Einer der ersten gemeinsamen Bauten der Architekten, ein radikales Statement, das die hochtechnisierte Künstlichkeit des Massentourismus nicht in pseudo-rurale Formwelten verpackt, sondern dem „Sportgerät Berg“ auch adäquat gestaltete Indoor-Bereiche entgegensetzt. Der Hotelanbau ist pointiert als gläsernes Zelt geformt, ein spürbar künstlich klimatisiertes Volumen, exponiert und fragil, wie ein Basislager für Expeditionen, aus vorfabrizierten industriellen Elementen montiert und collagiert. Die schrägen Glasflächen sind zu den seitlich angehängten Terrassen aufschiebbar, die Dachkonstruktion ist komplex verspannt und mit Kollektoren ausgerüstet, die Brücke über den Pool federt über ein Gleitlager. Den kuriosen Namen - ein Dialektwort für „Chaos“ - gab ein Nachbar während der Bauzeit. Serfaus ist ein künstliches Dorf, autofrei, mit einer U-Bahn zur Seilbahn. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)