Zeitschrift
Atrium
04/2008
Carmela Soprano und die Architektur
Während der vergangenen Wochen habe ich mir auf DVD die drei letzten Staffeln der vielfach preisgekrönten Fernsehserie «The Sopranos» angesehen, rund 36 Folgen von je 50 Minuten Länge. Die Produktion des US-Kabelsenders Home Box Office (HBO) ist für unsere Tage ungefähr, was die «Ilias» oder die «Odyssee» für die alten Griechen waren – episch, grandios, berührend – und besser als Kino und TV zusammen.
In der letzten Staffel reist Carmela Soprano, die Frau des Mafia-Familienoberhaupts Tony Soprano, mit ihrer Freundin Rosalie nach Paris. «Wer kann nur all diese schönen Dinge gebaut haben?», fragt sich die euphorisierte Carmela während eines Spaziergangs entlang dem Quai d’Orsay mit seinen Prachtbauten. Sie lebt sonst in einer Vorstadt von New Jersey, in einem ebenso riesigen wie stillos eingerichteten Haus. Es steht, wo vor zwanzig Jahren noch Wald war und sonst nichts.
In seinem kürzlich auf Deutsch erschienenen Buch «Glück und Architektur» schreibt der britische Philosoph Alain de Botton über Bauwerke als Verkörperung von Glücksversprechen: «Wenn wir davon reden, ein Gebäude habe es uns ‹angetan›, meinen wir das bittersüsse Gefühl des Gegensatzes zwischen den hehren, im Bauwerk zum Ausdruck gebrachten Werten und jener traurigeren Realität, in der sie nun einmal existieren.»
Carmela Soprano ist Amerikanerin – Bürgerin eines Landes, dessen Einwohner mehrheitlich keinen Reisepass besitzen. Sie hingegen können auf den folgenden Seiten Ausflüge ins Tessin, nach Miami und nach Brasilien unternehmen. Und unsere Redaktion ist gemeinsam mit der gesamten Designbranche nach Mailand gepilgert, um für Sie die spannendsten Leute zu treffen und die attraktivsten Neuheiten zusammenzutragen. Eine traurige Realität? Wohl kaum! Und trotzdem wissen wir, welche Gebäude und welche Möbel es uns «antun». Man wird bei Gelegenheit mal mit Alain de Botton darüber reden müssen. Viel Lese- und Sehspass wünscht Ihnen
Hans Georg Hildebrandt
AGENDA
10 Spotlight: Menschen, Events und Neuheiten auf einen Blick.
18 Doppelter Einsatz: Weshalb die Designer Tom Lloyd und Luke Pearson zusammen unschlagbar sind.
22 Asket mit Profil: Das Haus Konstruktiv in Zürich widmet Andreas Christen eine Ausstellung.
28 Auf Touren gebracht: Der neue S5 von Audi ist «Gran Turismo» in Reinkultur.
30 Eine Auswahl anregender Bücher: Von der Redaktion für Sie zusammengestellt.
32 Verrückt nach Design!: Der Salone di Mobili geht der Historie von verrücktem Design nach. Wir trafen Prominente beim Besuch der Ausstellungen.
36 News aus Mailand: Weiss, ironisch, bürgerlich, natürlich und organisch lauten bei der diesjährigen Möbelmesse die angesagten Trends.
WOHNEN
ARCHITEKTUR
50 Rückzug in den Urwald: Der erfolgreiche brasilianische Architekt Arthur Casas hat sich bei São Paulo seine Sommerresidenz erbaut.
60 Eins mit der Landschaft: Zwei kompakte Kuben eines Einfamilienhauses, ganz aus Granit, fokussieren sich vollkommen auf die Tessiner Natur.
70 Der Materialist: Werner Aisslinger ist einer der gefragtesten Produktdesigner Deutschlands. Was er für seine Kunden kreiert, hat seine Grundlage in rastlosem Experimentieren: ein Atelierbesuch.
80 Dem Himmel so nah: Hoch über dem Bodensee thront ein geheimnisvoller schwarzer Kubus – ein Haus für drei Generationen.
92 Welcome to Miami: Nach einem Augenschein entschied sich ein Ehepaar, ein Haus des Toparchitekten Morris Lapidus aus den Fifties zu kaufen.
GARTEN
102 Dem Alltag entrückt: Ein nobler Villengarten gleicht einem philosophisch inspirierten Pflanzenbild.
108 Ausblicke: Neues aus der Gartenszene.
DESIGN
112 Badezimmer aus einem Guss: Die jungen scarchitekten haben einen Berliner Loft mit einer ungewöhnlichen Nasszelle ausgestattet.
116 Den Körper erleben: Finden Sie hier die Produkte, die in Ihrem Traumbad nicht fehlen dürfen!
126 Glänzendes Team: Die Edelstahlmanufaktur MWE verbindet Handwerkstradition mit den Möglichkeiten hochmoderner Präzisionsmaschinen.
SERVICE
07 Impressum
110 Aboprämie
115 Wettbewerb
128 Bezugsquellen
130 Vorschau
Während der vergangenen Wochen habe ich mir auf DVD die drei letzten Staffeln der vielfach preisgekrönten Fernsehserie «The Sopranos» angesehen, rund 36 Folgen von je 50 Minuten Länge. Die Produktion des US-Kabelsenders Home Box Office (HBO) ist für unsere Tage ungefähr, was die «Ilias» oder die «Odyssee» für die alten Griechen waren – episch, grandios, berührend – und besser als Kino und TV zusammen.
In der letzten Staffel reist Carmela Soprano, die Frau des Mafia-Familienoberhaupts Tony Soprano, mit ihrer Freundin Rosalie nach Paris. «Wer kann nur all diese schönen Dinge gebaut haben?», fragt sich die euphorisierte Carmela während eines Spaziergangs entlang dem Quai d’Orsay mit seinen Prachtbauten. Sie lebt sonst in einer Vorstadt von New Jersey, in einem ebenso riesigen wie stillos eingerichteten Haus. Es steht, wo vor zwanzig Jahren noch Wald war und sonst nichts.
In seinem kürzlich auf Deutsch erschienenen Buch «Glück und Architektur» schreibt der britische Philosoph Alain de Botton über Bauwerke als Verkörperung von Glücksversprechen: «Wenn wir davon reden, ein Gebäude habe es uns ‹angetan›, meinen wir das bittersüsse Gefühl des Gegensatzes zwischen den hehren, im Bauwerk zum Ausdruck gebrachten Werten und jener traurigeren Realität, in der sie nun einmal existieren.»
Carmela Soprano ist Amerikanerin – Bürgerin eines Landes, dessen Einwohner mehrheitlich keinen Reisepass besitzen. Sie hingegen können auf den folgenden Seiten Ausflüge ins Tessin, nach Miami und nach Brasilien unternehmen. Und unsere Redaktion ist gemeinsam mit der gesamten Designbranche nach Mailand gepilgert, um für Sie die spannendsten Leute zu treffen und die attraktivsten Neuheiten zusammenzutragen. Eine traurige Realität? Wohl kaum! Und trotzdem wissen wir, welche Gebäude und welche Möbel es uns «antun». Man wird bei Gelegenheit mal mit Alain de Botton darüber reden müssen. Viel Lese- und Sehspass wünscht Ihnen
Hans Georg Hildebrandt
AGENDA
10 Spotlight: Menschen, Events und Neuheiten auf einen Blick.
18 Doppelter Einsatz: Weshalb die Designer Tom Lloyd und Luke Pearson zusammen unschlagbar sind.
22 Asket mit Profil: Das Haus Konstruktiv in Zürich widmet Andreas Christen eine Ausstellung.
28 Auf Touren gebracht: Der neue S5 von Audi ist «Gran Turismo» in Reinkultur.
30 Eine Auswahl anregender Bücher: Von der Redaktion für Sie zusammengestellt.
32 Verrückt nach Design!: Der Salone di Mobili geht der Historie von verrücktem Design nach. Wir trafen Prominente beim Besuch der Ausstellungen.
36 News aus Mailand: Weiss, ironisch, bürgerlich, natürlich und organisch lauten bei der diesjährigen Möbelmesse die angesagten Trends.
WOHNEN
ARCHITEKTUR
50 Rückzug in den Urwald: Der erfolgreiche brasilianische Architekt Arthur Casas hat sich bei São Paulo seine Sommerresidenz erbaut.
60 Eins mit der Landschaft: Zwei kompakte Kuben eines Einfamilienhauses, ganz aus Granit, fokussieren sich vollkommen auf die Tessiner Natur.
70 Der Materialist: Werner Aisslinger ist einer der gefragtesten Produktdesigner Deutschlands. Was er für seine Kunden kreiert, hat seine Grundlage in rastlosem Experimentieren: ein Atelierbesuch.
80 Dem Himmel so nah: Hoch über dem Bodensee thront ein geheimnisvoller schwarzer Kubus – ein Haus für drei Generationen.
92 Welcome to Miami: Nach einem Augenschein entschied sich ein Ehepaar, ein Haus des Toparchitekten Morris Lapidus aus den Fifties zu kaufen.
GARTEN
102 Dem Alltag entrückt: Ein nobler Villengarten gleicht einem philosophisch inspirierten Pflanzenbild.
108 Ausblicke: Neues aus der Gartenszene.
DESIGN
112 Badezimmer aus einem Guss: Die jungen scarchitekten haben einen Berliner Loft mit einer ungewöhnlichen Nasszelle ausgestattet.
116 Den Körper erleben: Finden Sie hier die Produkte, die in Ihrem Traumbad nicht fehlen dürfen!
126 Glänzendes Team: Die Edelstahlmanufaktur MWE verbindet Handwerkstradition mit den Möglichkeiten hochmoderner Präzisionsmaschinen.
SERVICE
07 Impressum
110 Aboprämie
115 Wettbewerb
128 Bezugsquellen
130 Vorschau
Weiterführende Links:
Archithema Verlag AG
