Bauwerk

Art Institute of Chicago, Erweiterung
Renzo Piano - Chicago (USA) - 2001

Glasdach am Seeufer

Renzo Pianos Erweiterungsprojekt für das Art Institute of Chicago

1. Februar 2002 - Hubertus Adam
Die Revitalisierung der Uferzonen ist ein wesentliches Thema zeitgenössischer urbanistischer Planungen. In Chicago betrifft das den«Grant Park» zwischen Loop und Lake Michigan, wo sich der von der Pritzker Foundation mit 15 Millionen Dollar finanzierte Musikpavillon von Frank O. Gehry, die sogenannte «band shell» im Bereich der Millennium Gardens, erhebt. Nun hat Renzo Piano Pläne für die Erweiterung des in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Art Institute of Chicago vorgelegt. 1879 gegründet, wurde das renommierte Museum, dessen bedeutendster Sammlungsbereich die impressionistische und postimpressionistische Malerei darstellt, mehrfach erweitert. Pianos Baukörper besetzt dieNordostecke des von einem Bahntrassee durchschnittenen Museumsareals und soll dem Art Institute nach Worten seines Direktors eine «21st century architectural identity» verleihen. Der 200-Millionen-Dollar-Neubau ermöglicht eine völlige Neustrukturierung des Museumskomplexes - zukünftig wird sich der Haupteingang ander Monroe Street und nicht mehr an der Michigan Avenue befinden - und die Anbindung an die Millennium Gardens.

Mit seiner partiellen Kalksteinverkleidung sucht der orthogonale Baukörper, der von einem imposanten Dach aus Glaslamellen überspannt wird, den Kontakt zum gegenüberliegenden Altbau. Er birgt neue Galerieräume, museumspädagogische Bereiche und ein Dachcafé, das Ausblicke über die Stadt und den Lake Michigan bietet. Mit der Erweiterung des Art Institute of Chicago setzt der Genueser Architekt die Reihe seiner spektakulären Museumsbauten fort, die mit dem Centre Pompidou in Paris (zusammen mit Richard Rogers) begann. In der Schweiz verbindet sich sein Name mit der Sammlung Beyeler und dem Klee-Museum in Bern; in den USA wurde Piano durch die De Menil Collection (1987) bekannt, die seit 1995 um den Cy-Twombly-Pavillon ergänzt ist.

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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