Zeitschrift
werk, bauen + wohnen 4-08
Peter Zumthor et cetera
die zusammenstellung von et cetera-heften folgt eigenen gesetzen. die einzelnen beiträge sind eigenständiger als in einem themaheft; sie bilden je einen kleinen kosmos, eine thematische insel, die neben anderen bestehen muss. die nachbarschaften sind mitunter von stärkeren gegensätzen geprägt. aber auch ein et cetera-heft liest sich als abfolge von einzelnen beiträgen, und unwillkürlich beginnen sich in den köpfen der leser und leserinnen inhaltliche und formale eigenheiten der einzelnen artikel zu einem vielfach verwobenen gesamtbild zu fügen. auch beim schreiben des s stehen die all- und zufälligen gemeinsamkeiten, das verbindende plötzlich stärker im mittelpunkt, nachdem während der heftplanung die autonomie der beiträge wichtiger gewesen war.
als gemeinsamer nenner der hier vorgestellten bauten kann ihr präziser umgang mit stimmungen bezeichnet werden. ungeachtet der sehr verschiedenen architektonischen auffassungen und nutzungen der gebäude handelt es sich bei allen um eigentliche «stimmungsmaschinen»: die architektur wird ganz gezielt eingesetzt, um eine bestimmte stimmung zu vermitteln, verschiedene, aber spezifische gefühle zu wecken und damit – zumindest ansatzweise – das verhalten der nutzer im gebäude zu beeinflussen und zu lenken.
peter zumthor ist ein meister der atmosphärischen aufladung von architektur. in den konzentriert-introvertierten räumen des kunstmuseums kolumba in köln kommt eine ganz andere stimmung auf als in brauen wälchlis geschäftshaus «la miroiterie» in lausanne. obwohl auch deren räume durch die wahl von luftkissen-aussenwänden nach innen orientiert sind, laden sie nicht zur kontemplation ein, sondern erzeugen ein futuristisch-kokonartiges ambiente. ein stadion ist per definition ein ort, wo emotionen eine hauptrolle spielen. indem der neue letzigrund in zürich nicht als «hexenkessel» konzipiert ist, sondern als gediegen materialisiertes städtisches schmuckstück, wird genau dadurch seine nutzung als leichtathletikstadion vor diejenige als fussballarena gestellt. von der anzahl der anlässe her müsste eigentlich das gegenteil der fall sein, doch diese entwicklung war in der planungsphase noch nicht absehbar. auch bei den neuen bauten für den golfclub sempachersee von smolenicky & partner galt es, für clubaktivitäten einen adäquaten rahmen zu schaffen, allerdings für eine ganz andere klientel. nochmals anders präsentieren sich die geförderten wohnbauten der beton-mustersiedlung in wien hadersdorf. bei diesen wohnbauten zeigt sich vielleicht am deutlichsten im ganzen heft, dass die materialisierung und detaillierung für die stimmung, die gebäude ausstrahlen, eine zentrale rolle spielen.
die redaktion
Peter Zumthor et cetera
Editorial
Thomas Hasler
Atmosphäre und lesbare Geschichte Kolumba, Erzbischöfliches Museum in Köln von Peter Zumthor
Andreas Hild
Gebäude und Gebilde Golfclub Sempachersee in Hildisrieden von Smolenicky & Partner, Zürich
Walter Zschokke
Zeitgemässes Wohnen in Beton Mustersiedlung in Wien-Hadersdorf
Christoph Wieser
Luftkissenarchitektur Geschäftshaus «La Miroiterie» in Lausanne von Brauen Wälchli
Christoph Baumberger
Expressiv öffentlich Neubau Stadion Letzigrund in Zürich
Forum
Kolumne: Paul Divjak
Einfamilienhaus in Tägerwilen TG von Dieter Gysin, Basel
Wettbewerb: Das «Nagelhaus» am Escher-Wyss-Platz in Zürich von Caruso St John Architects LLP
und Studio Thomas Demand
Zum werk-material: Erweiterung des Schulzentrums von Borex-Crassier von Mann & Capua architects
und Sporthalle Hardau in Zürich-Aussersihl von weberbrunner architekten
Innenarchitektur: Der Schweizer Expo-Pavillon in Shanghai 2010
Ausstellung: «Max Bill: Zum 100. Geburtstag»
Ausbildung: Angewandte Wirtschaft
bauen rechten: Grundstückverkauf und Steuern
Ausstellungen | Veranstaltungen
Neuerscheinungen | Produkte
Vorschau | Impressum
werk-material
Graeme Mann et Patricia Capua Mann, Lausanne: Salle de gymnastique double à Borex-Crassier, VD
weberbrunner architekten, Zürich: Sporthalle Hardau, Zürich
als gemeinsamer nenner der hier vorgestellten bauten kann ihr präziser umgang mit stimmungen bezeichnet werden. ungeachtet der sehr verschiedenen architektonischen auffassungen und nutzungen der gebäude handelt es sich bei allen um eigentliche «stimmungsmaschinen»: die architektur wird ganz gezielt eingesetzt, um eine bestimmte stimmung zu vermitteln, verschiedene, aber spezifische gefühle zu wecken und damit – zumindest ansatzweise – das verhalten der nutzer im gebäude zu beeinflussen und zu lenken.
peter zumthor ist ein meister der atmosphärischen aufladung von architektur. in den konzentriert-introvertierten räumen des kunstmuseums kolumba in köln kommt eine ganz andere stimmung auf als in brauen wälchlis geschäftshaus «la miroiterie» in lausanne. obwohl auch deren räume durch die wahl von luftkissen-aussenwänden nach innen orientiert sind, laden sie nicht zur kontemplation ein, sondern erzeugen ein futuristisch-kokonartiges ambiente. ein stadion ist per definition ein ort, wo emotionen eine hauptrolle spielen. indem der neue letzigrund in zürich nicht als «hexenkessel» konzipiert ist, sondern als gediegen materialisiertes städtisches schmuckstück, wird genau dadurch seine nutzung als leichtathletikstadion vor diejenige als fussballarena gestellt. von der anzahl der anlässe her müsste eigentlich das gegenteil der fall sein, doch diese entwicklung war in der planungsphase noch nicht absehbar. auch bei den neuen bauten für den golfclub sempachersee von smolenicky & partner galt es, für clubaktivitäten einen adäquaten rahmen zu schaffen, allerdings für eine ganz andere klientel. nochmals anders präsentieren sich die geförderten wohnbauten der beton-mustersiedlung in wien hadersdorf. bei diesen wohnbauten zeigt sich vielleicht am deutlichsten im ganzen heft, dass die materialisierung und detaillierung für die stimmung, die gebäude ausstrahlen, eine zentrale rolle spielen.
die redaktion
Peter Zumthor et cetera
Editorial
Thomas Hasler
Atmosphäre und lesbare Geschichte Kolumba, Erzbischöfliches Museum in Köln von Peter Zumthor
Andreas Hild
Gebäude und Gebilde Golfclub Sempachersee in Hildisrieden von Smolenicky & Partner, Zürich
Walter Zschokke
Zeitgemässes Wohnen in Beton Mustersiedlung in Wien-Hadersdorf
Christoph Wieser
Luftkissenarchitektur Geschäftshaus «La Miroiterie» in Lausanne von Brauen Wälchli
Christoph Baumberger
Expressiv öffentlich Neubau Stadion Letzigrund in Zürich
Forum
Kolumne: Paul Divjak
Einfamilienhaus in Tägerwilen TG von Dieter Gysin, Basel
Wettbewerb: Das «Nagelhaus» am Escher-Wyss-Platz in Zürich von Caruso St John Architects LLP
und Studio Thomas Demand
Zum werk-material: Erweiterung des Schulzentrums von Borex-Crassier von Mann & Capua architects
und Sporthalle Hardau in Zürich-Aussersihl von weberbrunner architekten
Innenarchitektur: Der Schweizer Expo-Pavillon in Shanghai 2010
Ausstellung: «Max Bill: Zum 100. Geburtstag»
Ausbildung: Angewandte Wirtschaft
bauen rechten: Grundstückverkauf und Steuern
Ausstellungen | Veranstaltungen
Neuerscheinungen | Produkte
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Graeme Mann et Patricia Capua Mann, Lausanne: Salle de gymnastique double à Borex-Crassier, VD
weberbrunner architekten, Zürich: Sporthalle Hardau, Zürich
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