Das historische Gebäude im Stadtensemble von Stein mit Bausubstanz vom 14. bis 18. Jahrhundert dokumentiert die bürgerliche Baukultur am Übergang vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit. Es ist hakenförmig figuriert mit einem zweigeschossigen, traufständigen Hauptbaukörper und steilem Satteldach an der Straße und einem rechtwinkelig nach rückwärts anschließenden, an der Grundgrenze liegenden Hofflügel.

Neben einer Sanierung des Altbestandes soll das Dach ausgebaut und sieben zusätzliche Maisonette-Wohnungen integriert werden. Drei davon liegen im rückwärtigen Dach des Hauptbaukörpers und öffnen sich nach Süden, vier liegen auf dem Hoftrakt. Sie sind zum Gartenhof hin sägezahnförmig ausgebildet, um möglichst viel Licht und Sonne einzufangen. Vertikale Fensterflächen und Balkone in den oberen Geschossen der Maisonetten werden für eine ausreichende Belichtung sogen.

Die neuen Dachgeschosswohnungen werden über eine neue, gedeckte Außenstige erschlossen. Sie sind derart raffiniert in das Steildach des Altbestandes eingeschnitten, dass sie von der Steiner Landstraße aus kaum sichtbar sein werden.

Das Projekt wurde im Gestaltungsbeirat behandelt und stadtstrukturell befürwortet. Die Erhaltung eines optisch und funktionell nutzbaren Freiraumes im Hof mit Begrünung und Bepflanzung erscheint dem Beirat besonders wichtig.