Zeitschrift
Atrium
04/2010
Von Wand- und Möbelpiercings
Im Wörterbuch der Szenesprachen von Duden (zu finden unter Szenesprachenwiki.de) gibt es einen Bereich «Lifestyle & Wohnen », den ich in einer müssigen Minute kurz unter die Lupe nahm. Zum Thema Wohnen gab es vor allem negative Begriffe wie «asselig» (heruntergekommen) «Erker-Eremit» (heimischer Isolationist) «muggelig» (gemütlich) oder das selbsterklärende «ghettoesk ». Ein Begriff, nein, eine Innovation gab mir das besonders gute Gefühl, keiner Szene (mehr) anzugehören: Das «Möbelpiercing », ein Schmuckstück in Form eines Piercings, das man an Möbeln anbringt.
Passenderweise sah ich im Superstudio zu Mailand ein «Wall Piercing», das von Flos präsentiert wurde. Die Piercing-Idee geht hier allerdings völlig auf in einem besonders subtilen Konzept für indirekte Beleuchtung in verschiedenen Farben. Designer Ron Gilad erdachte wohl erst die Form und gab dem Projekt anschliessend den verwirrenden Namen mit Referenz an die Szenesprachen. Möbelpiercings werden jedenfalls weder in der vorliegenden noch irgendwelchen weiteren Ausgaben von Atrium auftauchen.
Piercings alleine verströmen schon das zweifelhafte Aroma von bemühter Jugendlichkeit, etwas, das man seiner Einrichtung keinesfalls antun sollte. Und seiner Architektur schon gar nicht. Wir freuen uns jedoch, wenn Sie sich die schönen Geschichten auf den folgenden Seiten antun oder noch besser in vollen Zügen geniessen: Wir haben uns durch den riesigen Trubel der Designwoche in Mailand getummelt, um für Sie die attraktivsten News herauszufiltern (Seite 24), dazu gibts eine traumhaft schöne Geschichte über das Haus der Designerin Terri Pecora (Seite 64) und eine spannende Villa in Potsdam (Seite 50) zu entdecken. Alles Dinge, die auf schönere Art an Ihnen hängen bleiben werden als jeder modische Körperschmuck. Hofft jedenfalls Ihr
Hans Georg Hildebrandt, Chefredakteur
ENTRÉE
10 Köpfe: Leute, die Sprache und Bilder für die neue Ausgabe von Atrium designten.
12 Small Talk: Zeitlose Designklassiker, heisse Treffpunkte und Architektur vom Feinsten: Was man einfach wissen muss!
18 Hotel: Die Zimmer des Pixel Hotels findet ein Gast an allen Ecken und Enden der Kulturstadt Linz.
20 Design: Vier Architekten entwickelten mit Züco eine ganzheitliche Stuhlfamilie.
22 Kunst: Spannende Ausstellungen und eine Retrospektive über Neo Rauch, einen der meist diskutierten deutschen Künstler.
24 Milano im Designrausch: Jedes Jahr im April wird die norditalienische Metropole zum Nabel der Designwelt: Ein Rückblick voller Emotionen.
REPORTAGEN UND PORTRAITS
38 Nordische Idylle: Für eine kleine Familie mit ebensolchem Budget baute Architekt Henrik Schulz eine überraschend grosszügige Villa.
50 Umhüllter Raum: Hinter der geheimnisvollen Gewebefassade einer Wohnbox in Potsdam steckt ein ausgeklügelter Raum, der Wohnen und Arbeiten optimal verbindet.
60 Die jungen Wilden: Schwarze Schafe sind sie nicht, aber Exoten in der Designlandschaft: Das schwedische Trio Form us with Love.
64 Kalifornische Gefühle: Vor den Toren von Mailand haben sich die Designerin Terri Pecora und der Architekt Nic Bewick ihr Refugium im Grünen gebaut.
78 Geteilte Gartenfreude: Nirgendwo werden Schrebergärten so gehegt und gepflegt – ein Blick in eine romantische Laube.
84 Antonio Citterio: Zurückhaltung in der Formensprache ist paradoxerweise sein Markenzeichen. Atrium traf den Designer und Architekten zum Gespräch.
88 Im Zwiegespräch: In einem Schweizer Bergdorf steht ein Haus von Bonnard Woeffray – aussen schlicht, aus Holz und innen vollkommen in Weiss getaucht.
SPEZIAL BÄDER
98 Das Bad im Wandel der Zeit: Die Innenarchitektin Iria Degen über den heutigen Stellenwert der einstigen Nasszelle.
102 Persönliche Welten: Das Bad von heute weckt Emotionen. Ob trendig, opulent, farblich akzentuiert oder schlicht, das Bedürfnis nach Lebensqualität prägt das Badambiente.
RUNDGANG
114 Küche:Sie war ein Star an der Eurocucina in Mailand: Die neue Poggenpohl-Küche « Artesio» von Architekt Hadi Teherani.
118 Biblio: Ob auf dem Land, ob in der Stadt oder in der Küche, Inspiration findet sich überall: Die Sommerhits für Sie zusammengestellt.
120 Kinder: Ein geniales Pop-up-Buch von Illustrator Sam Ita und weitere Schätze.
122 Garage: Man kann Benzin im Blut haben und trotzdem vom Tesla Roadster elektrisiert sein. Das Fahrgefühl ist schlicht einmalig.
124 Garten: Philippe Starcks neuster Streich – ein Gartenstuhl für Dedon und mehr News.
126 Keller: Alter Adel, traditionsreicher Wein und State-of-the-Art: Wie das Weingut Esterházy ins 3. Jahrtausend aufgebrochen ist.
SERVICE
03 Editorial
06 Impressum
76 Service: Systemhäuser
96 Freundschaftswerbung
128 Adressen
130 Vorschau September/Oktober
Im Wörterbuch der Szenesprachen von Duden (zu finden unter Szenesprachenwiki.de) gibt es einen Bereich «Lifestyle & Wohnen », den ich in einer müssigen Minute kurz unter die Lupe nahm. Zum Thema Wohnen gab es vor allem negative Begriffe wie «asselig» (heruntergekommen) «Erker-Eremit» (heimischer Isolationist) «muggelig» (gemütlich) oder das selbsterklärende «ghettoesk ». Ein Begriff, nein, eine Innovation gab mir das besonders gute Gefühl, keiner Szene (mehr) anzugehören: Das «Möbelpiercing », ein Schmuckstück in Form eines Piercings, das man an Möbeln anbringt.
Passenderweise sah ich im Superstudio zu Mailand ein «Wall Piercing», das von Flos präsentiert wurde. Die Piercing-Idee geht hier allerdings völlig auf in einem besonders subtilen Konzept für indirekte Beleuchtung in verschiedenen Farben. Designer Ron Gilad erdachte wohl erst die Form und gab dem Projekt anschliessend den verwirrenden Namen mit Referenz an die Szenesprachen. Möbelpiercings werden jedenfalls weder in der vorliegenden noch irgendwelchen weiteren Ausgaben von Atrium auftauchen.
Piercings alleine verströmen schon das zweifelhafte Aroma von bemühter Jugendlichkeit, etwas, das man seiner Einrichtung keinesfalls antun sollte. Und seiner Architektur schon gar nicht. Wir freuen uns jedoch, wenn Sie sich die schönen Geschichten auf den folgenden Seiten antun oder noch besser in vollen Zügen geniessen: Wir haben uns durch den riesigen Trubel der Designwoche in Mailand getummelt, um für Sie die attraktivsten News herauszufiltern (Seite 24), dazu gibts eine traumhaft schöne Geschichte über das Haus der Designerin Terri Pecora (Seite 64) und eine spannende Villa in Potsdam (Seite 50) zu entdecken. Alles Dinge, die auf schönere Art an Ihnen hängen bleiben werden als jeder modische Körperschmuck. Hofft jedenfalls Ihr
Hans Georg Hildebrandt, Chefredakteur
ENTRÉE
10 Köpfe: Leute, die Sprache und Bilder für die neue Ausgabe von Atrium designten.
12 Small Talk: Zeitlose Designklassiker, heisse Treffpunkte und Architektur vom Feinsten: Was man einfach wissen muss!
18 Hotel: Die Zimmer des Pixel Hotels findet ein Gast an allen Ecken und Enden der Kulturstadt Linz.
20 Design: Vier Architekten entwickelten mit Züco eine ganzheitliche Stuhlfamilie.
22 Kunst: Spannende Ausstellungen und eine Retrospektive über Neo Rauch, einen der meist diskutierten deutschen Künstler.
24 Milano im Designrausch: Jedes Jahr im April wird die norditalienische Metropole zum Nabel der Designwelt: Ein Rückblick voller Emotionen.
REPORTAGEN UND PORTRAITS
38 Nordische Idylle: Für eine kleine Familie mit ebensolchem Budget baute Architekt Henrik Schulz eine überraschend grosszügige Villa.
50 Umhüllter Raum: Hinter der geheimnisvollen Gewebefassade einer Wohnbox in Potsdam steckt ein ausgeklügelter Raum, der Wohnen und Arbeiten optimal verbindet.
60 Die jungen Wilden: Schwarze Schafe sind sie nicht, aber Exoten in der Designlandschaft: Das schwedische Trio Form us with Love.
64 Kalifornische Gefühle: Vor den Toren von Mailand haben sich die Designerin Terri Pecora und der Architekt Nic Bewick ihr Refugium im Grünen gebaut.
78 Geteilte Gartenfreude: Nirgendwo werden Schrebergärten so gehegt und gepflegt – ein Blick in eine romantische Laube.
84 Antonio Citterio: Zurückhaltung in der Formensprache ist paradoxerweise sein Markenzeichen. Atrium traf den Designer und Architekten zum Gespräch.
88 Im Zwiegespräch: In einem Schweizer Bergdorf steht ein Haus von Bonnard Woeffray – aussen schlicht, aus Holz und innen vollkommen in Weiss getaucht.
SPEZIAL BÄDER
98 Das Bad im Wandel der Zeit: Die Innenarchitektin Iria Degen über den heutigen Stellenwert der einstigen Nasszelle.
102 Persönliche Welten: Das Bad von heute weckt Emotionen. Ob trendig, opulent, farblich akzentuiert oder schlicht, das Bedürfnis nach Lebensqualität prägt das Badambiente.
RUNDGANG
114 Küche:Sie war ein Star an der Eurocucina in Mailand: Die neue Poggenpohl-Küche « Artesio» von Architekt Hadi Teherani.
118 Biblio: Ob auf dem Land, ob in der Stadt oder in der Küche, Inspiration findet sich überall: Die Sommerhits für Sie zusammengestellt.
120 Kinder: Ein geniales Pop-up-Buch von Illustrator Sam Ita und weitere Schätze.
122 Garage: Man kann Benzin im Blut haben und trotzdem vom Tesla Roadster elektrisiert sein. Das Fahrgefühl ist schlicht einmalig.
124 Garten: Philippe Starcks neuster Streich – ein Gartenstuhl für Dedon und mehr News.
126 Keller: Alter Adel, traditionsreicher Wein und State-of-the-Art: Wie das Weingut Esterházy ins 3. Jahrtausend aufgebrochen ist.
SERVICE
03 Editorial
06 Impressum
76 Service: Systemhäuser
96 Freundschaftswerbung
128 Adressen
130 Vorschau September/Oktober
Weiterführende Links:
Archithema Verlag AG