Zeitschrift
Steeldoc 03+04/10
Alt und Neu - Bauen im Bestand
Bauen im Bestand ist in der heutigen Architektur praktisch zu einer neuen Disziplin geworden. Während die Pioniere der Moderne in der Nachkriegszeit freie Hand hatten für den Bau von Wohnungen und Industrie, ist auch diese Bausubstanz mittlerweile in die Jahre gekommen.
Die fortschrittbegeisterten Architekten der 70er und 80er Jahre machten mit der historischen Bausubstanz kurzen Prozess. In dieser Zeit wurden viele Bauten und Ensembles in den Städten abgerissen, die man heute mit Sicherheit erhalten würde. Die Denkmalpflege geht seither mit Städteplanern und Stadtarchitekten Hand in Hand.
Der Überdruss von der teilweise gesichtslosen modernen Architektur hat uns die Augen für den ästhetischen Wert des Bestandes geöffnet – und insbesondere für das Zusammenspiel von Alt und Neu.
Ein weiterer Faktor für die Bedeutung des Bauens im Bestand ist das Bedürfnis nach Verdichtung der Städte. Mit dem Bevölkerungswachstum gewinnt der städtische Boden an Wert, und die Bauzonenordnung erlaubt vielerorts die Aufstockung der bestehenden Gebäude. Zu neuen Stadtgebieten werden ehemalige Industriezonen – und damit steht Bausubstanzfür eine neue Nutzung zur Verfügung, welche die Dimensionen der herkömmlichen Parameter weit übertrifft und Planer vor ganz neue Aufgaben stellt.
Die Grundlage für die Entwicklung von gebautem Raum ist für Architekten und Ingenieure heute stärker an die Bedingungen des bestehenden Umfeldes gebunden. Damit ergeben sich auch neue Herausforderungen an die Planung. Einmal muss die vorhandene Substanz untersucht werden, insbesondere unter dem Aspekt der Tauglichkeit für eine neue Nutzung oder der zusätzlichen statischen Belastung. Das geforderte Raumprogramm muss in die vorhandene Substanz eingebunden werden, und schliesslich stellt sich dem Planer immer wieder die Aufgabe, zwischen Erhalten und Ersetzen das richtige Mass zu finden.
Der Baustoff Stahl leistet für diese neuen Aufgaben einen wertvollen Beitrag. Sein geringes Gewicht, seine Flexibilität und die modulierbare Anwendung bieten mannigfache Lösungen für schwierige Bauvorhaben in komplexen Strukturen – sei es zur Verstärkung bestehender Tragsysteme oder für leichte Ein- oder Aufbauten, die sich vom Bestand auch formal abheben.
Das vorliegende Steeldoc ist eine umfangreiche Doppelnummer zu diesem Thema und schafft zuerst einen Überblick über die Anwendung von Stahl beim Renovieren, Ergänzen und Erweitern von Altbauten.
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Buch «Featuring Steel», das der Verlag Detail zusammen mit Arcelor Mittal herausgegeben hat. Wir haben diesen Artikel überarbeitet und vom Englischen ins Deutsche und Französische übertragen. Anschliessend dokumentieren wir anhand von sechs gebauten Beispielen die Palette der Anwendungsmöglichkeiten von Stahl beim Bauen im Bestand. Wir legen dabei den Fokus wie immer auf die konstruktiven Lösungen und zeigen im Detail, wie Alt und Neu zusammenkommen. Wir wünschen viel Inspiration und Anschauungsfreude beim Studium von Steeldoc.
Evelyn C. Frisch
03 Editorial
Einführung
04 Alt und Neu – Bauen im Bestand
11 Theater, Zürich
18 Skulpturale Stahlkiste
Caixa Forum, Madrid
24 Wohlgeformte Raumerweiterung
Collège des Bernardins, Paris
30 Mit Leichtigkeit in die Neuzeit
Kunstmuseum Moritzburg, Halle
36 Lichte Landschaft über alten Mauern
Andel’s Hotel, Lodz
42 Grandhotel mit industriellem Charme
Attika-Loft, Genf
48 Luxuriöser Adlerhorst
51 Impressum 51
Die fortschrittbegeisterten Architekten der 70er und 80er Jahre machten mit der historischen Bausubstanz kurzen Prozess. In dieser Zeit wurden viele Bauten und Ensembles in den Städten abgerissen, die man heute mit Sicherheit erhalten würde. Die Denkmalpflege geht seither mit Städteplanern und Stadtarchitekten Hand in Hand.
Der Überdruss von der teilweise gesichtslosen modernen Architektur hat uns die Augen für den ästhetischen Wert des Bestandes geöffnet – und insbesondere für das Zusammenspiel von Alt und Neu.
Ein weiterer Faktor für die Bedeutung des Bauens im Bestand ist das Bedürfnis nach Verdichtung der Städte. Mit dem Bevölkerungswachstum gewinnt der städtische Boden an Wert, und die Bauzonenordnung erlaubt vielerorts die Aufstockung der bestehenden Gebäude. Zu neuen Stadtgebieten werden ehemalige Industriezonen – und damit steht Bausubstanzfür eine neue Nutzung zur Verfügung, welche die Dimensionen der herkömmlichen Parameter weit übertrifft und Planer vor ganz neue Aufgaben stellt.
Die Grundlage für die Entwicklung von gebautem Raum ist für Architekten und Ingenieure heute stärker an die Bedingungen des bestehenden Umfeldes gebunden. Damit ergeben sich auch neue Herausforderungen an die Planung. Einmal muss die vorhandene Substanz untersucht werden, insbesondere unter dem Aspekt der Tauglichkeit für eine neue Nutzung oder der zusätzlichen statischen Belastung. Das geforderte Raumprogramm muss in die vorhandene Substanz eingebunden werden, und schliesslich stellt sich dem Planer immer wieder die Aufgabe, zwischen Erhalten und Ersetzen das richtige Mass zu finden.
Der Baustoff Stahl leistet für diese neuen Aufgaben einen wertvollen Beitrag. Sein geringes Gewicht, seine Flexibilität und die modulierbare Anwendung bieten mannigfache Lösungen für schwierige Bauvorhaben in komplexen Strukturen – sei es zur Verstärkung bestehender Tragsysteme oder für leichte Ein- oder Aufbauten, die sich vom Bestand auch formal abheben.
Das vorliegende Steeldoc ist eine umfangreiche Doppelnummer zu diesem Thema und schafft zuerst einen Überblick über die Anwendung von Stahl beim Renovieren, Ergänzen und Erweitern von Altbauten.
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Buch «Featuring Steel», das der Verlag Detail zusammen mit Arcelor Mittal herausgegeben hat. Wir haben diesen Artikel überarbeitet und vom Englischen ins Deutsche und Französische übertragen. Anschliessend dokumentieren wir anhand von sechs gebauten Beispielen die Palette der Anwendungsmöglichkeiten von Stahl beim Bauen im Bestand. Wir legen dabei den Fokus wie immer auf die konstruktiven Lösungen und zeigen im Detail, wie Alt und Neu zusammenkommen. Wir wünschen viel Inspiration und Anschauungsfreude beim Studium von Steeldoc.
Evelyn C. Frisch
03 Editorial
Einführung
04 Alt und Neu – Bauen im Bestand
11 Theater, Zürich
18 Skulpturale Stahlkiste
Caixa Forum, Madrid
24 Wohlgeformte Raumerweiterung
Collège des Bernardins, Paris
30 Mit Leichtigkeit in die Neuzeit
Kunstmuseum Moritzburg, Halle
36 Lichte Landschaft über alten Mauern
Andel’s Hotel, Lodz
42 Grandhotel mit industriellem Charme
Attika-Loft, Genf
48 Luxuriöser Adlerhorst
51 Impressum 51
Weiterführende Links:
Stahlbau Zentrum Schweiz