Bauwerk
Hotel Windegg
Hans Peter Petri - Steinberg am Rofan (A) - 1989
14. September 2003 - aut. architektur und tirol
Wenn zehn solcher Hotels in Kitzbühel, in St. Anton und Lech stünden, wären mondäner Anspruch und baulich-gastronomische Wirklichkeit dieser „Nobelorte“ endlich im Gleichgewicht. So muss man aber weit hinter den Achensee fahren, um eine Hotelhalle von zeitgemäßem Format zu finden - nobel, großzügig, ohne jeden Kitsch, reduziert in den Materialien, doch perfekt in der Abstimmung und Detailqualität, luxuriös nur im Reichtum des Raumangebotes, in der Bündelung der landschaftlichen Kraftlinien in einen grandiosen Innenraum. Der Bau des blutjungen Architekten für die Familie Rupprechter war eine Pioniertat der 1980er Jahre: Umbau des Stammhauses, Neubau des Zimmertraktes, als Verbindung die Hotelhalle mit dem Vertikalakzent des Stiegen- und Aussichtsturmes. Hervorragende Küche, individuelles familiäres Service, Kinderbetreuung, moderne Kunst an den Wänden, in lockerer Folge Literatur- und Musikevents, Vernissagen. Anfangs als „artfremd“ in der Gegend denunziert, war das Hotel von Kennern und Qualitätsbewussten als Geheimtipp propagiert. Leider nicht mehr im Besitz der Familie. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
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