Ensemble
Die Idee zum Bildungsensemble Terenten entsprang 2005 einer Studie, bei der die Bevölkerung mit einbezogen wurde, ein ganzheitliches Konzept für das Dorf zu entwickeln. Ausgehend vom Altbestand aus den 1970er Jahren, in dem die Schule und der Kindergarten zusammen untergebracht waren, entstand über die Jahre ein Konzept, das beiden Einrichtungen mehr Raum und Interaktion ermöglicht und gleichzeitig die bestehende Dorfbibliothek mit integriert. Das Bildungsensemble öffnet sich zum Dorf und umgekehrt - es wird Teil des Alltagkontextes. Voraussetzung für die Umsetzung des progressiven und zeitgenössischen Konzepts bildete die beispielhafte Bildungsautonomie Südtirols und die sehr engagierten im Projekt involvierten PädagogInnen. Prämisse war, ein aktivierendes Lernumfeld zu schaffen, das zum Entdecken, Experimentieren und Forschen animiert. Als Wahrnehmungsmaschine bildet das neue Schulgebäude nicht nur eine adäquate Hülle für zeitgemäßes Lehren und Lernen, sondern stellt selbst ein Lehrmittel dar. Indem es den Raum für seine NutzerInnen in all seinen Dimensionen erlebbar macht, liefert es einen wichtigen Beitrag zur baukulturellen Bildung.
Aktivierung bestehender Ressourcen
In zwei Bauphasen unterteilt, wurde 2010 der Neubau des Kindergartens mit dazugehörigem Außenraum von feld72 fertiggestellt. 2017 folgte die Überarbeitung des bestehenden Schulgebäudes. Mit der Aktivierung des Altbaus wurde ein ressourcenschonender Bauprozess gewählt. Trotz minimaler Baueingriffe wurde ein Gebäude geschaffen, das nicht nur baulich, sondern auch für neue pädagogische Ansätze Türen öffnet und durch die räumliche Nähe mit dem Kindergarten Synergien nutzt. Das Ensemble schafft durch Freiräume, Zugänge und Verbindungen einen neuen Mehrwert für Terenten. Durch die Integration der Dorfbibliothek verankern sich schulische und soziale Aktivitäten im Dorf. (Text: ArchitektInnen)
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