Zeitschrift
Atrium
05/2010
DIY oder HAP, das ist hier die Frage
Das unmittelbarste Objekt in meinem Leben sind Notizbücher. In einem Exemplar (nicht besonders originell, sind es meist mit Werbeaufdruck versehene Moleskines) findet man Ugo Nespolo, Kreativmann bei Campari, Antonio Citterio, Bobby Dekeyser, Renzo Rosso, Carlo Urbinati, Manlio Zucchi (auf einer Linie), Andreas Dornbracht, Peter Wyss (Chefkoch des «Palace» in Gstaad). In einem anderen kommt es zu fiktiven Gesprächen zwischen Peter Lassen vom dänischen Hersteller Montana, «Minimalismus kommt von Knappheit an Material», dem coolen Produktgestalter Stefan Dietz, «Das Visuelle ist heute überbewertet», und der Intellektuellen Gerda Breuer, «Die Moderne ist unsere Antike», alles festgehalten in eiliger Handschrift; authentisch halt. «Argumente für Handarbeit», wie sie der Autor Matthew Crawford in seinem gleichnamigen Buch (Viking Press) sammelt, brauche ich jedenfalls nicht. Unser Blatt berichtet seit Jahren über die Experimente der Designer, ihre Entwürfe durch gezielte Einflussnahme so unverwechselbar zu machen wie ein Notizbuch nach monatelangem Gebrauch, dabei aber nicht auf den seriellen Segen der Industrie zu verzichten. Der Gegensatz zwischen «DIY» («do it yourself») und «HAP» («hire a pro» oder heuere einen Profi an) löst sich genauso in Alltäglichkeit auf wie die Schranke zwischen Kunst und Design. Wir sind wohl alle «darauf spezialisiert, nicht spezialisiert zu sein», wie es Architekt David Driesen in der Story auf Seite 66 formuliert. Für die vorliegende Ausgabe haben wir weitere Geistesverwandte besucht; die Reisen führten in ein wirkungsstarkes Betonhaus bei Basel, zu unentdeckten Designerinnen in Istanbul oder in ein subtil erneuertes Palazzo-Gemäuer in Bologna. Es gibt darunter nichts, was verwechselbar wäre – es ist alles von Profis selbst gemacht: Design heute kombiniert DIY und HAP.
Hans Georg Hildebrandt
ENTRÉE
08 Köpfe: Unverwechselbar und kreativ: Die Mitarbeiter dieser Ausgabe.
12 Small Talk: Für die Stadt Isny im Allgäu hat der Pritzker-Preisträger Peter Zumthor ein neues Stadttor entworfen.
18 Kunst: Die wiedereröffnete Kunstsammlung am Grabbeplatz (K20) zeigt im September das Werk von Joseph Beuys.
28 Hotel Empire State of Mind: Atrium zeigt Ihnen die Hotel-Hot-Spots in New York.
32 Design: Die Schweiz ist hip. Findet auch die Messe DMY Berlin, welche den Fokus auf die Helvetier gelegt hat.
REPORTAGEN UND PORTRAITS
38 Wohnskulptur: Für eine vierköpfige Familie schufen die Basler Architekten Buchner Bründler ein virtuoses Haus mit Innenhof.
48 Transformation: In Bologna hat die Architektin Laura Gasparini in einem ehemaligen Kloster ein stilvolles Zuhause kreiert.
58 Designreport Belgien: Industrielle Tradition und viel Unternehmergeist prägen die neue Designgeneration des kleinen Landes.
66 Denkbox mit Farboptionen: Architekt David Driesen baute im belgischen Mechelen ein farbenfrohes Haus für seine Familie.
96 Wie im Märchen: Der Park eines Loire-Schlosses wurde zur Bühne für zauberhafte Kunstobjekte.
106 Istanbul: Eine antike Stadt auf dem Weg ins 21. Jahrhundert.
RUNDGANG
118 Bad Stardesigner Ross Lovegrove prägt mit seinen Ideen die Formensprache des türkischen Badspezialisten VitrA.
122 Biblio Atrium hat für Sie eine Reihe von Publikationen zusammengestellt, die nicht nur Ihr Herz erwärmen.
124 Kinder: Bunte Kissen und Plaids sowie verspielte Papierkollektionen bringen den haptischen Faktor wieder ins Kinderzimmer, während ein virtuelles Streicheltier aus dem Ei die Fantasie beflügelt.
126 Keller: Im Luxus-Hotel Villa La Massa bietet Chefkoch Andrea Quagaliarella rare Tropfen an.
128 Garage Hochbegabt: In der Kombi-Version des «Superb» kombiniert der tschechische Autohersteller Skoda Platz, Fahrgefühl und Preis zu einem vernünftigen Paket.
130 Gym: Die Schweizer Freitag-Brüder haben eine Sporttasche aus Lastwagenplanen designt.
KÜCHEN UND SCHLAFEN
132 Kitchen meets Art: Das italienische Label Valcucine bringt Kunst und Küchendesign zusammen.
136 Erweiterter Wohnraum: Die Verschmelzung von Küche und Lebenszonen schreitet weiter voran.
148 Schlaf vom Feinsten: Wiegenlieder feiern eine Renaissance, und alles redet von Entschleunigung. Die Neuheiten auf dem Bettenmarkt verstärken den Wunsch, sich in aller Eile zur Ruhe zu begeben.
Das unmittelbarste Objekt in meinem Leben sind Notizbücher. In einem Exemplar (nicht besonders originell, sind es meist mit Werbeaufdruck versehene Moleskines) findet man Ugo Nespolo, Kreativmann bei Campari, Antonio Citterio, Bobby Dekeyser, Renzo Rosso, Carlo Urbinati, Manlio Zucchi (auf einer Linie), Andreas Dornbracht, Peter Wyss (Chefkoch des «Palace» in Gstaad). In einem anderen kommt es zu fiktiven Gesprächen zwischen Peter Lassen vom dänischen Hersteller Montana, «Minimalismus kommt von Knappheit an Material», dem coolen Produktgestalter Stefan Dietz, «Das Visuelle ist heute überbewertet», und der Intellektuellen Gerda Breuer, «Die Moderne ist unsere Antike», alles festgehalten in eiliger Handschrift; authentisch halt. «Argumente für Handarbeit», wie sie der Autor Matthew Crawford in seinem gleichnamigen Buch (Viking Press) sammelt, brauche ich jedenfalls nicht. Unser Blatt berichtet seit Jahren über die Experimente der Designer, ihre Entwürfe durch gezielte Einflussnahme so unverwechselbar zu machen wie ein Notizbuch nach monatelangem Gebrauch, dabei aber nicht auf den seriellen Segen der Industrie zu verzichten. Der Gegensatz zwischen «DIY» («do it yourself») und «HAP» («hire a pro» oder heuere einen Profi an) löst sich genauso in Alltäglichkeit auf wie die Schranke zwischen Kunst und Design. Wir sind wohl alle «darauf spezialisiert, nicht spezialisiert zu sein», wie es Architekt David Driesen in der Story auf Seite 66 formuliert. Für die vorliegende Ausgabe haben wir weitere Geistesverwandte besucht; die Reisen führten in ein wirkungsstarkes Betonhaus bei Basel, zu unentdeckten Designerinnen in Istanbul oder in ein subtil erneuertes Palazzo-Gemäuer in Bologna. Es gibt darunter nichts, was verwechselbar wäre – es ist alles von Profis selbst gemacht: Design heute kombiniert DIY und HAP.
Hans Georg Hildebrandt
ENTRÉE
08 Köpfe: Unverwechselbar und kreativ: Die Mitarbeiter dieser Ausgabe.
12 Small Talk: Für die Stadt Isny im Allgäu hat der Pritzker-Preisträger Peter Zumthor ein neues Stadttor entworfen.
18 Kunst: Die wiedereröffnete Kunstsammlung am Grabbeplatz (K20) zeigt im September das Werk von Joseph Beuys.
28 Hotel Empire State of Mind: Atrium zeigt Ihnen die Hotel-Hot-Spots in New York.
32 Design: Die Schweiz ist hip. Findet auch die Messe DMY Berlin, welche den Fokus auf die Helvetier gelegt hat.
REPORTAGEN UND PORTRAITS
38 Wohnskulptur: Für eine vierköpfige Familie schufen die Basler Architekten Buchner Bründler ein virtuoses Haus mit Innenhof.
48 Transformation: In Bologna hat die Architektin Laura Gasparini in einem ehemaligen Kloster ein stilvolles Zuhause kreiert.
58 Designreport Belgien: Industrielle Tradition und viel Unternehmergeist prägen die neue Designgeneration des kleinen Landes.
66 Denkbox mit Farboptionen: Architekt David Driesen baute im belgischen Mechelen ein farbenfrohes Haus für seine Familie.
96 Wie im Märchen: Der Park eines Loire-Schlosses wurde zur Bühne für zauberhafte Kunstobjekte.
106 Istanbul: Eine antike Stadt auf dem Weg ins 21. Jahrhundert.
RUNDGANG
118 Bad Stardesigner Ross Lovegrove prägt mit seinen Ideen die Formensprache des türkischen Badspezialisten VitrA.
122 Biblio Atrium hat für Sie eine Reihe von Publikationen zusammengestellt, die nicht nur Ihr Herz erwärmen.
124 Kinder: Bunte Kissen und Plaids sowie verspielte Papierkollektionen bringen den haptischen Faktor wieder ins Kinderzimmer, während ein virtuelles Streicheltier aus dem Ei die Fantasie beflügelt.
126 Keller: Im Luxus-Hotel Villa La Massa bietet Chefkoch Andrea Quagaliarella rare Tropfen an.
128 Garage Hochbegabt: In der Kombi-Version des «Superb» kombiniert der tschechische Autohersteller Skoda Platz, Fahrgefühl und Preis zu einem vernünftigen Paket.
130 Gym: Die Schweizer Freitag-Brüder haben eine Sporttasche aus Lastwagenplanen designt.
KÜCHEN UND SCHLAFEN
132 Kitchen meets Art: Das italienische Label Valcucine bringt Kunst und Küchendesign zusammen.
136 Erweiterter Wohnraum: Die Verschmelzung von Küche und Lebenszonen schreitet weiter voran.
148 Schlaf vom Feinsten: Wiegenlieder feiern eine Renaissance, und alles redet von Entschleunigung. Die Neuheiten auf dem Bettenmarkt verstärken den Wunsch, sich in aller Eile zur Ruhe zu begeben.
Weiterführende Links:
Archithema Verlag AG