Zeitschrift

archithese 3.2012
Der Bau der Gemeinschaft
archithese 3.2012
zur Zeitschrift: archithese
Herausgeber:in: FSAI
Verlag: niggli
In der Silvesternacht des Jahres 1922 brannte mit dem Ersten Goetheanum in Dornach eines der ungewöhnlichsten Bauwerke seiner Zeit nieder. Der Gründungsbau der anthroposophischen Bewegung war zerstört, noch bevor er tatsächlich fertiggestellt und offiziell eingeweiht werden konnte.

Historische Fotos sind die wesentlichen Zeugnisse, die heute noch einen anschaulichen Eindruck des hölzernen Doppelkuppelbaus auf dem Hügel über dem damaligen Dorf vermitteln. Dazu kommen Pläne, Zeichnungen, Entwürfe, aber auch schriftliche Zeugnisse und einzelne aus der Ruine geborgene Spolien.

Anhand von ausgewählten Materialien widmet sich das S AM Schweizerische Architekturmuseum in Basel derzeit dem Ersten Goetheanum mit einer Ausstellung unter dem Titel Der Bau der Gemeinschaft (bis 29. Juli 2012; kuratiert von ­Hubertus Adam und Elena Kossovskaja). Die Schau versteht sich gleichsam als archäologische Tiefenbohrung und als Versuch einer gedanklichen Rekonstruktion.

Eines der Themen ist die fotografische Dokumentation des Gebäudes und ihre Bedeutung für die Rezeption und Popularisierung dieses ersten anthroposophischen Zentralbaus in Dornach. Stärker als das spätere Zweite Goetheanum wurde das Erste Goetheanum als kollektiver Bau, als Bau von und für eine Gemeinschaft errichtet.

Dies ist ein zweites Thema der Ausstellung, bei welcher das SAM mit dem Staatsarchiv Basel-Stadt, mit dem Rudolf Steiner Archiv, dem Archiv der Kunstsammlung und dem Planarchiv am Goetheanum Dornach sowie dem Privatnachlass Wilhelm und Gertrud von Heydebrand-Osthoff in Arlesheim kooperiert.

archithese hat sich in der Vergangenheit immer wieder mit architekturhistorischen Fragestellungen auseinandergesetzt. Das vorliegende Heft ist in Kooperation mit dem S AM entstanden; es greift die Themen der Ausstellung auf und führt sie auf eigenständige Weise weiter. Wir glauben, dass Fragen der Partizipation und des gemeinschaftlichen Bauens nichts an Aktualität verloren haben.

Hubertus Adam, Hannes Mayer

In eigener Sache: In Kooperation mit dem Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt findet der Release dieses Heftes in den Räumlichkeiten des Staatsarchivs Basels im Rahmen des Talks: Dokumente, Monumente? Das kulturelle Gedächtnis und seine Orte statt.

Teilnehmer: Esther Baur (Staatsarchivarin Staatsarchiv Basel-Stadt), Walter Kugler (Rudolf Steiner Archiv, Dornach), Hubertus Adam (Künstlerischer Leiter S AM, Chefredaktor archithese). Anschliessend Apéro im Hof, offeriert von archithese.

Termin: Donnerstag, 21. Juni, 19 Uhr, im Staatsarchiv Basel-Stadt, Martinsgasse 2, 4051 Basel.

04 Editorial

Architektur aktuell
12 Prime Tower, Zürich. Gigon/Guyer | Hubertus Adam
24 Fussgängerpassage in Chur. Esch Sintzel | Hubertus Adam

Bau der Gemeinschaft: Das erste Goetheanium
32 Der Bau der Gemeinschaft. Ausstellung im S AM Schweizerisches Architekturmuseum | Hubertus Adam
36 Von München nach Dornach. Zur Vorgeschichte des Ersten Goetheanum | Hubertus Adam
44 Bauten von Rudolf Steiner in der Umgebung des Goetheanum
46 Das Erste Goetheanum in Dornach. Eine Bauchronologie | Hubertus Adam
60 Mitarbeiterbiografien. Carl Schmid-Curtius, Joseph Englert, Max Benzinger, Hermann Ranzenberger, Edith Maryon, Hermann Linde, Assja Turgenieff, Andrej Belyj | Hubertus Adam
68 Zwischen Dokumentation und Repräsentation. Die Medialisierung des Goetheanum | Elena Kossovskaja
76 Bilder Atelier von Heydebrand-Osthoff
82 Produktive Rezeption. Goethes Beitrag zur Architektur des Dornacher Hügels | Roland Halfen
90 Architektur im Archiv. Fotografien als bauhistorische und urbanistische ­Zeugnisse | Esther Baur, Daniel Hagmann
94 Arcosanti. Städtisches Labor oder Utopie | Lilian Pfaff

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