Zeitschrift
UmBau 24
Transparenz
Nachdem sich der UmBau in seiner letzten Ausgabe mit dem Diffusen befasst hat, geht es diesmal um Transparenz. Im Begriffsarsenal der Architektur des 20. Jahrhunderts nimmt Transparenz eine hervorragende Stellung ein.
Als „Durchschaubarkeit“ war sie das präferierte architektonische Mittel zur Umsetzung jenes Programms, das Max Weber als zentral für die Moderne diagnostiziert hatte: die Entzauberung der Welt. So fragwürdig dieses Programm schon bei Weber dargestellt war, so ambivalent entwickelte sich auch der Begriff der Transparenz in der Architektur. Während er anfangs Aufklärung und die Aufhebung von Grenzen bezeichnet, steht er später für Ausgeliefertsein und Kontrolle. In dem von Christian Teckert kuratierten und ab Seite 64 eingeleiteten Teil des UmBau geht es daher vorrangig um eine Architekturgeschichte des Sehens und der Sichtbarkeit, an deren vorläufigem Ende die Angst, beobachtet zu werden, abgelöst wird von der Sorge, dass niemand zusieht.
Im aktuellen Teil des UmBau steht das Thema Wohnbau im Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund von Versuchen, im geförderten Wohnbau Energie- und Baukosten gegen „die Architektur“ auszuspielen, publizieren wir Materialien zum Wiener Wohnbau: ein Interview mit dem neuen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, eine Analyse der aktuellen Förderungspraxis und vier aktuelle Beispiele, die unterschiedliche Positionen markieren.
Neben den Nachrufen und dem Fotoessay, der diesmal von Sabine Bitter und Helmut Weber stammt, finden sich im aktuellen Teil zwei Beiträge zum Thema Architekturforschung, die sich auf eine aktuell im ÖGFA-Vorstand geführte Debatte beziehen. Gibt es neben den Geistes- und Ingenieurwissenschaften mit ihren etablierten Methoden auch spezifische Architekturwissenschaften, die aus der Praxis des Entwerfens und Planens hervorgehen? Die neue „scientific community“ die gerade in diese Richtung aufbricht, hat Unterstützung jedenfalls verdient. Christian Kühn
Vorwort | Christian Kühn
Wiener Wohnbau 2008 | Robert Temel
Keine Wohnung von der Stange | Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig im Gespräch mit Robert Temel
Unruhe im Wohnbauland | Christian Kühn
Architektur und Forschung: Zukunftsfähige Strategie für Baukunst? | Maja Lorbek
Man kommt wunderbar ohne die Begriffe »Wissenschaft« und »Forschung« aus | Anita Aigner
Nachrufe Christian Kühn
Transparenz als Zirkulation von Ideologie | Reinhard Braun
Bronzeville | Sabine Bitter, Helmut Weber
Sprünge im Glas: Transparenz–Strategien der Sichtbarkeit in der Architektur | Christian Teckert
Sichtbeton Wege des Transparenzgebots | Tom Holert
Eisensteins Glashaus und sein kugelförmiges Buch | Oksana Bulgakowa
Engaged Facades and Resigned Ideologies: Street Theatricality in Richard Rogers’ London | Annette Fierro
Die Krise des Realen: Japans virtuelle Materialität | Jörg H. Gleiter
Als „Durchschaubarkeit“ war sie das präferierte architektonische Mittel zur Umsetzung jenes Programms, das Max Weber als zentral für die Moderne diagnostiziert hatte: die Entzauberung der Welt. So fragwürdig dieses Programm schon bei Weber dargestellt war, so ambivalent entwickelte sich auch der Begriff der Transparenz in der Architektur. Während er anfangs Aufklärung und die Aufhebung von Grenzen bezeichnet, steht er später für Ausgeliefertsein und Kontrolle. In dem von Christian Teckert kuratierten und ab Seite 64 eingeleiteten Teil des UmBau geht es daher vorrangig um eine Architekturgeschichte des Sehens und der Sichtbarkeit, an deren vorläufigem Ende die Angst, beobachtet zu werden, abgelöst wird von der Sorge, dass niemand zusieht.
Im aktuellen Teil des UmBau steht das Thema Wohnbau im Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund von Versuchen, im geförderten Wohnbau Energie- und Baukosten gegen „die Architektur“ auszuspielen, publizieren wir Materialien zum Wiener Wohnbau: ein Interview mit dem neuen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, eine Analyse der aktuellen Förderungspraxis und vier aktuelle Beispiele, die unterschiedliche Positionen markieren.
Neben den Nachrufen und dem Fotoessay, der diesmal von Sabine Bitter und Helmut Weber stammt, finden sich im aktuellen Teil zwei Beiträge zum Thema Architekturforschung, die sich auf eine aktuell im ÖGFA-Vorstand geführte Debatte beziehen. Gibt es neben den Geistes- und Ingenieurwissenschaften mit ihren etablierten Methoden auch spezifische Architekturwissenschaften, die aus der Praxis des Entwerfens und Planens hervorgehen? Die neue „scientific community“ die gerade in diese Richtung aufbricht, hat Unterstützung jedenfalls verdient. Christian Kühn
Vorwort | Christian Kühn
Wiener Wohnbau 2008 | Robert Temel
Keine Wohnung von der Stange | Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig im Gespräch mit Robert Temel
Unruhe im Wohnbauland | Christian Kühn
Architektur und Forschung: Zukunftsfähige Strategie für Baukunst? | Maja Lorbek
Man kommt wunderbar ohne die Begriffe »Wissenschaft« und »Forschung« aus | Anita Aigner
Nachrufe Christian Kühn
Transparenz als Zirkulation von Ideologie | Reinhard Braun
Bronzeville | Sabine Bitter, Helmut Weber
Sprünge im Glas: Transparenz–Strategien der Sichtbarkeit in der Architektur | Christian Teckert
Sichtbeton Wege des Transparenzgebots | Tom Holert
Eisensteins Glashaus und sein kugelförmiges Buch | Oksana Bulgakowa
Engaged Facades and Resigned Ideologies: Street Theatricality in Richard Rogers’ London | Annette Fierro
Die Krise des Realen: Japans virtuelle Materialität | Jörg H. Gleiter
Weiterführende Links:
Verlag Anton Pustet