Zeitschrift
domus Deutsche Ausgabe 18-034
Wohnen
Und plötzlich sorgen sich alle wieder um das Thema `Wohnen´. Eigentlich ein Grundbedürfnis (der Schutz vor der Witterung), war die Wohnungsfrage zumindest in Deutschland viele Jahre lang von der politischen Agenda so gut wie verschwunden, ehe sie mit dem Flüchtlingsstrom im Sommer 2015 `wie aus dem Nichts´ wieder auftauchte.
Wer jedoch schon früher, zumal in den prosperierenden Ballungsgebieten, genauer hingeschaut und den Rückzug des Staats und der Kommunen aus dem Wohnungsbau beobachtet hatte, konnte eigentlich erahnen, dass das so nicht gut (aus)gehen könnte …
Jetzt wird also allerorten wieder über Engpässe in der Wohnraumversorgung, über zu beseitigende Bauvorschriften, neue Förderungsoptionen tiny houses und natürlich ganz allgemein über Quantitäten gesprochen. Wir von domus reden (auch) in dieser Ausgabe vor allem über Qualitäten - und über Vielfalt. Zum Beispiel beim Neuen Henninger Turm in Frankfurt am Main von Meixner Schlüter Wendt Architekten (S. 58-67): Nicht bloß ein weiterer extraschlanker Wohnturm für Superreiche, wie sie derzeit vor allem in New York City aus dem Boden schießen, sondern ein Musterbeispiel dafür, dass verdichtetes Bauen und Grundrissvielfalt ebenso wenig ein Widerspruch sein müssen wie Lokalkolorit und eine moderne Architektursprache. Das Gleiche lässt sich übrigens auch über das `Wohnen an der Altmühl´ in Eichstätt von Behnisch Architekten sagen (S. 80–87).
Dass die Wiederannäherung an einen historischen Stadtraum die gestalterische Fantasie nicht zwangsläufig einschränken muss, sondern im Gegenteil sogar zu exquisiten Lösungen anregen kann, beweisen die Kronprinzengärten in Berlin, für die Tchoban Voss Architekten den städtebaulichen Rahmen vorgegeben und fünf Häuser selbst entworfen haben (S. 88–95). Bautechnisch gewagt, formal beinahe eklektizistisch lösten Hans Kollhoff und Alexander Pols die Aufgabe, am Stadionplein in Amsterdam mit dem sogenannten Zuidblok einen neuen Stadtbaustein einzufügen, der unter anderem als Hotel genutzt wird (S. 96–101).
Ebenfalls dem Wohnen auf Zeit dient das Tsingpu Yangzhou Retreat `The Walled´ von Neri&Hu, ein Resort, das die Tradition chinesischer Hofhäuser aufgreift (S. 102–109). Für den privaten Rückzug haben Pezo von Ellrichshausen mit den Häusern Loba und Rode in Chile zwei sehr ungewöhnliche Refugien geschaffen (S. 68–79). Den Abschluss unserer virtuellen Reise durch die Welt des Wohnens bildet das Privathaus Kirschgarten in Binningen, Schweiz, von Buchner Bründler Architekten: Wie dort Innen- und Außenraum miteinander korrespondieren, ist absolut sehenswert (S. 110–117).
Die nächste deutsche domus-Ausgabe erscheint am 13. Dezember.
26 Editorial Oliver G. Hamm
27 Fotoessay Turbines Mishka Henner
32 Atelierbesuch Balkrishna Vithaldas Doshi Red. Andrea Caputo
36 COR & Studio RE – La casa dell’artista, eine Kulturinitiative Text von COR arquitectos & Studio associates
38 Wohnhochhaus 505 George Street, Sydney Text von Oliver G. Hamm
42 Headquarters SAP in Eschborn Text von Enrico Santifaller
44 Museumserweiterung New Tate St. Ives Text von Jamie Fobert
52 Wohn- und Atelierhaus Haus 6, Berlin Text von Christina Gräfe
58 Wohnen Neuer Henninger Turm, Frankfurt am Main Text von Enrico Santifaller
68 Wohnen Haus Loba und Haus Rode, Chile Text von Pedro Gadanho
80 Wohnen an der Altmühl, Eichstätt Text von Rudolf Maria Bergmann
88 Wohnen Kronprinzengärten, Berlin Text von Oliver G. Hamm
96 Wohnen Zuidblok - Stadionplein, Amsterdam Text von Hans Kollhoff
102 Wohnen Tsingpu Yangzhou Retreat, China Texte von Daan Roggeveen, Wang Shu
110 Wohnen Wohnhaus Kirschgarten, Binningen, Schweiz Text von Hubertus Adam
118 Gestalteransicht Zukunft als Collage Text von Werner Aisslinger
120 Hanoks Vielschichtige Übergänge Text von Andrea Print
124 Unternehmen Designer-Fabriken B&B Italia Text von Maria Teresa Feraboli
132 Unternehmen Die Fabrik als Gemeinschaft und Ort für Produktion und Design UniFor Text von Piero Molteni
140 Fashiontech Am Körper. Im Körper. Für den Körper Text von Stefano Maffei
146 Kunst. Design Eine vormenschliche Urerde Text von Studio Swine
151 Produkte Büro & Technik Texte von Robert Haudinger
160 Reise Die Hamptons. Eklektische Häuser auf Sand Text von Francesca Cigola
Wer jedoch schon früher, zumal in den prosperierenden Ballungsgebieten, genauer hingeschaut und den Rückzug des Staats und der Kommunen aus dem Wohnungsbau beobachtet hatte, konnte eigentlich erahnen, dass das so nicht gut (aus)gehen könnte …
Jetzt wird also allerorten wieder über Engpässe in der Wohnraumversorgung, über zu beseitigende Bauvorschriften, neue Förderungsoptionen tiny houses und natürlich ganz allgemein über Quantitäten gesprochen. Wir von domus reden (auch) in dieser Ausgabe vor allem über Qualitäten - und über Vielfalt. Zum Beispiel beim Neuen Henninger Turm in Frankfurt am Main von Meixner Schlüter Wendt Architekten (S. 58-67): Nicht bloß ein weiterer extraschlanker Wohnturm für Superreiche, wie sie derzeit vor allem in New York City aus dem Boden schießen, sondern ein Musterbeispiel dafür, dass verdichtetes Bauen und Grundrissvielfalt ebenso wenig ein Widerspruch sein müssen wie Lokalkolorit und eine moderne Architektursprache. Das Gleiche lässt sich übrigens auch über das `Wohnen an der Altmühl´ in Eichstätt von Behnisch Architekten sagen (S. 80–87).
Dass die Wiederannäherung an einen historischen Stadtraum die gestalterische Fantasie nicht zwangsläufig einschränken muss, sondern im Gegenteil sogar zu exquisiten Lösungen anregen kann, beweisen die Kronprinzengärten in Berlin, für die Tchoban Voss Architekten den städtebaulichen Rahmen vorgegeben und fünf Häuser selbst entworfen haben (S. 88–95). Bautechnisch gewagt, formal beinahe eklektizistisch lösten Hans Kollhoff und Alexander Pols die Aufgabe, am Stadionplein in Amsterdam mit dem sogenannten Zuidblok einen neuen Stadtbaustein einzufügen, der unter anderem als Hotel genutzt wird (S. 96–101).
Ebenfalls dem Wohnen auf Zeit dient das Tsingpu Yangzhou Retreat `The Walled´ von Neri&Hu, ein Resort, das die Tradition chinesischer Hofhäuser aufgreift (S. 102–109). Für den privaten Rückzug haben Pezo von Ellrichshausen mit den Häusern Loba und Rode in Chile zwei sehr ungewöhnliche Refugien geschaffen (S. 68–79). Den Abschluss unserer virtuellen Reise durch die Welt des Wohnens bildet das Privathaus Kirschgarten in Binningen, Schweiz, von Buchner Bründler Architekten: Wie dort Innen- und Außenraum miteinander korrespondieren, ist absolut sehenswert (S. 110–117).
Die nächste deutsche domus-Ausgabe erscheint am 13. Dezember.
26 Editorial Oliver G. Hamm
27 Fotoessay Turbines Mishka Henner
32 Atelierbesuch Balkrishna Vithaldas Doshi Red. Andrea Caputo
36 COR & Studio RE – La casa dell’artista, eine Kulturinitiative Text von COR arquitectos & Studio associates
38 Wohnhochhaus 505 George Street, Sydney Text von Oliver G. Hamm
42 Headquarters SAP in Eschborn Text von Enrico Santifaller
44 Museumserweiterung New Tate St. Ives Text von Jamie Fobert
52 Wohn- und Atelierhaus Haus 6, Berlin Text von Christina Gräfe
58 Wohnen Neuer Henninger Turm, Frankfurt am Main Text von Enrico Santifaller
68 Wohnen Haus Loba und Haus Rode, Chile Text von Pedro Gadanho
80 Wohnen an der Altmühl, Eichstätt Text von Rudolf Maria Bergmann
88 Wohnen Kronprinzengärten, Berlin Text von Oliver G. Hamm
96 Wohnen Zuidblok - Stadionplein, Amsterdam Text von Hans Kollhoff
102 Wohnen Tsingpu Yangzhou Retreat, China Texte von Daan Roggeveen, Wang Shu
110 Wohnen Wohnhaus Kirschgarten, Binningen, Schweiz Text von Hubertus Adam
118 Gestalteransicht Zukunft als Collage Text von Werner Aisslinger
120 Hanoks Vielschichtige Übergänge Text von Andrea Print
124 Unternehmen Designer-Fabriken B&B Italia Text von Maria Teresa Feraboli
132 Unternehmen Die Fabrik als Gemeinschaft und Ort für Produktion und Design UniFor Text von Piero Molteni
140 Fashiontech Am Körper. Im Körper. Für den Körper Text von Stefano Maffei
146 Kunst. Design Eine vormenschliche Urerde Text von Studio Swine
151 Produkte Büro & Technik Texte von Robert Haudinger
160 Reise Die Hamptons. Eklektische Häuser auf Sand Text von Francesca Cigola
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