Zeitschrift

werk, bauen + wohnen 01/02-23
Terrain
werk, bauen + wohnen 01/02-23
zur Zeitschrift: werk, bauen + wohnen
Das vorliegende Heft übt sich im Spagat. Denn nirgendwo sonst als am und im Boden klaffen Anspruch und Wirklichkeit bei der Bewältigung der Klimakrise so stark auseinander. Eigentlich müssten wir – wenn überhaupt – so bauen, wie zu Urzeiten in Japan: nämlich, ohne den Boden wirklich zu berühren. Dies klingt verlockend, grenzt aber an Augenwischerei, wenn bei uns landauf, landab noch immer das Parkplatzreglement die Menge an Aushub und Beton vorbestimmt. Und damit auch wesentlich die Menge der verbauten grauen Energie. Architekturschaffende haben zu einem solchen Automatismus wenig Substanzielles beizutragen, ausser, dass sie vielleicht auf Bauherrschaften einwirken, sich auf ein Mobilitätskonzept einzulassen. Bleibt also allein der Ruf nach dem guten Metier? Nach der guten Sockellösung, die wenn möglich die Auswirkungen des Neubaus auf die umliegende Landschaft minimiert? Hier ist tatsächlich viel zu holen – von der klugen Einbettung eines Bauwerks über eine ökologischere Sicht auf die Ressource Boden bis hin zum Wissen um die Wiedergutmachung, wenn nicht eine Verbesserung für Flora und Fauna. Fände nur schon eine solche Sensibilität breit Eingang in das Entwurfs-Denken und in die Praxis, so wäre vieles erreicht. Seit vielen Jahren kostet werk, bauen + wohnen gleich viel. Ab dieser Ausgabe sehen wir uns jedoch zu einer Anpassung der Abonnements- und Einzelpreise gezwungen. Gleichzeitig haben wir unser Angebot stetig ausgebaut. So entwickelten wir die digital lesbare Zeitschrift (mit angereicherten Inhalten), die Rubrik «JAS Junge Architektur Schweiz», daneben werk-material.online als grösste datenbasierte Schweizer Bautensammlung oder Bücher in der werk, edition – viele davon kostenlos erhältlich im Abonnement. Mit der Preiserhöhung reagieren wir auch auf den ökonomischen Druck: Erhöhungen der Papier-, Rohstoff- und Energiepreise sowie der Posttarife. Der Inseraterückgang, den die ganze Branche spürt, kommt dazu. Wir wollen weiterhin eine Fachzeitschrift vorlegen, die sich durch fundierte Qualität auszeichnet, das Architekturgeschehen kritisch begleitet und auch wichtige Projekte im Ausland in den Blick nimmt: als Archiv des guten Metiers unserer Zeit. An dieser Stelle bedanken wir uns für die Treue unserer geschätzten Leserschaft.

Viel Druck auf dem Boden
Ressource oder Lebensraum?
Nina von Albertini und Roger Boltshauser im Gespräch mit Lucia Gratz, Tibor Joanelly und Roland Züger

Ein paar Tropfen ins Meer
Minimalinvasive Architektur von Fuminori Nousaku in Japan
Tibor Joanelly, Jumpe Suzuki (Bilder)

Am Welterbe weiterbauen
Erneuerung der Schneegalerien auf Alp Grüm von Conzett Bronzini
Lucia Gratz

Halb Landschaft, halb Haus
Erweiterung Schule Burghalde in Baden
Jasmin Kunst, Roland Bernath (Bilder)

Ein Terrassenhaus, geht das noch?
Siedlung Sommerhalde in Uerkheim von Diethelm & Spillmann mit Haag Landschaftsarchitektur
Jenny Keller, Roger Frei (Bilder)

Zudem:
werk-notiz: Neues Jahr, neuer Cover-Artist. Wir stellen Severin Kuhn vor, der 2023 die Titelbilder für werk, bauen + wohnen mit seinen Videostills bespielt,
deren Grundlage den Raum mit der Dimension der Bewegung anreichert.

Debatte: Dass wir alle vom neuen städtebaulichen Leitbild der Schwammstadt profitieren, wenn interdisziplinär und integrativ geplant wird, erläutert Thies Brunken.

Ausstellungen: Jan Geipel betrat für uns in Basel im S AM die neuen Wege in der japanischen Architektur. In Winterthur rückt das bigger Picture ins Blickfeld und gibt Frauen im Design den angemessenen Raum, während das VAI Antwerpen das Werk der flämischen Architektin Marie-José Van Hee zeigt.

Bücher: Marc Angélil hat für uns die beiden ersten Bände der Reihe Klimapolis gelesen – mit Genuss. Zudem empfielt die Redaktion ein Buch zur Gartengeschichte sowie eines über schwule Architekten.

Junge Architektur Schweiz, Marginalia
Schnee, Feuer und Licht prägen La Chaux-de-Fonds, die Stadt der Uhren wiederum ist der Nährboden für die Architektur von Marginalia.

Die Kanzlei im Dorf lassen
Rahel Lämmler, Roland Bernath (Bilder)
Der Ersatzneubau der Gemeindekanzlei Urnäsch von Staufer & Hasler zeigt wie ISOS, Lowtech und Holzbau gut zusammenfinden.

Künstlerische Freiheit
Maik Novotny
Der Architekt Werner Neuwirth und sein Investor begannen ihr Projekt entgegen jeder Logik und ohne Parameter, fanden dafür aber die passende Antwort auf die Bedürfnisse nach den Corona-Erfahrungen: Es entstand ein Atelierhaus im Sonnwendviertel von Wien, das mit dem Baugesetz spielt.

werk-material: Théâtre de Carouge von Pont 12
werk-material: Théâtre du Jura, Delémont von GXM Architekten

teilen auf

Weiterführende Links:
Verlag Werk AG

Tools: