Wilfried Posch, der versierteste Kenner von Holzmeisters Biografie im Gespräch mit Wilhelm Holzbauer. Für einen informativen und spannenden Abend ist gesorgt.

Wilfried Posch hat die erste politische Biografie über den österreichischen Jahrhundertarchitekten Clemens Holzmeister (1886-1983) verfasst, dem der künstlerische Durchbruch in den frühen 1920er Jahren mit dem Bau des Krematoriums am Wiener Zentralfriedhof im Auftrag des sozialdemokratischen Wien gelang. Im autoritären Ständestaat unter Dollfuß und Schuschnigg stieg er zum Staatsrat auf. Gleichzeitig erbaute er für Kemal Atatürk den Regierungssitz in Ankara und verbrachte die Kriegszeit in der neutralen Türkei. Als Architekten-Doyen nahm er ab 1954 seinen Rang in der Zweiten Republik wieder ein und schuf in Salzburg das Große Festspielhaus.

Wilfried Posch, geboren 1940, bis 2008 Leiter der Lehrkanzel für Städtebau, Raumplanung und Wohnungswesen an der Universität für Gestaltung in Linz, Rektorstellvertreter 1996-2000, korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung in Berlin; Mitglied des Österreichischen Nationalkomitees ICOMOS. 1971 Roland-Rainer-Preis, 1984 Ludwig-Jedlicka-Gedächtnispreis, 1985 Preis der österreichischen Fachpresse.

Wilhelm Holzbauer
geboren 1930, von 1950-53 Meisterschüler von Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste in Wien, Mitbegründe der arbeitsgruppe 4, von 1977-1998 Professur an der Hochschule für Angewandte Kunst, erhielt zahllose Preise und Auszeichnungen, darunter das Große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik für sein Werk.