Zeitschrift
Atrium
03/2010
Bestimmt der Osten das neue Design?
Das Designbüro Matteo Nunziati ist in Mailand zu Hause, aber viele seiner Kunden sitzen in Dubai, Abu Dhabi oder im erdölreichen Kasachstan. Geld und entspannte Gesetzgebungen für grossartige Projekte sind tendenziell nur noch in östlichen Nationen anzutreffen.
Es ist deshalb nur logisch, dass Formensprachen aus der Ferne in das Design der Zukunft einfliessen werden, wenn die Auftraggeber in östlichen Kulturen zu Hause sind. Wir haben zum Thema einerseits Dinah Wille befragt, sie ist Partnerin im Studio Matteo Nunziati und Ehefrau des Designers (Seite 78). Eine ganz andere Form der Östlichkeit erleben Sie in der grünen Dschungeloase von Adi Purnomo mitten in der wuchernden Metropole Jakarta (Seite 38). Urs Schöttli, China-Korrespondent der «Neuen Zürcher Zeitung», schrieb in einem Kurzkommentar, dass die europäische Luxusbranche durchaus eine Zukunft habe, allerdings nur unter einer Bedingung.
«Wenn wir im Westen die Güter, Marken und Dienstleistungen bereitstellen, nach denen die neuen, an Qualität und Status interessierten asiatischen Mittelschichten trachten, dann wird uns die Arbeit noch lange nicht ausgehen.» Die Verhältnisse haben sich tatsächlich rasch verändert – waren wir früher Exporteure von Knowhow und die wichtigsten Abnehmer von Massenwaren, sind sich die Märkte in China, Indonesien und Brasilien heute selbst genug.
Europa darf vorderhand noch Stile prägen und Luxusgüter produzieren – aber wie lange, bevor neue Ausdrucksformen lokaler Handwerkstradition in neureichen Ländern das hergebrachte Verständnis von Statussymbolen ablösen?
Ich hoffe auf einen neuen, globalen Stil, in dem das historisch und intellektuell so reiche Europa weiterhin seine vielfältigen Inspirationen wird einbringen dürfen: Bauhaus trifft sich mit Memphis und Konfuzianismus im Tropenwald. Ansätze dazu sind in unserer Berichterstattung von der imm cologne (Seite 58) bereits zu erkennen – spüren Sie’s auch?
Ich wünsche spannende Lektüre.
Hans Georg Hildebrandt, Chefredakteur
ENTRÉE
12 Köpfe: Leute, die Sprache und Bilder für die neue Ausgabe von Atrium mitgestaltet haben.
14 Small Talk: Schön spannende Seiten: Neues aus der Architektur- und Designszene.
20 Hotel: Ob Edles am Viktualienmarkt oder filmreife Kulissen in Marrakesch: Diese Hotels laden nicht nur zum Verweilen ein.
22 Kunst: Der Neubau von David Chipperfield Architects sowie spannende Kurztipps.
REPORTAGEN UND PORTRAITS
26 Blickkontakte: An bevorzugter Lage mit Seesicht haben Müller & Truniger Architekten ein Haus für eine Grossfamilie entwickelt.
38 Oase in der Millionenstadt: Der Architekt Adi Purnomo will mehr Grün in die Stadt bringen und präsentiert sein überwuchertes Projekt für eine kreative Bauherrschaft.
48 Sehenswertes in Erlangen: Wie ein Architekt auf einem als fast unbebaubar geltenden Terrain in Bayern einen Solitär schuf.
58 Köln 2010: Ein Rückblick – Wir zeigen Ihnen die Glanzlichter der Möbelmesse.
70 Die Höhlenvilla: Zwei befreundete Architekten verwirklichen in Vals ein Gebäude, das mehr einer Höhle als einem Haus gleicht.
78 Big in Milan: Das Designerpaar Matteo Nunziati und Dinah Wille ist weltweit tätig.
82 Zeitreise: Im ersten Stock eines Renaissance-Palasts in der Via Garibaldi, Genua, hat der Kunsthistoriker Lorenzo Bagnara seinen Avantgarde-Design-Shop.
RUNDGANG
92 Küche: Die AGA-Gusseisen-Herde sind nicht nur Kult in England, sondern auch die Lieblinge der Stars.
96 Bad: Im Badezimmer von heute darf nicht nur ausgespannt und geplanscht, sondern auch gelebt werden.
100 Biblio: Die Blätter spriessen – Atrium empfiehlt neu erschienene Bücher für einen gelungenen Frühlingsanfang.
102 Kinder: Altbewährte Klassiker und neue Multitalente: Das beste Design für Kinder.
104 Garage: Atrium hat den neuen Öko-Leader des Hauses Volvo getestet.
106 Keller: Exklusive Licht- und Schattenspiele in der Merus Winery im Nappa Valley.
108 Office: «I-con» von Arco hält Vielarbeiter länger wach
SPEZIAL GARTEN UND BODENBELÄGE
110 Offenheit leben: Zeitgemässe Outdoor- Möbel dienen nicht nur der Erholung von der Gartenarbeit, sondern schaffen wohnliche Lebensgefühle unter freiem Himmel.
116 Textilkünstler: Die Werke des Wiener Künstlers Gilbert Bretterbauer werden von Tai Ping auf höchstem Niveau realisiert.
122 Bodenhaftung: Diese Saison mischen Bodenbelag-Hersteller in der Modeszene mit. Und zwar ganz nach dem Prinzip «Floor goes Fashion».
SERVICE
05 Editorial
10 Impressum
90 Freundschaftswerbung
128 Adressen
130 Vorschau Juli/August
Das Designbüro Matteo Nunziati ist in Mailand zu Hause, aber viele seiner Kunden sitzen in Dubai, Abu Dhabi oder im erdölreichen Kasachstan. Geld und entspannte Gesetzgebungen für grossartige Projekte sind tendenziell nur noch in östlichen Nationen anzutreffen.
Es ist deshalb nur logisch, dass Formensprachen aus der Ferne in das Design der Zukunft einfliessen werden, wenn die Auftraggeber in östlichen Kulturen zu Hause sind. Wir haben zum Thema einerseits Dinah Wille befragt, sie ist Partnerin im Studio Matteo Nunziati und Ehefrau des Designers (Seite 78). Eine ganz andere Form der Östlichkeit erleben Sie in der grünen Dschungeloase von Adi Purnomo mitten in der wuchernden Metropole Jakarta (Seite 38). Urs Schöttli, China-Korrespondent der «Neuen Zürcher Zeitung», schrieb in einem Kurzkommentar, dass die europäische Luxusbranche durchaus eine Zukunft habe, allerdings nur unter einer Bedingung.
«Wenn wir im Westen die Güter, Marken und Dienstleistungen bereitstellen, nach denen die neuen, an Qualität und Status interessierten asiatischen Mittelschichten trachten, dann wird uns die Arbeit noch lange nicht ausgehen.» Die Verhältnisse haben sich tatsächlich rasch verändert – waren wir früher Exporteure von Knowhow und die wichtigsten Abnehmer von Massenwaren, sind sich die Märkte in China, Indonesien und Brasilien heute selbst genug.
Europa darf vorderhand noch Stile prägen und Luxusgüter produzieren – aber wie lange, bevor neue Ausdrucksformen lokaler Handwerkstradition in neureichen Ländern das hergebrachte Verständnis von Statussymbolen ablösen?
Ich hoffe auf einen neuen, globalen Stil, in dem das historisch und intellektuell so reiche Europa weiterhin seine vielfältigen Inspirationen wird einbringen dürfen: Bauhaus trifft sich mit Memphis und Konfuzianismus im Tropenwald. Ansätze dazu sind in unserer Berichterstattung von der imm cologne (Seite 58) bereits zu erkennen – spüren Sie’s auch?
Ich wünsche spannende Lektüre.
Hans Georg Hildebrandt, Chefredakteur
ENTRÉE
12 Köpfe: Leute, die Sprache und Bilder für die neue Ausgabe von Atrium mitgestaltet haben.
14 Small Talk: Schön spannende Seiten: Neues aus der Architektur- und Designszene.
20 Hotel: Ob Edles am Viktualienmarkt oder filmreife Kulissen in Marrakesch: Diese Hotels laden nicht nur zum Verweilen ein.
22 Kunst: Der Neubau von David Chipperfield Architects sowie spannende Kurztipps.
REPORTAGEN UND PORTRAITS
26 Blickkontakte: An bevorzugter Lage mit Seesicht haben Müller & Truniger Architekten ein Haus für eine Grossfamilie entwickelt.
38 Oase in der Millionenstadt: Der Architekt Adi Purnomo will mehr Grün in die Stadt bringen und präsentiert sein überwuchertes Projekt für eine kreative Bauherrschaft.
48 Sehenswertes in Erlangen: Wie ein Architekt auf einem als fast unbebaubar geltenden Terrain in Bayern einen Solitär schuf.
58 Köln 2010: Ein Rückblick – Wir zeigen Ihnen die Glanzlichter der Möbelmesse.
70 Die Höhlenvilla: Zwei befreundete Architekten verwirklichen in Vals ein Gebäude, das mehr einer Höhle als einem Haus gleicht.
78 Big in Milan: Das Designerpaar Matteo Nunziati und Dinah Wille ist weltweit tätig.
82 Zeitreise: Im ersten Stock eines Renaissance-Palasts in der Via Garibaldi, Genua, hat der Kunsthistoriker Lorenzo Bagnara seinen Avantgarde-Design-Shop.
RUNDGANG
92 Küche: Die AGA-Gusseisen-Herde sind nicht nur Kult in England, sondern auch die Lieblinge der Stars.
96 Bad: Im Badezimmer von heute darf nicht nur ausgespannt und geplanscht, sondern auch gelebt werden.
100 Biblio: Die Blätter spriessen – Atrium empfiehlt neu erschienene Bücher für einen gelungenen Frühlingsanfang.
102 Kinder: Altbewährte Klassiker und neue Multitalente: Das beste Design für Kinder.
104 Garage: Atrium hat den neuen Öko-Leader des Hauses Volvo getestet.
106 Keller: Exklusive Licht- und Schattenspiele in der Merus Winery im Nappa Valley.
108 Office: «I-con» von Arco hält Vielarbeiter länger wach
SPEZIAL GARTEN UND BODENBELÄGE
110 Offenheit leben: Zeitgemässe Outdoor- Möbel dienen nicht nur der Erholung von der Gartenarbeit, sondern schaffen wohnliche Lebensgefühle unter freiem Himmel.
116 Textilkünstler: Die Werke des Wiener Künstlers Gilbert Bretterbauer werden von Tai Ping auf höchstem Niveau realisiert.
122 Bodenhaftung: Diese Saison mischen Bodenbelag-Hersteller in der Modeszene mit. Und zwar ganz nach dem Prinzip «Floor goes Fashion».
SERVICE
05 Editorial
10 Impressum
90 Freundschaftswerbung
128 Adressen
130 Vorschau Juli/August
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