Veranstaltung
Platz ist auch auf kleinster Fläche
Führung
12. September 2015 bis 13. September 2015
Christine Walketseder & Manfred Ebner
Meisenweg 34
A-1220-Wien
Meisenweg 34
A-1220-Wien
Veranstalter:in: OPEN HOUSE WIEN
Wien: Attraktiver Neubau eines Wohnhauses, das auf einer Grundfläche von nur 50 Quadratmetern entstand
Baugrund ist in den Ballungszentren knapp und teuer. Also ist bei Architekten und Bauherren Fantasie gefragt, um auf kleinem Raum Großes entstehen zu lassen. Den Wiener Architekten Allcolours gelang es, in einem Haus mit der Grundfläche von 50 Quadratmetern eine Nutzfläche von 120 Quadratmetern zu schaffen.
Das Haus entstand in „Neu-Brasilien“, einer Kleingarten-Anlage am Wiener Donaukanal mit mehr als 100 Jahren Tradition. Ein Lehrer-Paar sah hier die Möglichkeit, den Traum vom naturnahen Leben in der Stadt zu verwirklichen. Auf winzigem Raum, allerdings: Das Grundstück ist nur knapp 200 Quadratmeter groß, und davon dürfen eben nur 50 Quadratmeter bebaut werden.
Bei einer herkömmlichen Bauweise würden allein schon durch die Stärke der Außenwände ca. zehn Quadratmeter Wohnfläche wegfallen. Also entschlossen sich Allcolours-Architekt Markus Taxer und sein Kooperationspartner Bernd Leopold zu einem kühnen Vorschlag. Sie entwarfen ein Haus, dessen Erdgeschoss an allen vier Seiten rundum raumhoch verglast ist (was zu einem Gewinn von sieben Quadratmetern Wohnfläche führt). Kann dadurch jeder Passant den Bewohnern beim Leben zuschauen? Nein. Die Gartenmauern, an den Längsseiten des Grundstücks nur zwei Meter vom Haus entfernt, wurden zu Außenwänden umfunktioniert.
Die Bauherren reagierten zunächst zurückhaltend: „Wir waren überrascht, ja konsterniert. Die Ideen der Architekten waren radikal, aber auch schlüssig“. Schließlich gaben sie grünes Licht. Das Resultat: „Wir sind rundum happy, dass wir uns auf dieses ungewöhnliche Projekt eingelassen haben. Wir wohnen in einem Haus, das uns groß erscheint und das uns das unterschiedliche Licht im Lauf des Tages und der Jahreszeiten erleben lässt. Der Garten ist unser erweitertes Wohnzimmer.“
Die ungewöhnlichen Ideen der Architekten erstreckten sich nicht nur auf die Glaswände. Schlagwort naturnahes Wohnen: Die Vollverglasung und die neue Funktion der Gartenmauern als Außenwände schieben die fühlbare Raumgrenze hinaus ins Freie. Innenraum und Garten verschmelzen zu einer Einheit – ein Effekt, der optisch und funktional durch die Bodengestaltung verstärkt wird. Innen wie außen ist das Erdgeschoss mit für Kleingärten so typischen Polygonalplatten aus Porphyr gepflastert.
Um auch vertikal eine gewisse Großzügigkeit zu erreichen (bei einer erlaubten Gesamthöhe des Hauses von 5,5 Metern ist die mögliche Raumhöhe beschränkt), wurde der Essplatz im Erdgeschoss nach oben offen angelegt. Die Raumhöhe beträgt hier fünf Meter.
Das Obergeschoss wurde, ganz im Gegensatz zum offenen Erdgeschoss, mit einer massiven Außenwand und vielen, asymmetrisch eingesetzten Fenstern konzipiert: Eine Ausführung, die Geborgenheit und Intimität vermittelt. Schließlich geht es auch noch in die Tiefe. Im Untergeschoss – ausgeführt in Sichtbeton, hochwertig gedämmt und isoliert – entstand ein gemütliches Studierzimmer.
Kommentar von Architekt Markus Taxer: „Die besondere Herausforderung, aber auch die große Chance lag bei diesem Projekt in der Kleinheit. Es ging darum, trotz der faktischen Kleinheit immer ein Gefühl der Großzügigkeit zu vermitteln. Großzügigkeit in der Funktion wie auch in der räumlichen Ausprägung.“
Das Wiener Architektur-Atelier Allcolours (Slogan: „Architecture & Urbanism) wurde 2008 gegründet. Die Leitsätze: „Wir beherrschen die Sprache der Theorie ebenso wie jene der Werkstätten und der Baustelle. Unser Ziel ist es, mit möglichst geringem materiellem und technischem Aufwand möglichst viel Architektur zu realisieren. Wir wollen keine determinierende Architektur, sondern eine Architektur, in der sich die NutzerInnen voll entfalten können.“
Das Haus ist im Rahmen von OPEN HOUSE www.openhouse-wien.at am 12. und 13. September 2015 von 10 – 17 Uhr ohne Anmeldung für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Architekten sind an beiden Tagen vor Ort.
Das Haus entstand in „Neu-Brasilien“, einer Kleingarten-Anlage am Wiener Donaukanal mit mehr als 100 Jahren Tradition. Ein Lehrer-Paar sah hier die Möglichkeit, den Traum vom naturnahen Leben in der Stadt zu verwirklichen. Auf winzigem Raum, allerdings: Das Grundstück ist nur knapp 200 Quadratmeter groß, und davon dürfen eben nur 50 Quadratmeter bebaut werden.
Bei einer herkömmlichen Bauweise würden allein schon durch die Stärke der Außenwände ca. zehn Quadratmeter Wohnfläche wegfallen. Also entschlossen sich Allcolours-Architekt Markus Taxer und sein Kooperationspartner Bernd Leopold zu einem kühnen Vorschlag. Sie entwarfen ein Haus, dessen Erdgeschoss an allen vier Seiten rundum raumhoch verglast ist (was zu einem Gewinn von sieben Quadratmetern Wohnfläche führt). Kann dadurch jeder Passant den Bewohnern beim Leben zuschauen? Nein. Die Gartenmauern, an den Längsseiten des Grundstücks nur zwei Meter vom Haus entfernt, wurden zu Außenwänden umfunktioniert.
Die Bauherren reagierten zunächst zurückhaltend: „Wir waren überrascht, ja konsterniert. Die Ideen der Architekten waren radikal, aber auch schlüssig“. Schließlich gaben sie grünes Licht. Das Resultat: „Wir sind rundum happy, dass wir uns auf dieses ungewöhnliche Projekt eingelassen haben. Wir wohnen in einem Haus, das uns groß erscheint und das uns das unterschiedliche Licht im Lauf des Tages und der Jahreszeiten erleben lässt. Der Garten ist unser erweitertes Wohnzimmer.“
Die ungewöhnlichen Ideen der Architekten erstreckten sich nicht nur auf die Glaswände. Schlagwort naturnahes Wohnen: Die Vollverglasung und die neue Funktion der Gartenmauern als Außenwände schieben die fühlbare Raumgrenze hinaus ins Freie. Innenraum und Garten verschmelzen zu einer Einheit – ein Effekt, der optisch und funktional durch die Bodengestaltung verstärkt wird. Innen wie außen ist das Erdgeschoss mit für Kleingärten so typischen Polygonalplatten aus Porphyr gepflastert.
Um auch vertikal eine gewisse Großzügigkeit zu erreichen (bei einer erlaubten Gesamthöhe des Hauses von 5,5 Metern ist die mögliche Raumhöhe beschränkt), wurde der Essplatz im Erdgeschoss nach oben offen angelegt. Die Raumhöhe beträgt hier fünf Meter.
Das Obergeschoss wurde, ganz im Gegensatz zum offenen Erdgeschoss, mit einer massiven Außenwand und vielen, asymmetrisch eingesetzten Fenstern konzipiert: Eine Ausführung, die Geborgenheit und Intimität vermittelt. Schließlich geht es auch noch in die Tiefe. Im Untergeschoss – ausgeführt in Sichtbeton, hochwertig gedämmt und isoliert – entstand ein gemütliches Studierzimmer.
Kommentar von Architekt Markus Taxer: „Die besondere Herausforderung, aber auch die große Chance lag bei diesem Projekt in der Kleinheit. Es ging darum, trotz der faktischen Kleinheit immer ein Gefühl der Großzügigkeit zu vermitteln. Großzügigkeit in der Funktion wie auch in der räumlichen Ausprägung.“
Das Wiener Architektur-Atelier Allcolours (Slogan: „Architecture & Urbanism) wurde 2008 gegründet. Die Leitsätze: „Wir beherrschen die Sprache der Theorie ebenso wie jene der Werkstätten und der Baustelle. Unser Ziel ist es, mit möglichst geringem materiellem und technischem Aufwand möglichst viel Architektur zu realisieren. Wir wollen keine determinierende Architektur, sondern eine Architektur, in der sich die NutzerInnen voll entfalten können.“
Das Haus ist im Rahmen von OPEN HOUSE www.openhouse-wien.at am 12. und 13. September 2015 von 10 – 17 Uhr ohne Anmeldung für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Architekten sind an beiden Tagen vor Ort.
Weiterführende Links:
Architekturbüro Allcolours
openhouse-wien.at