Zeitschrift
db deutsche bauzeitung 06|2005
Moderne Nomaden
7 Uhr: Parkplatzsuche
Ein licht- und luftdurchlässiger Fassadenscreen aus verzinkten Gitterrosten verleiht der wuchtigen Parkrotunde die nötige Eleganz und Zurückhaltung gegenüber den Terminalgebäuden. Mit über 2000 Stellplätzen wird das Parkhaus, das Bestandteil der städtebaulichen Gesamtkonzeption der Flughafenerweiterung ist, den noch in Zukunft stark wachsenden Passagierzahlen gerecht.
8.20 Uhr: Abflug Hamburg
Mit der Erweiterung des Flughafens um einen neuen Terminal wird der zweite Abschnitt der bis 2008 angelegten Planung realisiert. In den fünfzehn Jahren zwischen Baubeginn und heute haben sich Betriebsabläufe und wirtschaftliche Anforderungen stark verändert. Ein so langer Entwurfsprozess ist nur mit einem tragfähigen städtebaulichen Konzept zu bewältigen.
11 Uhr: Zwischenstopp in Frankfurt
Während der Trend zum Billigfliegen weiter anhält, setzen die etablierten Fluggesellschaften auf finanzkräftige Geschäftsreisende. Sie bieten ihren Gästen in der Luft und auf dem Boden höchsten Komfort. Die beiden First Class Lufthansa Lounges im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens sind nicht nur luxuriöse Aufenthaltsorte, sondern gleichzeitig mobile Büros und vielseitige Kommunikationszentren.
16 Uhr: Ankunft in Zürich
Der Flughafen Zürich gilt als bedeutendes Luftfahrtkreuz für Europa. Die städtebauliche Ordnung aber hielt mit dem raschen Wachstum nicht Schritt. Der Masterplan von 1992 legt erstmals eine klare Struktur fest, zu deren auffälligsten Gebäuden das Airside Center gehört, ein attraktiver Marktplatz mit hoher Aufenthaltsqualität, der nicht nur Fluggästen offen steht.
18 Uhr: Ankommen in Zug
In der Schweiz haben sich Bundesbahnen und lokale Verkehrsbetriebe zu einer Partnerschaft zusammengeschlossen, um eine durchgehende Verkehrskette zu gewährleisten. Dabei spielen die Bahnhöfe als zentrale Drehscheibe eine besondere Rolle. Mit dem Bau ihres hochmodernen Terminals ist die Stadt Zug optimal in das Gesamtnetz eingebunden. Zwei, die V-förmige Gleisgeometrie begleitenden Baukörper spannen eine zentrale, glasüberdeckte Halle auf.
20 Uhr: Einchecken in Zuos
Die Sanierung des einstigen Luxushotels in den Engadiner Bergen war nur über den Bau von Eigentumswohnungen in direkter Nachbarschaft zu finanzieren. Der trutzige Bau behielt, bis auf den Umbau der Zimmer seinen Charme aus den zwanziger Jahren. Provokante Irritationen durch Kunsteingriffe und der Einbau eines türkischen Bades lassen aus regionaler Tradition und Moderne etwas ungewöhnlich Neues entstehen.
... in die Jahre gekommen
Erstmals wurde mit Berlin-Tegel in Deutschland das System eines »Drive-in«-Flughafens realisiert. Die logisch rationale Erschließungsform, die in einem sechseckigen Ring angelegt ist, ermöglicht den Passagieren auf kürzestem Weg ihre Flugsteige zu erreichen. Trotz Erweiterungsfähigkeit ist die Zukunft für Tegel durch den Flughafenausbau in Berlin-Schönefeld nicht gesichert.
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