Das traditionsreiche Tanzstudio, geprägt durch Zu- und Ausbauten aus verschiedenen Entwicklungsphasen, umfasste ein teilweise denkmalgeschütztes Stiegenhaus (ca. 1892), einen Tanzsaal mit direkt angegliedertem Pausenraum (2001, Architekt Radler Kowatsch & Benni Altmüller) und einen modernen Wintergartenzubau (2021, Architekt Naderer).

Die unterschiedlichen Stile sollten durch gezielte innenarchitektonische und gestalterische Maßnahmen zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt werden. Ein wesentlicher Eingriff war die 90°-Drehung der Theke. So konnte der Wintergarten, der zuvor nur über einen schmalen Durchgang erreichbar war, großzügig an den Pausenraum angebunden werden. Eine 70 Quadratmeter große Lounge entstand, deren Zentrum die Theke aus schwarzem Naturstein bildet. Sie dient als räumlicher Dreh- und Angelpunkt der zweigeschossigen Tanzschule, öffnet sich zum Pausenraum und grenzt sich zum Tanzsaal hin durch seine rückseitige Glaswand ab. In Anlehnung an barocke Theatersäle wurde eine zusätzliche Treppe vom Pausenraum zum Tanzsaal hinunter geschaffen. Dazwischen wurden Sitzstufen ausgeführt, die sowohl als Stauraum als auch als flexible Bühnenfläche genutzt werden können.

Im Kontrast zum dunklen Teppichboden und dem Fischgrätparkett wurden die Deckenflächen hell gestaltet. Im Tanzsaal sorgen weiße Akustikplatten und 60 abgehängte Stoffbahnen für eine weiche, fließende Raumwirkung. Der zuvor sehr dunkle Pausenraum wird von der abgehängten Decke aus zwölf hinterleuchteten, rundbogenförmigen Deckenfeldern in helles Licht getaucht.
Neben hochwertigen Lehmspachtelungen (Stirnseiten und Wandleuchten), wurde beiger Samtstoff (Längsseiten) für Wandbespannungen und Vorhänge genutzt. Während die Theke aus Naturstein und die freistehenden Holzmöbel schwarz gehalten sind, wurden die Sitzbänke entsprechend den direkt angrenzenden Wandflächen angepasst. (Text: Architekten, bearbeitet)