Zeitschrift
BauArt 4 BauArt
Raum denken
Editorial
Die vierte Ausgabe von BauArt erscheint nach längerer Unterbrechung. Dennoch ist die Grundkonzeption des Hefts gleich geblieben. Auch die Zweisprachigkeit englisch-deutsch wurde beibehalten. Denn, einmal abgesehen vom westlichen Ausland, sind die Inhalte auf der doppelten Sprachschiene in den östlichen Nachbarländern leichter rezipierbar. Für die Beiträge gelang es ein weiteres Mal, Autoren aus verschiedensten Ländern zu gewinnen. Dabei ging es uns nicht so sehr darum, daß die Texte sich unter einem Oberthema versammeln, als daß sie an der aktuellen Diskussion teilnehmen. Bewußt wurde dagegen ein hoher Anteil an Autorinnen angestrebt.
Von Karin Wilhelm, Professorin für Kunst- und Baugeschichte an der TU Graz, konnten wir die Antrittsvorlesung zur Veröffentlichung erhalten, die sich mit Fragen des zivilen Ungehorsams in der Kunst befaßt. Am Oberösterreichischen Architektentag 1993 ist das Referat der Zürcher Kunstwissenschaftlerin Irma Noseda auf große Aufmerksamkeit gestoßen, weshalb wir uns um die Publikation bemühten. Franziska Ullmann, Professorin für räumliches Entwerfen und Raumgestaltung an der TU Stuttgart erläutert die Raumgedanken in ihren Entwürfen. An dem Erfolg der obersteirischen »Murauer Werkstätten« ist auch Irmgard Frank beteiligt. Sie diskutiert in ihrem Beitrag jüngste Entwicklung im Möbeldesign und stellt auch ihre eigene Position klar.
Aus Schweden stammt der Beitrag von Eva Rudberg, die sich mit den bisher wenig beachteten reformerischen Bauten der Volkswohlfahrt und ihrer spezifischen Archi-tektur befaßt. Die Architekturkritikerin und Literatin Margit Ulama forschte längere Zeit über das Altern von Gegenständen und von Menschen. Wir drucken einen von ihr ausgewauml;hlten und redigierten Teil ihrer Arbeit ab.
Vom Wiener Architekten Michael Loudon konnten wir eine komprimierte Fassung seiner theoretischen Überlegungen zu seiner Architektur erhalten. Dabei pflegt er eine kultivierte Form der Zurücknahme und des Verzichtens. Die Kunstwerke von Marianne Maderna treten meist in eine intensive Auseinandersetzung mit dem Umraum. Eine Reihe von Arbeiten, bei denen dies über das Medium der Fotografie erfolgt, nimmt der Kunsthistoriker und -kritiker Markus Brüderlin zum Anlaß für seine kunsttheoretischen Überlegungen. Das besondere Verhältnis von Kunst und Architektur wird von der New Yorker Videokünstlerin Dara Birnbaum mit ihrer Arbeit für das Regierungsviertel St. Pölten illustriert. Wer ihre Personale in der Kunsthalle Wien gesehen hat, wird sicher gespannt sein, wie die im Konzept vorgestellte Arbeit dann an Ort und Stelle wirken wird. Einen für Wiener Verhältnisse ungewohnten Ansatz bei der Architektenausbildung erläutert der Amerikaner Kent Kleinmann: Von der Praxis losgelöste räumlich-gestalterische Aufgaben dienen der Entwicklung einer kreativen Problemlösungskompetenz.
Wie in BauArt 3, von der eine zweite Auflage gedruckt wurde, ist auch in dieser Nummer ein Beitrag enthalten über typografische Gestaltung im architektonischen Kontext: dabei geht es um den neuen Bundestag in Bonn, betreut vom Atelier Baumann & Baumann. Die grafische Gestaltung der Zeitschrift verdanken wir wie bisher dem Wiener Büro Bohatsch & Schedler. Das Konzept ist gleichgeblieben, wurde aber in der Konkretisierung weiterentwickelt. Die Herausgeber wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Walter Zschokke
Inhalt
02 Baumann & Baumann
Orientierungen zwischen Architektur und Parlamentsbetrieb
06 Dara Birnbaum
Elektronischer Einschnitt: Vier Tore für St.Pölten
14 Markus Brüderlin
Kommentar zum Hintergrund Skulpturen von Marianne Maderna
18 Irmgard Frank
Die Wahrnehmung Möbel
22 Kent Kleinmann
Die pädagogische Praxis - Ein pädagogisches Portefeuille
26 Michael Loudon
Schweigen, Sinnlichkeit, Muster
30 Irma Noseda
Abschied vom Regionalismus - Bauen auf dem Weg zu einer neuen Identität
38 Eva Rudberg
Schweden - eine europäische Provinz
42 Margit Ulama
Neue alte Architektur - Zum Alterswert und zur Wiederverwertung von Abfällen
50 Franziska Ullmann
Im Schreiten wird zum Raum die Zeit
Die vierte Ausgabe von BauArt erscheint nach längerer Unterbrechung. Dennoch ist die Grundkonzeption des Hefts gleich geblieben. Auch die Zweisprachigkeit englisch-deutsch wurde beibehalten. Denn, einmal abgesehen vom westlichen Ausland, sind die Inhalte auf der doppelten Sprachschiene in den östlichen Nachbarländern leichter rezipierbar. Für die Beiträge gelang es ein weiteres Mal, Autoren aus verschiedensten Ländern zu gewinnen. Dabei ging es uns nicht so sehr darum, daß die Texte sich unter einem Oberthema versammeln, als daß sie an der aktuellen Diskussion teilnehmen. Bewußt wurde dagegen ein hoher Anteil an Autorinnen angestrebt.
Von Karin Wilhelm, Professorin für Kunst- und Baugeschichte an der TU Graz, konnten wir die Antrittsvorlesung zur Veröffentlichung erhalten, die sich mit Fragen des zivilen Ungehorsams in der Kunst befaßt. Am Oberösterreichischen Architektentag 1993 ist das Referat der Zürcher Kunstwissenschaftlerin Irma Noseda auf große Aufmerksamkeit gestoßen, weshalb wir uns um die Publikation bemühten. Franziska Ullmann, Professorin für räumliches Entwerfen und Raumgestaltung an der TU Stuttgart erläutert die Raumgedanken in ihren Entwürfen. An dem Erfolg der obersteirischen »Murauer Werkstätten« ist auch Irmgard Frank beteiligt. Sie diskutiert in ihrem Beitrag jüngste Entwicklung im Möbeldesign und stellt auch ihre eigene Position klar.
Aus Schweden stammt der Beitrag von Eva Rudberg, die sich mit den bisher wenig beachteten reformerischen Bauten der Volkswohlfahrt und ihrer spezifischen Archi-tektur befaßt. Die Architekturkritikerin und Literatin Margit Ulama forschte längere Zeit über das Altern von Gegenständen und von Menschen. Wir drucken einen von ihr ausgewauml;hlten und redigierten Teil ihrer Arbeit ab.
Vom Wiener Architekten Michael Loudon konnten wir eine komprimierte Fassung seiner theoretischen Überlegungen zu seiner Architektur erhalten. Dabei pflegt er eine kultivierte Form der Zurücknahme und des Verzichtens. Die Kunstwerke von Marianne Maderna treten meist in eine intensive Auseinandersetzung mit dem Umraum. Eine Reihe von Arbeiten, bei denen dies über das Medium der Fotografie erfolgt, nimmt der Kunsthistoriker und -kritiker Markus Brüderlin zum Anlaß für seine kunsttheoretischen Überlegungen. Das besondere Verhältnis von Kunst und Architektur wird von der New Yorker Videokünstlerin Dara Birnbaum mit ihrer Arbeit für das Regierungsviertel St. Pölten illustriert. Wer ihre Personale in der Kunsthalle Wien gesehen hat, wird sicher gespannt sein, wie die im Konzept vorgestellte Arbeit dann an Ort und Stelle wirken wird. Einen für Wiener Verhältnisse ungewohnten Ansatz bei der Architektenausbildung erläutert der Amerikaner Kent Kleinmann: Von der Praxis losgelöste räumlich-gestalterische Aufgaben dienen der Entwicklung einer kreativen Problemlösungskompetenz.
Wie in BauArt 3, von der eine zweite Auflage gedruckt wurde, ist auch in dieser Nummer ein Beitrag enthalten über typografische Gestaltung im architektonischen Kontext: dabei geht es um den neuen Bundestag in Bonn, betreut vom Atelier Baumann & Baumann. Die grafische Gestaltung der Zeitschrift verdanken wir wie bisher dem Wiener Büro Bohatsch & Schedler. Das Konzept ist gleichgeblieben, wurde aber in der Konkretisierung weiterentwickelt. Die Herausgeber wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Walter Zschokke
Inhalt
02 Baumann & Baumann
Orientierungen zwischen Architektur und Parlamentsbetrieb
06 Dara Birnbaum
Elektronischer Einschnitt: Vier Tore für St.Pölten
14 Markus Brüderlin
Kommentar zum Hintergrund Skulpturen von Marianne Maderna
18 Irmgard Frank
Die Wahrnehmung Möbel
22 Kent Kleinmann
Die pädagogische Praxis - Ein pädagogisches Portefeuille
26 Michael Loudon
Schweigen, Sinnlichkeit, Muster
30 Irma Noseda
Abschied vom Regionalismus - Bauen auf dem Weg zu einer neuen Identität
38 Eva Rudberg
Schweden - eine europäische Provinz
42 Margit Ulama
Neue alte Architektur - Zum Alterswert und zur Wiederverwertung von Abfällen
50 Franziska Ullmann
Im Schreiten wird zum Raum die Zeit