Verkleidung der Mansardenreihe freundlich-lichtgraue Aluminiumplatten; Innenflächen der Loggien mit dunklem Reibeputz quasi entmaterialisiert. In die Gebäudetiefe von immerhin 23 Metern schaufelt das V-Lamellensystem der Raffstoren reichlich Licht.
Die Eingangssituation, genauso wie die Erschließung und alle Empfangsbereiche wirken durch den Zubau großzügig. Im ersten Stock führt nordseitig ein breiter Verbindungsgang – mit einer Ausstellungs-Installation als „Future-Zone“ genutzt – zum angrenzenden, ebenfalls sanierten Betriebsgebäude. Im Erdgeschoß geht es recht lebhaft-bewegt zu. Hier werden Industrieroboter und Steuerungen entwickelt und getestet. Für die Büro-Arbeitsplätze in den oberen Geschoßen verfolgt KEBA ihre zukunftsweisenden Ansätze weiter.
Das Konzept sieht eine Mischung aus zweihüftig angelegten Kombibüros und Open- Office mit extrabreiter Multifunktionszone vor, eine transparente Treppe verbindet das zweite und dritte Obergeschoß. Die Sturzunterkante (2,80 m) bildet den Horizont der offenen Technikdecke. Die abgehängten Niedertemperatur-Heiz-Kühl-Paneele sind fein gelocht und akustisch wirksam. Trennwände aus Glas, Gipskartonplatten oder die massiven Holztürelemente sind also ohne Fugen versetz- und beliebig veränderbar. Zudem erübrigt sich ein Fußbodenaufbau, der bestehende Asphaltestrich wurde durch Schleifen und Versiegeln zum edlen Bitumen-Terrazzo.
Oberflächen-Entsiegelung ist die Prämisse bei der Freiraumgestaltung. Die Parkplätze werden mit drei Sickermulden neu angelegt, damit das Regenwasser direkt vor Ort abrinnt. Weitreichende Bepflanzung mit geeigneten Bäumen (die kleinblättrige Gleditschie und Feldahorn) ist selbstverständlich. (Text: Martina Pfeifer-Steiner)
Bei der ersten Bauetappe wird eine der insgesamt vier Zeilenbebauungen funktionssaniert, erweitert und damit zum modernen Bürogebäude mit Test- und Ausstellungsflächen. Nicht verhandelbar war die Hauptgesimse-Höhe, die mit „Erdgeschoß plus drei“, der oberste Stock jedoch in Dachneigung, vorgeschrieben ist. Dieser Rücksprung wird als Mansarde über die Länge von fünf Rasterscheiben klar ausdetailliert. Den vorläufigen Abschluss, zugleich Übergang für die kommende Erweiterung, bildet ein Risalit, der den bestehenden viergeschoßigen Bauteil mit Lastenlift und Stiegenhaus um ein weiteres Fünf-Meter-Segment vergrößert und den Eingang markiert. Die Vorgaben zur Gesimse-Höhe lösen Loggien, die als Freiluftzimmer vor den Besprechungsräumen einen willkommenen Mehrwert darstellen.
Thermisch saniert ist nun die Gebäudehülle: helle, angeschliffene Putzfassade, metallverkleidete Raffstorekästen; rhythmisch abwechselnd ordnen hinterlüftete Säulenverkleidungen und die Entwässerungspfeifen des Daches die Außenansicht; die Verkleidung der Mansardenreihe freundlich-lichtgraue Aluminiumplatten; Innenflächen der Loggien mit dunklem Reibeputz quasi entmaterialisiert. In die Gebäudetiefe von immerhin 23 Metern schaufelt das V-Lamellensystem der Raffstoren reichlich Licht.
Die Eingangssituation, genauso wie die Erschließung und alle Empfangsbereiche wirken durch den Zubau großzügig. Im ersten Stock führt nordseitig ein breiter Verbindungsgang – mit einer Ausstellungs-Installation als „Future-Zone“ genutzt – zum angrenzenden, ebenfalls sanierten Betriebsgebäude. Im Erdgeschoß geht es recht lebhaft-bewegt zu. Hier werden Industrieroboter und Steuerungen entwickelt und getestet. Für die Büro-Arbeitsplätze in den oberen Geschoßen verfolgt KEBA ihre zukunftsweisenden Ansätze weiter.
Das Konzept sieht eine Mischung aus zweihüftig angelegten Kombibüros und Open- Office mit extrabreiter Multifunktionszone vor, eine transparente Treppe verbindet das zweite und dritte Obergeschoß. Die Sturzunterkante (2,80 m) bildet den Horizont der offenen Technikdecke. Die abgehängten Niedertemperatur-Heiz-Kühl-Paneele sind fein gelocht und akustisch wirksam. Trennwände aus Glas, Gipskartonplatten oder die massiven Holztürelemente sind also ohne Fugen versetz- und beliebig veränderbar. Zudem erübrigt sich ein Fußbodenaufbau, der bestehende Asphaltestrich wurde durch Schleifen und Versiegeln zum edlen Bitumen-Terrazzo.
Oberflächen-Entsiegelung ist die Prämisse bei der Freiraumgestaltung. Die Parkplätze werden mit drei Sickermulden neu angelegt, damit das Regenwasser direkt vor Ort abrinnt. Weitreichende Bepflanzung mit geeigneten Bäumen (die kleinblättrige Gleditschie und Feldahorn) ist selbstverständlich. (Text: Martina Pfeifer-Steiner)
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