Zeitschrift
TEC21 2009|23
Baden gehen
Der Titel «Baden gehen» leitet sich von den Thermalquellen ab, zu denen die Menschen seit Jahrhunderten pilgern, um die Linderung von Gebrechen mit dem Frönen der Sinnenfreuden zu verbinden. Dem Badener Bäderquartier, seit Jahren selber rheumatisch ächzend, soll eine Frischzellenkur verpasst werden – mit dem Neubau einer Badeanlage im Mättelipark, einer Neubebauung des Bereichs Staadhof - Limmatknie und der Reaktivierung des Komplexes Verenahof/Ochsen/Bären. Stadt und Investor (Verenahof AG) haben Ende November 2008 fünf Architekturbüros einen Studienauftrag erteilt. Nun gibt es ein erstes Resultat («Chronische Reizung am Knie», S. 6).
Badens Boden birgt nicht nur den Quell seines Ursprungs, sondern auch die Zeugen seiner Gründung. Auf römische Rudimente sind Arbeiter bei der Alimentierung des Kurparks gestossen. Sie mussten gesichtet, katalogisiert und gehoben werden, ehe die Anlage – eine «grüne Lunge» in der Stadt – mit einem grünen Teppich bedeckt werden konnte. Das Gelbe Viereck, ein «gelber Torso», weil es den Kernbereich der einstigen Fabrikation der Firma Merker AG umfasst, haben die Architekten so ertüchtigt, dass es ein Refugium für ein buntes Gemisch von Gewerbetreibenden geworden ist. Sie haben die Gebrauchsspuren bewahrt – auch die Altlasten im Boden, der versiegelt und mit einer Bodenzeichnung von Beat Zoderer versehen wird. Das Gelbe Viereck federt auch ein wenig den Verlust an günstigen Mietobjekten ab – die Kehrseite der Planung in Bahnhofsnähe, die u. a. in der Neugestaltung des Schlossbergplatzes und der Attraktivierung der im Volksmund «Blinddarm» geheissenen Gleisunterführung gipfelte (siehe «Durchleuchteter Darm»).
Und als wären es der Bodenschätze nicht genug, sucht die Stadt im Pflaster des Verkehrsknotens «Schulhausplatz» nach der Quadratur des Kreisels. Dieser ist regelmässig überlastet und sanierungsbedürftig. Seit Jahren diskutiert man, ob die Situation mit einer Kreuzung oder einem Kreisel zu verbessern sei. Zur Debatte steht auch, ob Bus und Individualverkehr auf einer Ebene oberirdisch oder der Bus kombiniert mit dem Langsamverkehr im ersten Untergeschoss geführt werden sollen oder ob für den Bus ein separater Tunnel in einem zweiten Untergeschoss erstellt werden soll. Die Stadt tendiert zu einer lichtsignalgesteuerten Kreuzung, der Kanton hat sich noch nicht definitiv entschieden. Daher forderte der kantonale Projektverantwortliche die Autoren eines Beitrags für TEC21 auf, ihn zurückzuziehen, weil der Artikel für die angehende Diskussion und die zu treffenden Entscheide nicht gewinnbringend sei. Gewinnbringend? Müssen wir daraus schliessen, dass er am Preis gescheitert ist? Derselbe Projektverantwortliche erteilte der «Aargauer Zeitung» vom 19. Mai 2009 nämlich genau die Auskünfte, die der Artikel beinhaltet hätte.
05 WETTBEWERBE
Chronische Reizung am Knie
08 MAGAZIN
Badener Baukultur neu beurteilt
12 DURCHLEUCHTETER DARM
Jarl Olesen
Die Aufwertung des Schlossbergplatzes in Baden hat ihm die Funktion als Schnittstelle zwischen Alt- und Neustadt zurückgegeben. Aus der im Volksmund als «Blinddarm» bezeichneten Gleisunterführung – der Verbindung zwischen Innenstadt und Gstühlareal /Martinsbergquartier – ist eine attraktive Passage geworden.
15 GELBER TORSO
Rahel Hartmann Schweizer
Es ist die letzte Nische der Stadt Baden, in der das Kleingewerbe eine Bleibe hat: das Gelbe Viereck, das ehemalige Fabrikationsareal der Firma Merker AG. Die Architekten Zulauf & Schmidlin haben ihm eine Renovation angedeihen lassen, die die Spuren der Vergangenheit bewahrt.
20 GRÜNE LUNGE
Daniela Dietsche
Der innerstädtische Grünraum liegt zwischen Kurtheater und Grand Casino Baden. In den letzten Jahren wurde der Kurpark zwar gepflegt, aber mehr nicht. Nun wurde die erste Etappe des von Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten erarbeiteten Idealplans umgesetzt. Eröffnet wird der sanierte Kurpark Ende Juni.
23 SIA
«Werkbericht» Nr. 6 | Register Dichtungsbahnen
29 IMPRESSUM
30 VERANSTALTUNGEN
Badens Boden birgt nicht nur den Quell seines Ursprungs, sondern auch die Zeugen seiner Gründung. Auf römische Rudimente sind Arbeiter bei der Alimentierung des Kurparks gestossen. Sie mussten gesichtet, katalogisiert und gehoben werden, ehe die Anlage – eine «grüne Lunge» in der Stadt – mit einem grünen Teppich bedeckt werden konnte. Das Gelbe Viereck, ein «gelber Torso», weil es den Kernbereich der einstigen Fabrikation der Firma Merker AG umfasst, haben die Architekten so ertüchtigt, dass es ein Refugium für ein buntes Gemisch von Gewerbetreibenden geworden ist. Sie haben die Gebrauchsspuren bewahrt – auch die Altlasten im Boden, der versiegelt und mit einer Bodenzeichnung von Beat Zoderer versehen wird. Das Gelbe Viereck federt auch ein wenig den Verlust an günstigen Mietobjekten ab – die Kehrseite der Planung in Bahnhofsnähe, die u. a. in der Neugestaltung des Schlossbergplatzes und der Attraktivierung der im Volksmund «Blinddarm» geheissenen Gleisunterführung gipfelte (siehe «Durchleuchteter Darm»).
Und als wären es der Bodenschätze nicht genug, sucht die Stadt im Pflaster des Verkehrsknotens «Schulhausplatz» nach der Quadratur des Kreisels. Dieser ist regelmässig überlastet und sanierungsbedürftig. Seit Jahren diskutiert man, ob die Situation mit einer Kreuzung oder einem Kreisel zu verbessern sei. Zur Debatte steht auch, ob Bus und Individualverkehr auf einer Ebene oberirdisch oder der Bus kombiniert mit dem Langsamverkehr im ersten Untergeschoss geführt werden sollen oder ob für den Bus ein separater Tunnel in einem zweiten Untergeschoss erstellt werden soll. Die Stadt tendiert zu einer lichtsignalgesteuerten Kreuzung, der Kanton hat sich noch nicht definitiv entschieden. Daher forderte der kantonale Projektverantwortliche die Autoren eines Beitrags für TEC21 auf, ihn zurückzuziehen, weil der Artikel für die angehende Diskussion und die zu treffenden Entscheide nicht gewinnbringend sei. Gewinnbringend? Müssen wir daraus schliessen, dass er am Preis gescheitert ist? Derselbe Projektverantwortliche erteilte der «Aargauer Zeitung» vom 19. Mai 2009 nämlich genau die Auskünfte, die der Artikel beinhaltet hätte.
05 WETTBEWERBE
Chronische Reizung am Knie
08 MAGAZIN
Badener Baukultur neu beurteilt
12 DURCHLEUCHTETER DARM
Jarl Olesen
Die Aufwertung des Schlossbergplatzes in Baden hat ihm die Funktion als Schnittstelle zwischen Alt- und Neustadt zurückgegeben. Aus der im Volksmund als «Blinddarm» bezeichneten Gleisunterführung – der Verbindung zwischen Innenstadt und Gstühlareal /Martinsbergquartier – ist eine attraktive Passage geworden.
15 GELBER TORSO
Rahel Hartmann Schweizer
Es ist die letzte Nische der Stadt Baden, in der das Kleingewerbe eine Bleibe hat: das Gelbe Viereck, das ehemalige Fabrikationsareal der Firma Merker AG. Die Architekten Zulauf & Schmidlin haben ihm eine Renovation angedeihen lassen, die die Spuren der Vergangenheit bewahrt.
20 GRÜNE LUNGE
Daniela Dietsche
Der innerstädtische Grünraum liegt zwischen Kurtheater und Grand Casino Baden. In den letzten Jahren wurde der Kurpark zwar gepflegt, aber mehr nicht. Nun wurde die erste Etappe des von Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten erarbeiteten Idealplans umgesetzt. Eröffnet wird der sanierte Kurpark Ende Juni.
23 SIA
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29 IMPRESSUM
30 VERANSTALTUNGEN
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