Bauwerk

HENN – Multifunktionales Zentrum der Generationen
MEGATABS architekten - Henndorf am Wallersee (A) - 2022
HENN – Multifunktionales Zentrum der Generationen, Foto: tschinkersten fotografie
HENN – Multifunktionales Zentrum der Generationen, Foto: tschinkersten fotografie
8. November 2023 - Initiative Architektur
Im Alter wird man ja angeblich wieder zum Kind, was liegt also näher, als Einrichtungen für Senior:innen und für Kinder an einem Ort zu vereinen. Der Gedanke, die unterschiedlichen Altersgruppen und die Bauaufgaben Senior:innenwohnheim, Kinderbetreuungseinrichtung und Krabbelgruppe an einem Ort in einer generationenübergreifenden Dorfgemeinschaft zu vereinen, stand ganz offenbar Pate für das Vorhaben der Gemeinde Henndorf am Wallersee. Dieses auf die Stiftung einer altersübergreifenden Gemeinschaft zielende Konzept, spiegelt sich in der städtebaulichen und funktionalen Fügung der unterschiedlichen Gebäudetypen wider. Dank einer feinkörnigen Gliederung der Kubatur und der geneigten Dachflächen der Baukörper wird auch gestalterisch die Anmutung einer dörflichen Struktur geschaffen. Als verbindende Mitte wurde eine großzügige Kommunikationszone als Ort der Begegnung zwischen den Generationen angelegt. Eine konsequente Abschottung des motorisierten Verkehrs von den für Fußgänger zugänglichen Bereichen ermöglicht ein sicheres Miteinander von Alt und Jung.

Das Senior:innenwohnheim besteht aus drei miteinander verbundenen, zweigeschossigen Baukörpern, die durch ihre Gliederung optimale Belichtungsverhältnisse besitzen. Im mittleren Bauteil des Seniorenhauses befinden sich im Erdgeschoss neben dem Foyer, den zentralen Versorgungseinrichtungen und einem Andachtsraum auch die gemeinschaftlichen Funktionen des Wohnheims. Im Obergeschoss liegen die Räumlichkeiten für die Verwaltung. Die beiden äußeren Baukörper beherbergen pro Geschoss jeweils eine Hausgemeinschaft. Die Freiräume sind in öffentliche, halböffentliche und private Bereiche zoniert. Es gibt eigene Wege für demente Bewohner:innen, aber auch Gemeinschaftsgärten mit Hochbeeten, Obstbäumen sowie private Freiflächen, die Wohnräumen zugeordnet sind. Großer Wert wurde sowohl auf die Sichtbeziehungen im Haus auch auf jene die Umgebung gelegt. Von den privaten Zimmern, den gemeinschaftlichen Innenräumen und den gedeckten Freibereichen eröffnen sich die Blicke ins Freie und zwar auch dann, wenn man nur mehr eingeschränkt mobil ist. Die Kinderbetreuungseinrichtungen und die Krabbelgruppe sind zum Garten hin orientiert und lassen durch die große Verglasung das Äußere mit dem Inneren verschmelzen. Die Gangbereiche sind in Sitznischen und Spielecken aufgelöst und schaffen zusätzliche Aufenthalts- und Spielzonen.

Im Erscheinungsbild sind das Kinder- und das Altenhaus klar voneinander geschieden. Während ersteres mit eine weiße Putzfassade, in der Rundfenster wie aufsteigende Seifenblasen spielerisch eingefügt sind, besitzt, verkleidet den Seniorentrakt eine vertikale Holzschalung. (Text: Roman Höllbacher nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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