Bauwerk

MFH Rheinberger
Catharina Fineder - Vorarlberg - 2023
MFH Rheinberger, Foto: Petra Rainer
MFH Rheinberger, Foto: Petra Rainer
24. April 2025 - vai
Nur Wien ist in Österreich dichter besiedelt als das Rheintal, Wohnraum dort entsprechend knapp. Die Mutter des Bauherrn lebte allein in einem alten, desolaten Haus des Baujahres 1800 auf einer Hangkuppe über Batschuns, das für ihre Bedürfnisse viel zu groß, längst nicht mehr komfortabel und extrem sanierungsbedürftig war.

An der Stelle des baufälligen Bestands wurde ein Ersatzneubau mit Satteldach aus Holz auf einer Grundfläche von 17 x 10 Meter errichtet, dessen First sich parallel zur Höhenschichtlinie der Länge von Westen nach Osten erstreckt. Das Haus ist in Pfosten-Riegel-Konstruktion errichtet, mit Mineralwolle gedämmt und mit grau lasiertem Fichtenholz verkleidet. Diese Fassade verweist dezent auf die Nachbarbebauung, bekennt sich zu ihrer Bauzeit und fügt sich gut in ihre ländliche Umgebung.

Das dreigeschossige Haus ist nur einen halben Meter höher als der Bestand, beinhaltet aber trotzdem drei Wohneinheiten je Ebene. Dank einer sehr kompakten Grundrissorganisation mit einer höchst effizienten, einläufigen Treppe an der Nordfassade ist jede autonom erschließbar. Jede Einheit verfügt über großzügige Verglasungen, die viel Tageslicht aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen hereinbringen und weite Ausblicke über das Rheintal ermöglichen.

Jede Ebene hat ihre eigenen Qualitäten. Die Mutter des Bauherrn bewohnt das barrierefreie Erdgeschoss, wo eine großzügige Terrasse den Wohnraum ins Freie erweitert. Der Garten im Süden und Westen bietet viel Außenbezug. Die beiden darüberliegenden Wohnungen können vermietet und künftig von nachfolgenden Generationen der Familie genutzt werden.

Die mittlere Wohnung ist perfekt für Familien zugeschnitten, während das Loft unter dem Satteldach mit der fast vollverglasten Giebelfront und der unterm Dachvorstand gelegenen Terrasse für urbanere Lebensformen geeignet ist. Die derzeitige Mieterin entspricht dem vollkommen.

Dieser Ersatzneubau leistet mit seinem hohem Dämmstandard, Photovoltaik an Dach und Fassade sowie der Beheizung mit Erdwärme einen vorbildlich nachhaltigen, gelungenen Beitrag zur Nachverdichtung. Die herausragende Kommunikations- und Vertrauensbasis zwischen Architektin und Bauherrn spielte dabei eine wesentliche Rolle. (Text: Isabella Marboe)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Monika / Stephan Rheinberger

Tragwerksplanung

Fotografie