Zeitschrift
domus Deutsche Ausgabe 15-013
Motivierende Büroräume
Mit den digitalen Medien hat sich auch die Arbeitswelt im Büro maßgeblich verändert. Dieser Wandel und seine Konsequenzen wurden in Fachkreisen ausführlich diskutiert - von den Raumkonzepten bis zu unterschiedlichen Lichtlösungen und von akustischen Interventionen bis zur Ergonomie von Schreibtischstühlen und der Idee des dynamischen Sitzens. Was die Konkurrenz unterschiedlicher Bürotypen anbetrifft, so hat sich der Open Space in der Zwischenzeit klar durchgesetzt, auch in Europa.
Vorbei sind die Zeiten, in denen jeder Einzelne in einer winzigen, anonymen Kabine am Schreibtisch saß. Jacques Tati vermittelt in seinem Film `Playtime´ von 1967 einen treffenden Eindruck davon, wie seelenlos die Bürowelt zu Zeiten der Cubicles war. Doch der Open Space an sich ist noch kein Heilmittel, er muss mehr bieten als nur einen Großraum. Seine Flächen müssen abwechslungsreich strukturiert sein, ihre Gestaltung muss sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einlassen und verschiedene Zonen für unterschiedliche Nutzungen anbieten. Neben Meetingbereichen zählen dazu auch weitere, differenzierte Kommunikationszonen und Rückzugs- sowie Konzentrationsmöglichkeiten.
Wir zeigen Ihnen in der Mai/Juni-Ausgabe der deutschen Domus markante Büros mit gestalterischem und architektonischem Anspruch. Die Arbeitsplätze für das junge Start-Up-Unternehmen Onefootball in Berlin zum Beispiel sind von Kopf bis Fuß aufs Kicken eingestellt. Die Architekten von Tkez architecture & design entwickelten ein Interiorkonzept, in dem der Geschäftsbereich der Firma zum Leitmotiv für ein Design wird, das die Mitarbeiter gezielt zum Teamplay motivieren soll. Statt zu einer rein funktionalen und rationalen Arbeitswelt bekennt sich die Bürogestaltung zu Emotionen und spielt diese sogar gezielt aus. Büros spiegeln den Charakter und die Haltung eines Unternehmens. Dieser Zusammenhang ist nicht nur für die Innenraumgestaltung, sondern auch für die Architektur an sich entscheidend. Als gebaute Corporate Identity repräsentiert sie das Selbstverständnis einer Firma und prägt ihren Auftritt in der Öffentlichkeit. Die Stuttgarter Architekten Elke Reichel und Peter Schlaier entwickelten für das schwäbische Familienunternehmen Kärcher ein offenes und einladendes Areal, das die bestehenden Bürogebäude ergänzt. Amber Sayah war für die deutsche Domus vor Ort in Winnenden und beschreibt die Eckpunkte des umfassenden architektonischen Konzepts. Auch der Neubau für die Konzernzentrale des medizintechnischen Unternehmens Synthese hat repräsentativen Anspruch: Der Schweizer Architekt Peter Märkli konzipierte das Bürogebäude als einen selbstbewussten Baukörper am Ufer der Aare bei Solothurn. Hubertus Adam erläutert in seinem Kommentar, worin der Charme des Gebäudes liegt und warum es zu den herausragendsten Beispielen aktueller Schweizer Architektur zählt. Außerdem zeigen wir Ihnen ein neues Bürogebäude des italienischen Architekten Michele De Lucchi in Pforzheim und die raffinierte Intervention von José Ignacio Linazasoro in Troyes in der Champagne.
Der spanische Architekt hat die Verwaltungsräume des Departements geschickt in die Altstadt implementiert und den historischen Stadtkern auf sensible Art mit zeitgenössischen Gebäuden ergänzt.
Auch hier wird Architektur zu einem Statement, das diesmal eine politische Komponente hat und sich mit einer klaren Botschaft an die Bürger wendet. Auf den Designseiten unserer aktuellen Ausgabe stellen wir ein Gestaltertrio vor, das so vielseitig arbeitet wie kaum ein anderes Studio und dieses Jahr ein rundes Jubiläum feiert. Gernot Bohmann, Harald Gründl und Martin Bergmann haben sich während ihres Studiums kennengelernt, seit 20 Jahren firmieren sie unter dem Namen Eoos. Norbert Philipp war für die deutsche Domus im Studio der Designer in der Zelinkagasse in Wien und ergründet ihre Arbeitsweise am Beispiel aktueller Entwürfe. Erst am Anfang ihrer Karriere und doch bereits auf einem guten Weg sind die beiden Designer Florian Kallus und Sebastian Schneider. Das junge Kölner Duo nennt sich Kaschkasch und kann bereits auf einige verblüffende Entwürfe verweisen, die Sandra Gottwald in ihrem Feature vorstellt.
Seite 01 Editorial
Seite 12 Meldungen
Ansichten
Seite 27 Ein Lob auf die Dekoration! Das Vermächtnis von Piero Fornasetti von Barnaba Fornasetti
Seite 32 Wohin auf der Expo in Mailand. Die Weltausstellung im Überblick von Norman Kietzmann
Seite 34 Teile des Sammlung. Das Kunstgewerbemuseum in Dresden öffnet sein Depot von Sandra Hofmeister
Seite 38 Neue Szenarien der Gestaltung. Wie Design den Horizont verändert von Tonino Paris
Seite 40 Durch die Stadt surfen. Jaime Hayon und Mini überlegen sich einen Elektro-Scooter von Sandra Hofmeister
Seite 42 Die neue Allianz zwischen Kunst und Technologie von Pietro Montani
Seite 44 Der Name der Gegenwart. Design als Sammelbegriff für Phänomene der Wahrnehmung von Stefano Catucci
Seite 46 Duftende Räume. Wenn die Nase im Mittelpunkt der Wahrnehmung steht von Sandra Hofmeister
Seite 48 Aalto University, School of Arts, Design and Architecture von Anna Valtonen
Projekte
Seite 53 Corporate Identity aus Glas und Stahl. Firmenareal in Winnenden von Amber Sarah
Seite 64 Bürogebäude am Bahnhof. Dynamische Kurven für Pforzheim
Seite 76 Unternehmenssitz an der Aare. Kommentar: Filigran und monumental
von Hubertus Adam
Seite 88 Verwaltungszentrum in Troyes. Eine Intervention in der Altstadt
Seite 102 Fußballkosmos. Büroalltag in einem Berliner Start-Up von Katharina Horstmann
Seite 108 Meine Freunde / Meine Feinde. Dominikus Stark
Seite 110 Archaik und Visionen. Zum 20-jährigen Jubiläum von Eoos von Norbert Philipp
Seite 118 Leuchtende Glaskörper
Seite 126 Alles in bester Ordnung. Zu Besuch bei Kaschkasch in Köln von Sandra Gottwald
Seite 130 Intuitive Gestaltung
Seite 140 Meine Freunde / Meine Feinde. Eva Marguerre
Seite 142 Im Spiel der Blicke
Produktkultur
Seite 148 Feuchtgebiete. Beobachtungen von der ISH von Markus Franzl
Seite 150 Badewelten von Robert Haidinger
Feedback
Seite 157 Dublin von John Tuomey
Cover: Die gelbe Treppe im Foyer des neuen Kärcher-Bürogebäudes leuchtet in der Signalfarbe des Unternehmens. Die Stuttgarter Architekten Reichel Schlaier konzipierten das neue Firmenareal in Winnenden als Corporate Identity aus Glas und Stahl. Foto: Brigida Gonzalez
Mit den digitalen Medien hat sich auch die Arbeitswelt im Büro maßgeblich verändert. Dieser Wandel und seine Konsequenzen wurden in Fachkreisen ausführlich diskutiert - von den Raumkonzepten bis zu unterschiedlichen Lichtlösungen und von akustischen Interventionen bis zur Ergonomie von Schreibtischstühlen und der Idee des dynamischen Sitzens. Was die Konkurrenz unterschiedlicher Bürotypen anbetrifft, so hat sich der Open Space in der Zwischenzeit klar durchgesetzt, auch in Europa.
Vorbei sind die Zeiten, in denen jeder Einzelne in einer winzigen, anonymen Kabine am Schreibtisch saß. Jacques Tati vermittelt in seinem Film `Playtime´ von 1967 einen treffenden Eindruck davon, wie seelenlos die Bürowelt zu Zeiten der Cubicles war. Doch der Open Space an sich ist noch kein Heilmittel, er muss mehr bieten als nur einen Großraum. Seine Flächen müssen abwechslungsreich strukturiert sein, ihre Gestaltung muss sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einlassen und verschiedene Zonen für unterschiedliche Nutzungen anbieten. Neben Meetingbereichen zählen dazu auch weitere, differenzierte Kommunikationszonen und Rückzugs- sowie Konzentrationsmöglichkeiten.
Wir zeigen Ihnen in der Mai/Juni-Ausgabe der deutschen Domus markante Büros mit gestalterischem und architektonischem Anspruch. Die Arbeitsplätze für das junge Start-Up-Unternehmen Onefootball in Berlin zum Beispiel sind von Kopf bis Fuß aufs Kicken eingestellt. Die Architekten von Tkez architecture & design entwickelten ein Interiorkonzept, in dem der Geschäftsbereich der Firma zum Leitmotiv für ein Design wird, das die Mitarbeiter gezielt zum Teamplay motivieren soll. Statt zu einer rein funktionalen und rationalen Arbeitswelt bekennt sich die Bürogestaltung zu Emotionen und spielt diese sogar gezielt aus. Büros spiegeln den Charakter und die Haltung eines Unternehmens. Dieser Zusammenhang ist nicht nur für die Innenraumgestaltung, sondern auch für die Architektur an sich entscheidend. Als gebaute Corporate Identity repräsentiert sie das Selbstverständnis einer Firma und prägt ihren Auftritt in der Öffentlichkeit. Die Stuttgarter Architekten Elke Reichel und Peter Schlaier entwickelten für das schwäbische Familienunternehmen Kärcher ein offenes und einladendes Areal, das die bestehenden Bürogebäude ergänzt. Amber Sayah war für die deutsche Domus vor Ort in Winnenden und beschreibt die Eckpunkte des umfassenden architektonischen Konzepts. Auch der Neubau für die Konzernzentrale des medizintechnischen Unternehmens Synthese hat repräsentativen Anspruch: Der Schweizer Architekt Peter Märkli konzipierte das Bürogebäude als einen selbstbewussten Baukörper am Ufer der Aare bei Solothurn. Hubertus Adam erläutert in seinem Kommentar, worin der Charme des Gebäudes liegt und warum es zu den herausragendsten Beispielen aktueller Schweizer Architektur zählt. Außerdem zeigen wir Ihnen ein neues Bürogebäude des italienischen Architekten Michele De Lucchi in Pforzheim und die raffinierte Intervention von José Ignacio Linazasoro in Troyes in der Champagne.
Der spanische Architekt hat die Verwaltungsräume des Departements geschickt in die Altstadt implementiert und den historischen Stadtkern auf sensible Art mit zeitgenössischen Gebäuden ergänzt.
Auch hier wird Architektur zu einem Statement, das diesmal eine politische Komponente hat und sich mit einer klaren Botschaft an die Bürger wendet. Auf den Designseiten unserer aktuellen Ausgabe stellen wir ein Gestaltertrio vor, das so vielseitig arbeitet wie kaum ein anderes Studio und dieses Jahr ein rundes Jubiläum feiert. Gernot Bohmann, Harald Gründl und Martin Bergmann haben sich während ihres Studiums kennengelernt, seit 20 Jahren firmieren sie unter dem Namen Eoos. Norbert Philipp war für die deutsche Domus im Studio der Designer in der Zelinkagasse in Wien und ergründet ihre Arbeitsweise am Beispiel aktueller Entwürfe. Erst am Anfang ihrer Karriere und doch bereits auf einem guten Weg sind die beiden Designer Florian Kallus und Sebastian Schneider. Das junge Kölner Duo nennt sich Kaschkasch und kann bereits auf einige verblüffende Entwürfe verweisen, die Sandra Gottwald in ihrem Feature vorstellt.
Seite 01 Editorial
Seite 12 Meldungen
Ansichten
Seite 27 Ein Lob auf die Dekoration! Das Vermächtnis von Piero Fornasetti von Barnaba Fornasetti
Seite 32 Wohin auf der Expo in Mailand. Die Weltausstellung im Überblick von Norman Kietzmann
Seite 34 Teile des Sammlung. Das Kunstgewerbemuseum in Dresden öffnet sein Depot von Sandra Hofmeister
Seite 38 Neue Szenarien der Gestaltung. Wie Design den Horizont verändert von Tonino Paris
Seite 40 Durch die Stadt surfen. Jaime Hayon und Mini überlegen sich einen Elektro-Scooter von Sandra Hofmeister
Seite 42 Die neue Allianz zwischen Kunst und Technologie von Pietro Montani
Seite 44 Der Name der Gegenwart. Design als Sammelbegriff für Phänomene der Wahrnehmung von Stefano Catucci
Seite 46 Duftende Räume. Wenn die Nase im Mittelpunkt der Wahrnehmung steht von Sandra Hofmeister
Seite 48 Aalto University, School of Arts, Design and Architecture von Anna Valtonen
Projekte
Seite 53 Corporate Identity aus Glas und Stahl. Firmenareal in Winnenden von Amber Sarah
Seite 64 Bürogebäude am Bahnhof. Dynamische Kurven für Pforzheim
Seite 76 Unternehmenssitz an der Aare. Kommentar: Filigran und monumental
von Hubertus Adam
Seite 88 Verwaltungszentrum in Troyes. Eine Intervention in der Altstadt
Seite 102 Fußballkosmos. Büroalltag in einem Berliner Start-Up von Katharina Horstmann
Seite 108 Meine Freunde / Meine Feinde. Dominikus Stark
Seite 110 Archaik und Visionen. Zum 20-jährigen Jubiläum von Eoos von Norbert Philipp
Seite 118 Leuchtende Glaskörper
Seite 126 Alles in bester Ordnung. Zu Besuch bei Kaschkasch in Köln von Sandra Gottwald
Seite 130 Intuitive Gestaltung
Seite 140 Meine Freunde / Meine Feinde. Eva Marguerre
Seite 142 Im Spiel der Blicke
Produktkultur
Seite 148 Feuchtgebiete. Beobachtungen von der ISH von Markus Franzl
Seite 150 Badewelten von Robert Haidinger
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Seite 157 Dublin von John Tuomey
Cover: Die gelbe Treppe im Foyer des neuen Kärcher-Bürogebäudes leuchtet in der Signalfarbe des Unternehmens. Die Stuttgarter Architekten Reichel Schlaier konzipierten das neue Firmenareal in Winnenden als Corporate Identity aus Glas und Stahl. Foto: Brigida Gonzalez
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