Zeitschrift
TEC21 2010|03-04
Mischwesen
«Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile» – dieses verkürzte Zitat von Aristoteles eint die Artikel mit ingenieurspezifischem Schwerpunkt auf den Seiten 22 bis 35 dieser TEC21-Ausgabe.
Verschiedene Tragwerkskonzepte und unterschiedliche Baumaterialien werden kombiniert und ergeben in ihrer neuen Zusammensetzung vorteilhafte Synergien.
Der Beitrag «Starker Verbund» berichtet über die Entwicklung einer Verbundkonstruktion aus Glasfaserkunststoff und Stahl für eine Fussgängerbrücke. Dabei werden die Materialien ihren positiven Eigenschaften entsprechend eingesetzt. Mit der hybriden Gesamtkonstruktion treten negative Eigenschaften wie Korrosions- oder Verformungsanfälligkeit, die jedes Material für sich hat, weniger oder gar nicht in Erscheinung.
Für den Formfindungsprozess von Faserverbundwerkstoffen – die Profile sind gegenwärtig noch teilweise durch traditionelle Bauformen geprägt und erinnern beispielsweise an Stahlprofile – scheinen hybride Konstruktionen im Allgemeinen der richtige Ansatz zu sein (vgl. «Zweierlei vereint»), ebenso bei multifunktionalen Tragwerkskomponenten. In der Mischung von Funktionen und Materialien und den damit einhergehenden Synergien soll das Material sein eigenständiges, wirtschaftliches und materialgerechtes Einsatzgebiet finden.
Materialkombinationen oder Verschmelzen von unterschiedlichen Funktionen in einem Bauteil bringen bei diesen Beispielen einen nützlichen Mehrwert, im besten Fall gar emergente Eigenschaften: Das Zusammenspiel einzelner Elemente ergibt neue Eigenschaften, die sich nicht auf die einzelnen Bausteine zurückführen lassen. So im Artikel «Wirkungsvoll kombiniert»: Für ein Tragwerk werden Fachwerk- und Vierendeelträger kombiniert. Die tragwerksspezifischen Eigenheiten werden dabei so aufeinander abgestimmt, dass die Konstruktion sowohl architektonischen als auch statischen Anforderungen gerecht wird. Die Mischform aus zwei Tragwerkskonzepten ergibt eine neue Tragwerksform, die aus architektonischer Sicht für das Projekt geeignet ist und aus ingenieurspezifischer Sicht die Profilquerschnitte optimiert ausnützt, da der Schnittkraftverlauf über die gesamte Trägerlänge ausgeglichen ist. Bekannte, einfache Strukturen werden aufgewertet und eine höhere tragwerksspezifische Qualität erreicht – ein ingenieurplanerischer Kunstgriff, den es hervorzuheben gilt. Denn eine Ingenieurleistung ist nicht nur das isolierte Anwenden von bekannten Tragsystemen und Materialien. Vielmehr müssen alle Komponenten für jeden spezifischen Fall wieder von Neuem gewinnbringend kombiniert oder gar neu kreiert werden.
Clementine van Rooden
05 WETTBEWERBE
Prix Lumière | ARC Honorary Award
08 MAGAZIN
Beton: höhere Duktilität mit Kunstfaser | Debatte zum Schulhaus Leutschenbach | Bauwirtschaft: Hoffen auf Erholung | Architektur-Titan in Titan-Architektur| Formlose Möbel | Relaunch der Nextroom-Datenbank | Häuser für die Füsse | Forschung zu Holz und Holzwerkstoffen
22 WIRKUNGSVOLL KOMBINIERT
Heinrich Schnetzer
Die Bauingenieure von Schnetzer Puskas kombinierten für einen raumhohen Kastenträger Fachwerk- und Vierendeelträger. Sie glichen so die Schnittkraftlinien aus und nutzten die Profilquerschnitte statisch optimiert aus.
27 ZWEIERLEI VEREINT
Thomas Keller, Regula Keller
Baumaterialien aus Faserverbundwerkstoffen sind nicht neu. Trotzdem haben sie ihre materialgerechte Konstruktionsform noch nicht definitiv gefunden. Materialhybride und Funktions-
integration scheinen die richtigen Ansätze dafür zu sein.
31 STARKER VERBUND
Joseph Kurath, Alexis Ringli, Christoph Sturzenegger
Die im April 2009 eingeweihte Fussgängerbrücke über die Eulach in Winterthur besteht aus einer Verbundkonstruktion. Die Materialeigenschaften von Glasfaserkunststoff und Stahl werden statisch optimiert genutzt.
37 SIA
Echo Baukultur | Neue KBOB-Prüf- und Zahlungsfristen | Vernehmlassung Vornorm SIA 284 | Von Québec nach New England
42 WEITERBILDUNG
44 FIRMEN
53 IMPRESSUM
54 VERANSTALTUNGEN
Verschiedene Tragwerkskonzepte und unterschiedliche Baumaterialien werden kombiniert und ergeben in ihrer neuen Zusammensetzung vorteilhafte Synergien.
Der Beitrag «Starker Verbund» berichtet über die Entwicklung einer Verbundkonstruktion aus Glasfaserkunststoff und Stahl für eine Fussgängerbrücke. Dabei werden die Materialien ihren positiven Eigenschaften entsprechend eingesetzt. Mit der hybriden Gesamtkonstruktion treten negative Eigenschaften wie Korrosions- oder Verformungsanfälligkeit, die jedes Material für sich hat, weniger oder gar nicht in Erscheinung.
Für den Formfindungsprozess von Faserverbundwerkstoffen – die Profile sind gegenwärtig noch teilweise durch traditionelle Bauformen geprägt und erinnern beispielsweise an Stahlprofile – scheinen hybride Konstruktionen im Allgemeinen der richtige Ansatz zu sein (vgl. «Zweierlei vereint»), ebenso bei multifunktionalen Tragwerkskomponenten. In der Mischung von Funktionen und Materialien und den damit einhergehenden Synergien soll das Material sein eigenständiges, wirtschaftliches und materialgerechtes Einsatzgebiet finden.
Materialkombinationen oder Verschmelzen von unterschiedlichen Funktionen in einem Bauteil bringen bei diesen Beispielen einen nützlichen Mehrwert, im besten Fall gar emergente Eigenschaften: Das Zusammenspiel einzelner Elemente ergibt neue Eigenschaften, die sich nicht auf die einzelnen Bausteine zurückführen lassen. So im Artikel «Wirkungsvoll kombiniert»: Für ein Tragwerk werden Fachwerk- und Vierendeelträger kombiniert. Die tragwerksspezifischen Eigenheiten werden dabei so aufeinander abgestimmt, dass die Konstruktion sowohl architektonischen als auch statischen Anforderungen gerecht wird. Die Mischform aus zwei Tragwerkskonzepten ergibt eine neue Tragwerksform, die aus architektonischer Sicht für das Projekt geeignet ist und aus ingenieurspezifischer Sicht die Profilquerschnitte optimiert ausnützt, da der Schnittkraftverlauf über die gesamte Trägerlänge ausgeglichen ist. Bekannte, einfache Strukturen werden aufgewertet und eine höhere tragwerksspezifische Qualität erreicht – ein ingenieurplanerischer Kunstgriff, den es hervorzuheben gilt. Denn eine Ingenieurleistung ist nicht nur das isolierte Anwenden von bekannten Tragsystemen und Materialien. Vielmehr müssen alle Komponenten für jeden spezifischen Fall wieder von Neuem gewinnbringend kombiniert oder gar neu kreiert werden.
Clementine van Rooden
05 WETTBEWERBE
Prix Lumière | ARC Honorary Award
08 MAGAZIN
Beton: höhere Duktilität mit Kunstfaser | Debatte zum Schulhaus Leutschenbach | Bauwirtschaft: Hoffen auf Erholung | Architektur-Titan in Titan-Architektur| Formlose Möbel | Relaunch der Nextroom-Datenbank | Häuser für die Füsse | Forschung zu Holz und Holzwerkstoffen
22 WIRKUNGSVOLL KOMBINIERT
Heinrich Schnetzer
Die Bauingenieure von Schnetzer Puskas kombinierten für einen raumhohen Kastenträger Fachwerk- und Vierendeelträger. Sie glichen so die Schnittkraftlinien aus und nutzten die Profilquerschnitte statisch optimiert aus.
27 ZWEIERLEI VEREINT
Thomas Keller, Regula Keller
Baumaterialien aus Faserverbundwerkstoffen sind nicht neu. Trotzdem haben sie ihre materialgerechte Konstruktionsform noch nicht definitiv gefunden. Materialhybride und Funktions-
integration scheinen die richtigen Ansätze dafür zu sein.
31 STARKER VERBUND
Joseph Kurath, Alexis Ringli, Christoph Sturzenegger
Die im April 2009 eingeweihte Fussgängerbrücke über die Eulach in Winterthur besteht aus einer Verbundkonstruktion. Die Materialeigenschaften von Glasfaserkunststoff und Stahl werden statisch optimiert genutzt.
37 SIA
Echo Baukultur | Neue KBOB-Prüf- und Zahlungsfristen | Vernehmlassung Vornorm SIA 284 | Von Québec nach New England
42 WEITERBILDUNG
44 FIRMEN
53 IMPRESSUM
54 VERANSTALTUNGEN
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Verlags-AG der akademischen technischen Vereine
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