Bauwerk

Bildungszentrum Gerlos
Unisono Architekten - Gerlos (A) - 2022
Bildungszentrum Gerlos, Foto: Christian Flatscher
Bildungszentrum Gerlos, Foto: Christian Flatscher
Die Volksschule und der Kindergarten der Gemeinde Gerlos waren viele Jahre lang in den oberen Stockwerken des Gemeindehauses untergebracht, wo es weder eine Erweiterungsmöglichkeit gab, noch entsprechende Freibereiche für die Bildungseinrichtungen zur Verfügung standen. Daher entschloss sich die Gemeinde dazu, auf einem neuen Standort ein Bildungszentrum zu errichten, das eine Volksschule mit Platz für vier Klassen und die Nachmittagsbetreuung, eine von der Gemeinde mitnutzbare Aula, einen Kindergarten und eine Kinderkrippe mit je zwei Gruppen, einen Turnsaal sowie eine Tiefgarage umfassen sollte.

Unisono Architekten, die den von der Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung Tirol ausgeschriebenen EU-weit offenen Wettbewerb gewinnen konnten, schufen dafür am Ortsrand von Gerlos eine vielfältige Welt für Kinder, die das Potenzial des Ortes mit den Anforderungen einer zeitgemäßen Pädagogik verbindet. Das Projekt besteht aus zwei unterschiedlichen Baukörpern – der eher städtisch ausformulierten Volksschule und dem landschaftlich konzipierten Kindergarten –, die gemeinsam einen Spielhof umrahmen.

Für die Volksschule wurde ein dreigeschoßiges, kubisches Volumen entwickelt, das sich wie alle Gebäude im Ort zur Gerlos Straße hin orientiert. Herzstück im Erdgeschoß ist ein großer, zum Vorplatz hin öffenbarer Multifunktionsraum, der zugleich Foyer, Marktplatz und Essbereich ist. Im ersten Obergeschoß liegen rund um einen zentralen Luftraum die Kreativräume, die Nachmittagsbetreuung und die Verwaltung, im zweiten Obergeschoß die vier Klassenräume sowie zwei Gruppenräume mit Terrassen.

Angebunden an diesen Hochpunkt entstand für Kindergarten und Kinderkrippe ein eingeschoßiger, horizontal in die Landschaft eingebetteter Baukörper, der sich im Norden entlang der Hangkante kammartig mit der Umgebung verzahnt. An die gemeinsam genutzten Flächen für Garderobe, Küche und Essraum schließen sich die beiden abtrennbaren Einheiten für die jeweils 2-gruppigen Kinderbetreuungseinrichtungen an, denen jeweils eigene Freiflächen zugeordnet sind.

Nicht unwesentlich ist auch die Entflechtung der Verkehrsströme durch einen Parkplatz mit Kiss & Ride, der ein geschütztes Kommen und Gehen der Kindergarten- und Volksschulkinder ermöglicht. Der angrenzende Vorplatz mit seinen großzügig überdachten Bereichen wird so zur Begegnungszone für Kinder aller Altersgruppen. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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