Zeitschrift

TEC21 2009|35
Grossstadt Winterthur
TEC21 2009|35
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Seit einem Jahr hat Winterthur mehr als 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die jüngste Schweizer Grossstadt wächst und wandelt sich. Sichtbar wird das an vielen baulichen Veränderungen. Die Stadt thematisiert nun diesen Wandel öffentlich: Vom 5. September bis zum 4. Oktober präsentiert sie den Veranstaltungszyklus «Baustelle Winterthur – eine StadtLandschaft im Wandel». Das Programm umfasst eine Ausstellung im Gewerbemuseum, Podien, Führungen durch die Stadt und Filme im Filmfoyer. Das federführende Amt für Städtebau lädt damit Fachleute und die breite Öffentlichkeit zum Mitdenken ein, denn «Städtebau ist eine öffentliche Angelegenheit» lautet ein Credo des Amtschefs und Stadtbaumeisters Michael Hauser.

Die Ausstellung zeigt die städtebauliche Geschichte Winterthurs und eine Analyse des heutigen Zustands. Dafür öffnet das Amt für Städtebau seine Schubladen und gewährt Einblick in laufende Projekte. Es hofft, damit eine noch breitere Öffentlichkeit für die bauliche Entwicklung der Stadt und für den öffentlichen Raum und dessen Funktionen sensibilisieren zu können. Es will nicht nur informieren, sondern erwartet auch Anregungen aus der Bevölkerung für künftige bauliche, verkehrstechnische und denkmalpflegerische Herausforderungen.

Was kostet eine schöne Stadt? Welcher Verkehr macht glücklich? Wo soll gebaut, wo Altes bewahrt werden? Solche Fragen zusammen mit den Steuerzahlern und Stimmbürgerinnen zu erörtern scheint uns nicht nur löblich, sondern ist wohl das einzig richtige Rezept für eine erfolgversprechende Stadtplanung. Deshalb wird dem nächsten TEC21 das Programmheft zum Zyklus beiliegen.

TEC21 hat Winterthur aber bereits jetzt besucht: Beat Aeberhard beleuchtet den Stand der Entwicklung auf den Sulzerarealen in der Stadtmitte und am Stadtrand. Die Frage «Was ist zeitgemässes Wohnen?» isoliert er als Schlüssel zum Umbau der Industriebrachen in funktionierende Stadtquartiere (Seite 18ff.).

Während diese Chance in Winterthur sorgfältig genutzt wird, liegt ein anderes Potenzial noch buchstäblich auf der Strasse: Die Industrie-, Garten- und Museumsstadt ist heute Bildungs-, Velo- und Architekturstadt – doch eine Fussgängerstadt muss sie erst noch werden. Dazu muss sie ihre vielen Verkehrsadern in Lebensräume umgestalten (Seite 23ff.).

Neben multifunktionalen öffentlichen Räumen braucht eine Grossstadt auch eine grossstädtische Planungskultur, die auf Wettbewerb, Fairness, Offenheit, Kommunikation und Kooperation setzt. Stadtbaumeister Michael Hauser erläutert, wie das Amt für Städtebau dieses Projekt umsetzen will (Seite 29ff.).
Ruedi Weidmann

05 WETTBEWERBE
Erweiterung Berufsschule Aarau

13 MAGAZIN
Wehrlin-Bilder zu verschenken | 175 Jahre Drahtseil

18 INDUSTRIEAREALE ALS WOHNLABOR
Beat Aeberhard
Die Sulzerareale im Zentrum und am Stadtrand sind Labors für die Entwicklung von Winterthur. An beiden Orten spielt der Wohnungsbau eine zentrale Rolle – unter sehr verschiedenen Bedingungen.

23 VON DER VERKEHRSADER ZUM LEBENSRAUM
Ruedi Weidmann
Das Stadtwachstum erhöht den Druck auf Winterthurs Strassenraum. Wachsen kann er nicht mehr. Deshalb soll er jetzt besser gestaltet und bewirtschaftet werden. Das Potenzial ist gross.

29 PLANUNGSKULTUR IN DER GROSSSTADT
Michael Hauser
Vor drei Jahren entstand das Winterthurer Amt für Städtebau mit unüblich breitem Wirkungsfeld. Der Stadtbaumeister will diesen Spielraum mit einer kooperativen Planungskultur nutzen.

34 SIA
Geschäftslage im 2. Quartal 2009 | Wahlen in Kommissionen | Trilogie zur Raumplanung

39 PRODUKTE

45 IMPRESSUM

46 VERANSTALTUNGEN

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