Zeitschrift
domus Deutsche Ausgabe 17-027
Der Sitz der Konzerne
In wenigen Jahren wird unsere Arbeitswelt vermutlich eine völlig andere sein. Hierbei sprechen wir nicht von flexiblen Arbeitsmodellen oder Mobile Offices, sondern von der eigentlichen Arbeitskraft. Die künstliche Intelligenz entwickelt sich in einem enormen Tempo und kann zunehmend immer komplexere kognitive Aufgaben übernehmen, die bisher nur Menschen ausführen konnten.
Lesen, Schreiben und Zusammenhänge erkennen, also die Verarbeitung von unstrukturierten Daten, wird von intelligenten Maschinen bewältigt. Doch das ist noch nicht alles, die Maschinen sind nicht mehr nur auf eine bestimmte Tätigkeit programmiert, sie können lernen. Mithilfe neuronaler Netze entdecken sie neue Lösungen ganz von selbst.
Noch stehen wir am Anfang dieser leisen ökonomischen Revolution. Die meisten gehen jeden Tag denselben Arbeitsweg zu ihrem gewohnten Arbeitsplatz. Ein paar besonders schöne Arbeitsumgebungen finden Sie in dieser Ausgabe der deutschen Domus. Es sind die Sitze großer Unternehmen.
Wie Siemens zum Beispiel. Für einen der größten Hersteller energieeffizienter und ressourcenschonender Technologien war es eine Selbstverständlichkeit, ein Headquarter zu errichten, das höchste Ansprüche an die Nachhaltigkeit erfüllt. Das fängt beim Naturstein an, der den Boden des Erdgeschosses und Teile der Fassade ziert und aus der Region kommt, geht bei der Toilettenspülung, die mit Regenwasser gefüllt wird, weiter, und reicht bis zu regenerativen Energiequellen wie Photovoltaik und der Nutzung von Erdwärme.
Im Hamburger Hafen steht eine weiteres imposantes Bauwerk, das die deutsche Domus in diesem Heft vorstellt. Das Bürogebäude eines Hamburger Konzern ging aus einem Wettbewerb hervor, den die Berliner Architekten Gewers Pudewill für sich entscheiden konnten. Mit der neuen Firmenzentrale werden alle rund 400 Mitarbeiter, die vorher in der Stadt verteilt waren, an einem Standort gebündelt. Der Backsteinblock öffnet sich im dritten Stockwerk zu einer Art Fenster oder Stadtbalkon, der drei Etagen hoch ist und für die dahinterliegende Räume direkten Blick auf das Wasser und die Speicherstadt bietet.
Ein weiteres Projekt, dem sich diese Domus widmet, öffnet sich auf eine andere Art und Weise der Stadt. Das neue Stiftungsgebäude Feltrinelli von Herzog & de Meuron folgt der Geometrie des Geländes und bewahrt die archäologischen Reste der Mura Spagnole, der spanischen Mauern, die hier standen und von deren Präsenz die Porta Volta noch zeugt.
Neben all den Leuchtturmprojekten glänzen zwischenräumliche Lösungen nicht minder. Der Verein Flussbad Berlin kämpft seit Jahren für Badespass in der Spree. Sven Gatter beobachtet den Wandel eines ehemaligen Industriegebiets in einen Ort der Natur und Entspannung. Hingegen hält Matthias Jung das Verschwinden von Kulturräumen fest, die von den wachsenden Ausmassen des rheinischen Braunkohlegebiets bedroht sind.
Noch einen Hinweis in eigener Sache: Die Domus Roadshow startet wieder am 12. Oktober in Köln. Darauf folgen in (fast) wöchentlichem Rhythmus München, Berlin und Frankfurt. Hierbei können sich Fachinteressierte bei Fingerfood und Drinks austauschen. Kommen Sie vorbei.
Viel Freude beim Lesen und Entdecken des Hefts! Die nächste Domus-Ausgabe erscheint am 27. Oktober 2017.
Nancy Jehmlich
01 Editorial
20 Meldungen
ANSICHTEN
27 Nur eine grüne Wiese, Fotoessay, Nancy Jemlich
32 One and one makes three, Kunstbiennale Venedig
36 Die Metamorphose der Île de la Cité in Paris
40 Schwimmen an der Museumsinsel, Bettina Krause
42 Blühende Landschaften, Oliver G. Hamm
44 Neue Forschungen im Design, Uta Brandes
46 Zeitlose Werte, Interview, Nancy Jemlich
48 École nationale supérieure d’architecture de Paris-Belleville, François Brouat
52 Ein Meisterwerk in Gefahr, Maria Manuela Leonie
56 Ein Traum in Blau, Fabrizio Mauten
60 Architektur als logische Konstruktion, Roberto Massiert
PROJEKTE
65 Städtebaulich integriert und nachhaltig gebaut, Siemens Headquarter in München, Cordula Rau
76 Ein Haus urbaner Arbeitsplatzqualitäten, Bürogebäude in Hamburg, Claus Kippliger
86 Neuer Schiefer im bergischen Land, Michael Kasiske
90 Bigness: Apple, Google und Co., Andrea Prinz
94 Die Stiftung Feltrinelli in Mailand
106 Über die Fondazione Giangiacomo Feltrinelli, Marco De Michelis
108 Welcome Centre und Bürogebäude in Shanghai, China
118 Rathaus und Verwaltungszentrum in Deinze, Belgien
128 Meine Freunde / Meine Feinde
130 Das Biegen von Ellipsen, Sandra Pfeifer
134 Design für die Sinne
142 Meine Freunde / Meine Feinde
PRODUKTKULTUR
144 Produktkultur, Gedruckte Tomaten und falsche Hasen, Eva Steidl
148 Die Welt der Küche, Robert Haidinger
FEEDBACK
157 Melbourne, Richard Blythe
Lesen, Schreiben und Zusammenhänge erkennen, also die Verarbeitung von unstrukturierten Daten, wird von intelligenten Maschinen bewältigt. Doch das ist noch nicht alles, die Maschinen sind nicht mehr nur auf eine bestimmte Tätigkeit programmiert, sie können lernen. Mithilfe neuronaler Netze entdecken sie neue Lösungen ganz von selbst.
Noch stehen wir am Anfang dieser leisen ökonomischen Revolution. Die meisten gehen jeden Tag denselben Arbeitsweg zu ihrem gewohnten Arbeitsplatz. Ein paar besonders schöne Arbeitsumgebungen finden Sie in dieser Ausgabe der deutschen Domus. Es sind die Sitze großer Unternehmen.
Wie Siemens zum Beispiel. Für einen der größten Hersteller energieeffizienter und ressourcenschonender Technologien war es eine Selbstverständlichkeit, ein Headquarter zu errichten, das höchste Ansprüche an die Nachhaltigkeit erfüllt. Das fängt beim Naturstein an, der den Boden des Erdgeschosses und Teile der Fassade ziert und aus der Region kommt, geht bei der Toilettenspülung, die mit Regenwasser gefüllt wird, weiter, und reicht bis zu regenerativen Energiequellen wie Photovoltaik und der Nutzung von Erdwärme.
Im Hamburger Hafen steht eine weiteres imposantes Bauwerk, das die deutsche Domus in diesem Heft vorstellt. Das Bürogebäude eines Hamburger Konzern ging aus einem Wettbewerb hervor, den die Berliner Architekten Gewers Pudewill für sich entscheiden konnten. Mit der neuen Firmenzentrale werden alle rund 400 Mitarbeiter, die vorher in der Stadt verteilt waren, an einem Standort gebündelt. Der Backsteinblock öffnet sich im dritten Stockwerk zu einer Art Fenster oder Stadtbalkon, der drei Etagen hoch ist und für die dahinterliegende Räume direkten Blick auf das Wasser und die Speicherstadt bietet.
Ein weiteres Projekt, dem sich diese Domus widmet, öffnet sich auf eine andere Art und Weise der Stadt. Das neue Stiftungsgebäude Feltrinelli von Herzog & de Meuron folgt der Geometrie des Geländes und bewahrt die archäologischen Reste der Mura Spagnole, der spanischen Mauern, die hier standen und von deren Präsenz die Porta Volta noch zeugt.
Neben all den Leuchtturmprojekten glänzen zwischenräumliche Lösungen nicht minder. Der Verein Flussbad Berlin kämpft seit Jahren für Badespass in der Spree. Sven Gatter beobachtet den Wandel eines ehemaligen Industriegebiets in einen Ort der Natur und Entspannung. Hingegen hält Matthias Jung das Verschwinden von Kulturräumen fest, die von den wachsenden Ausmassen des rheinischen Braunkohlegebiets bedroht sind.
Noch einen Hinweis in eigener Sache: Die Domus Roadshow startet wieder am 12. Oktober in Köln. Darauf folgen in (fast) wöchentlichem Rhythmus München, Berlin und Frankfurt. Hierbei können sich Fachinteressierte bei Fingerfood und Drinks austauschen. Kommen Sie vorbei.
Viel Freude beim Lesen und Entdecken des Hefts! Die nächste Domus-Ausgabe erscheint am 27. Oktober 2017.
Nancy Jehmlich
01 Editorial
20 Meldungen
ANSICHTEN
27 Nur eine grüne Wiese, Fotoessay, Nancy Jemlich
32 One and one makes three, Kunstbiennale Venedig
36 Die Metamorphose der Île de la Cité in Paris
40 Schwimmen an der Museumsinsel, Bettina Krause
42 Blühende Landschaften, Oliver G. Hamm
44 Neue Forschungen im Design, Uta Brandes
46 Zeitlose Werte, Interview, Nancy Jemlich
48 École nationale supérieure d’architecture de Paris-Belleville, François Brouat
52 Ein Meisterwerk in Gefahr, Maria Manuela Leonie
56 Ein Traum in Blau, Fabrizio Mauten
60 Architektur als logische Konstruktion, Roberto Massiert
PROJEKTE
65 Städtebaulich integriert und nachhaltig gebaut, Siemens Headquarter in München, Cordula Rau
76 Ein Haus urbaner Arbeitsplatzqualitäten, Bürogebäude in Hamburg, Claus Kippliger
86 Neuer Schiefer im bergischen Land, Michael Kasiske
90 Bigness: Apple, Google und Co., Andrea Prinz
94 Die Stiftung Feltrinelli in Mailand
106 Über die Fondazione Giangiacomo Feltrinelli, Marco De Michelis
108 Welcome Centre und Bürogebäude in Shanghai, China
118 Rathaus und Verwaltungszentrum in Deinze, Belgien
128 Meine Freunde / Meine Feinde
130 Das Biegen von Ellipsen, Sandra Pfeifer
134 Design für die Sinne
142 Meine Freunde / Meine Feinde
PRODUKTKULTUR
144 Produktkultur, Gedruckte Tomaten und falsche Hasen, Eva Steidl
148 Die Welt der Küche, Robert Haidinger
FEEDBACK
157 Melbourne, Richard Blythe
Weiterführende Links:
ahead Mediaberatungs GmbH GmbH