Bauwerk

Volpesiedlung
Hohensinn Architektur - Weiz (A) - 1999
Volpesiedlung, Foto: Paul Ott
Volpesiedlung, Foto: Paul Ott
14. September 2003 - Az W
Unter den grossen Dächern der ehemaligen Ziegelfabrik in Weiz entstanden 73 Wohneinheiten. Das Areal ist durch die Silhouette des erhaltenen Kamins weithin sichtbar. Die ehemalige Industriebrache ist von Einfamilienhäusern eingekreist, mit direktem Anschluss an die Erschließungsstrasse und den Zugang zum angrenzenden Grünraum. Der hohe Wohnwert wird durch den zugehörigen, zum Biotop umgewandelten Ziegelteich zusätzlich aufgewertet.

Zwei lange, parallel angeordnete Hallen bilden die Basis für die markante Bebauungsstruktur und formen durch gezieltes Abtragen und Erweitern der Baukörper eine differenzierte Struktur von Gassen, Höfen und Nischen, die von den Bewohnern mit viel Freude rasch angenommen wurde. In die bis auf die Tragstruktur abgetragenen Hallen wurden kompakte Baukörper eingeschoben. Unter dem schützenden Dach stapeln sich die vorgefertigten Holzkonstruktionen in Grosstafelbauweise. Der warme Charakter der Bauten wird durch die rote Farbgestaltung freundlich betont – vielleicht auch als geschichtlicher Brückenschlag, als Zeichen der Transformation von der Herstellung des Ziegels zur Errichtung der „Wohnfabrik“.

Die Grundrisstypologie wurde sehr ökonomisch organisiert und bietet dennoch ausreichenden Platz für persönlichen Freiraum. Allen Erdgeschosswohnungen und Maisonetten sind vorgelagerte Gärten und Freiflächen zugeordnet. Die Kellerersatzräume in Form von kleinen Gartenhäuschen schirmen die Wohnungen zur Gasse hin ab. Durch die exakte Planung und das besondere Gespür im Umgang mit dieser Bauaufgabe entstand ein Musterbeispiel an Nachhaltigkeit und Wiederbelebung eines totgeglaubten Areals in der Steiermark. (18.06.2001)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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